In der ersten Hälfte des neuen Geschäftsjahres von Greenyard stiegen sowohl der bereinigte Betriebsgewinn als auch der Nettoumsatz um 12,3 Prozent (90,3 Millionen) bzw. 11,2 Prozent (auf 2,49 Milliarden). Dies teilte das Unternehmen bei der Bekanntgabe seiner Ergebnisse am Dienstag mit. Der Nettogewinn blieb dagegen nahezu unverändert (von 7,1 Millionen auf 7 Millionen), was vor allem auf höhere Zinskosten und Abschreibungen zurückzuführen sei, berichtete Co-CEO Marc Zwaaneveld. Er sieht integrierte Kundenbeziehungen als wichtigen Faktor für die Zukunft.
Der Umsatzanstieg bei Greenyard ist vor allem auf das Mengenwachstum im Frischesegment und auf Inflationsausgleichsmaßnahmen im Frische- und Langfrischebereich zurückzuführen. Die Mengen stiegen um 1,7 Prozent und die Preise um 9,5 Prozent. Darüber hinaus sagt Marc, dass der Schuldenstand in der ersten Hälfte des neuen Geschäftsjahres weiter gesunken ist. Er sank von 2,7x auf 2,4x. "Und das trotz eines Lagerbestandsaufbaus, der im Sommer mehrere Dutzend Millionen mehr erfordern wird", stellt der Co-CEO zufrieden fest.
Greenyard kündigte im Juni an, seinen Aktionären vorzuschlagen, seine Dividendenpolitik wieder einzuführen. Beginnend mit einer Dividendenzahlung von 0,10 € pro Aktie für das gesamte Geschäftsjahr bis März 2023. "Das haben wir seinerzeit beschlossen und werden es natürlich auch weiterhin tun. Darüber gibt es keine Diskussion, und wir wollen auch in der kommenden Zeit immer mehr bauen."Integrierte Kundenbeziehungen
Im Frischesegment, sagt Marc, ist das Wachstum hauptsächlich auf die Einnahmen aus den integrierten Kundenbeziehungen zurückzuführen. Dies ist eine Komponente, in der das Unternehmen großes Potenzial sieht, und der prozentuale Anteil des Umsatzes aus diesen Kundenbeziehungen ist nach seinen Angaben von 74 Prozent auf 78 Prozent gestiegen. "Angesichts der Herausforderungen bei der Produktverfügbarkeit halte ich eine Verlagerung zu langfristigen Partnerschaften für unvermeidlich. In diesem Sommer war das Wetter zwar sehr abwechslungsreich, aber wir bewegen uns zunehmend auf längere Dürre- und Regenperioden zu. Man braucht dann aber auch Produkt."
"Wir können dem durch unsere langfristigen Partnerschaften sowohl mit den Erzeugern als auch beispielsweise mit dem Einzelhandel Rechnung tragen. Im Rahmen dieser integrierten Kundenbeziehungen stimmen wir alles miteinander ab. Von der Optimierung der Kette über die Transportlogistik bis hin zum Anbau. Dann weiß man, welches Produkt kommen wird, und kann gemeinsam auf Probleme im Markt reagieren. Wir haben das Potenzial dieses Ansatzes sehr früh erkannt und uns voll dafür eingesetzt. Das wird auch für viele ein Muss werden, weil man sonst den Anschluss verpasst."
Nicht teurer als Fleisch
Auch die Inflation bleibt ein wichtiges Thema für die Branche, bestätigt Marc. "Die Menschen machen sich Sorgen über die Erschwinglichkeit der Produkte. Relativ gesehen geht es uns besser als der Markttrend, aber das liegt auch daran, dass die Menschen anfangen zu erkennen, dass unsere Produkte eine gute Alternative zu Fleisch sind. Wenn man sich den Nährwert ansieht, ist vieles gleichwertig, aber Obst und Gemüse sind viel billiger als Fleisch. Das ist ein Stück Aufklärung der Menschen. Daran müssen wir auch weiter arbeiten, indem wir den Schritt zum Fleischersatz mit tollen Produkten attraktiv machen."
Zu diesem Zweck sucht Greenyard ständig nach Möglichkeiten, Obst und Gemüse auch in anderen Formen als dem Frischprodukt anzubieten. "Unsere Convenience-Produkte kommen gut an. Wir haben auch unser Gigi-Gelato auf Obst- und Gemüsebasis, das jetzt bei mehreren Einzelhändlern zu finden ist. Auch Fleischalternativen wie der Rübenburger erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Rein pflanzlich wird auch bei den Köchen immer wichtiger. Es gibt mehr Möglichkeiten, etwas Leckeres daraus zu machen. Wir stellen fest, dass sich bei der Umstellung auf diese Art von alternativen Produkten ein großer Wandel vollzieht. Ich denke, wir stehen an der Spitze dieser Entwicklung und es gibt noch viel Potenzial in diesem Teil des Marktes.
Für das Gesamtjahr 2023/24 bestätigt Greenyard sein Ziel, einen bereinigten Betriebsgewinn von 175 bis 180 Mio. € und einen Nettoumsatz von 4,9 Mrd. € zu erreichen. Greenyard bestätigt auch sein Ziel, bis März 2026 einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn zwischen 200 und 210 Millionen Euro zu erreichen.Gesundheit in den Vordergrund
Dieses Ziel soll erreicht werden, weil der Obst- und Gemüsesektor die Antwort auf eine Reihe von Problemen der Gesellschaft ist, erklärt Marc. Neben der Erschwinglichkeit geht es bei Greenyard auch um Gesundheit und Klima. "Ich denke, wir können diese Themen mit unseren Produkten gut ansprechen. Erstens, wenn man unser Produkt mit verarbeiteten Produkten oder Fleisch vergleicht, sieht man, dass Obst und Gemüse einen deutlich positiven Effekt auf das Klima haben. Wir setzen uns für rein pflanzliche, reine Lebensmittel ein, und nicht umsonst suchen Verbraucher, Organisationen und Politiker nach Möglichkeiten, den Verzehr von Obst und Gemüse zu fördern oder, im Gegenteil, ungesunde Inhaltsstoffe wie Zucker zu belasten. Das ist auch ein Argument für diejenigen Produkte, die so weit sind und hierbei helfen können."
Damit bezieht sich der Co-CEO, insbesondere auf die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse. Er bekräftigt damit seine Forderung, so schnell wie möglich zu steuerfreiem Obst und Gemüse überzugehen. "Es ist nach wie vor seltsam, dass die Menschen Schwierigkeiten damit haben, zu bestimmen, welche Produkte unter diese Regelung fallen sollen. Mit unverarbeitetem Obst und Gemüse kann man morgen beginnen. Sicherlich wirkt es wie eine Lobby der A-Marken, dies zu verhindern, aber es ist ein Stück politischer Mut. Ob am Ende mehr erfasst werden soll, kann man dann später sehen."
Alles in allem blickt das Unternehmen wieder positiv in die Zukunft. Das unterstreicht auch der kürzlich ernannte Finanzvorstand Nicolas De Clercq: "Es ist gut zu sehen, dass das Unternehmen gute Ergebnisse erzielt. Die Volumina sind weiter gestiegen und die Inflationseffekte werden innerhalb der Gruppe abgefedert."
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Greenyard
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