"Die Menschen kaufen mit den Augen ein", erklärt Kees Oskam von der Handelsmaatschappij Jan Oskam. Dieses niederländische Unternehmen konzentriert sich unter anderem auf den Export von Spitzenobst, wobei das Interesse an roten Birnen zunimmt. "Im Apfelregal gibt es gelbe, grüne und rote Äpfel. Bei Birnen war die Auswahl noch nie so groß, aber ein Sortiment mit verschiedenen Farben bietet ein schöneres Bild und steigert sicherlich den Absatz. Der Markt für rote Birnen wächst."
Deshalb hat Oskam letztes Jahr 10.000 Alessia-Birnenbäume gepflanzt. Diese roten Birnen, die in einer deutschen Versuchsplantage entdeckt wurden, sind eine Kreuzung aus Red Williams und Doyenné du Comice. "Die Fruchtbarkeit des einen und der hervorragende Geschmack des anderen Stamms ergeben eine Kombination, die die Alessia sehr robust macht", sagt er. Ein weiterer Pluspunkt, den Oskam sieht, ist, dass die Alessia im Gegensatz zu anderen roten Birnen ihre Farbe während der gesamten Vegetationsperiode beibehält.
Vertrauensvorschuss
Der Händler ist vom Potenzial der Alessia-Birne überzeugt und hat daher zusammen mit einigen anderen Erzeugern einen Vertrauensvorschuss in Form von Investitionen in neue Anpflanzungen gegeben. "Wenn man die Gewinnspannen des Sektors kennt, sind das Schritte, die man unternehmen will. Aber bei 10.000 Bäumen zu je acht Euro muss man sich das gut überlegen," Osman fügt hinzu, dass diese Bäume etwas teurer sind, weil die Lizenzgebühren in den Preis einberechnet werden. Im Gegensatz zu den Clubsorten gibt es also keine jährliche Überweisung.
Das bedeutet auch, dass es keine Marktregulierung gibt, was laut Oskam kein Problem darstellt. Er sieht ein großes Absatzpotenzial. "Der Markt für rote Birnen wächst, also ist das gestattet. Vor allem auch, weil die anderen roten Birnen auf dem Markt eine enttäuschende Farbechtheit zu haben scheinen", erklärt er. Oskam hat seine erste bescheidene Ernte in Deutschland verkauft, wo die Birne bereits bekannter ist. Wenn die Erntemengen steigen, sieht er auch in den Niederlanden Chancen. Auch im Vereinigten Königreich, in Polen, Spanien und Italien gibt es Interesse.
Zufall
Laut Oskam bietet der Ausfall eines großen Teils der italienischen Birnenproduktion den niederländischen und belgischen Erzeugern neue Möglichkeiten. Sie können Birnen für diesen Markt anbauen und haben das auch zeitweise getan. Oskam bezweifelt, dass die italienische Birnenproduktion ihre einstige Führungsposition in Europa wiedererlangen wird, schließt es aber nicht aus.
Im Moment werden die niederländischen roten Alessia-Birnen an große deutsche Supermarktketten verkauft und sind dort seit diesem Monat erhältlich. Laut Oskam ist das Interesse an dieser exklusiveren Birne groß, vor allem um die Feiertage herum. Seine erste Ernte, durchschnittlich sechs Kilogramm pro Baum im ersten Jahr nach der Pflanzung als dreijähriger Steckling, lag über den Erwartungen, weshalb er mit den Preisen sehr zufrieden ist. "Derzeit deckt die Ernte die Kosten gut", sagt er abschließend.
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Kees Oskam
Jan Oskam BV
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