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Josef Peck, Vorstand der LGV Sonnengemüse e.G. zur österreichischen Gemüseernte 2023:

"Die Herausforderung liegt nicht in der Vermarktung unserer Produkte, sondern im Erhalt der Produktion"

Aufgrund der hohen Energiepreise und entsprechenden Verunsicherung bei den Gärtnern startete die diesjährige Saison in den Gewächshäusern bei LGV Gärtnergemüse und Seewinkler Sonnengemüse verhältnismäßig spät. Durch die verspätete Auspflanzung startete man insgesamt drei bis vier Wochen später in die Ernte, so Josef Peck, Vorstand der Genossenschaft LGV Sonnengemüse auf Anfrage. "Die Erträge waren bei den bedeutendsten Kulturen, Paradeisern, Paprika und Gurken, insgesamt recht ordentlich: Doch diese drei/vier Wochen haben uns natürlich gefehlt und konnten wir auch nicht mehr aufholen."

Die Nachfrage am österreichischen Inlandsmarkt sei die ganze Saison über hoch und stabil gewesen, fährt Peck fort. "Wir konnten unsere Erntemenge ohne große Probleme absetzen und hatten keine nennenswerten Übermengen oder Verderbe. Im ersten Halbjahr hat die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr zu einer Kaufzurückhaltung geführt, im zweiten Halbjahr hat sich der Verbraucher dann an die generell höheren Verbraucherpreise gewöhnt und sie auch akzeptiert." Verglichen mit der letztjährigen Saison habe es bei den bedeutendsten Artikel eine Preisanhebung um zehn bis 15 Prozent gegeben, beziffert Peck.


Josef Peck steht seit 2018 am Ruder der Erzeugergenossenschaft.

Die Spitzenkulturen Gurken, Paprika und Paradeiser haben sich in diesem Jahr nahezu ähnlich entwickelt. Peck: "Abgesehen von der genannten Mengenreduktion ist die Saison bei allem recht gut verlaufen. Wir haben uns in diesem Jahr auf unsere Standardprodukte konzentriert, da der Bedarf an Spezialitäten, insbesondere aufgrund des Preises, geringer war. Die bereits vereinbarte Mengenabnahme wurde dabei aber eingehalten. Wir gehen auch davon aus, dass 2024 ein Übergangsjahr sein wird, in dem es keine großen Neuheiten, weder im Anbau noch in der Vermarktung, geben wird. Ab 2025 wird sich die Situation für Spezialkulturen, darunter Mini-Gemüse, voraussichtlich wieder verbessern."

In der KW 46 wurde die Ernte der drei Hauptkulturen im Gewächshaus beendet. "Die Nachfrage war auch am Ende der Saison noch erfreulich. Wir haben nirgendwo etwas übrig und unsere Mengen fast punktgenau vermarkten können. Insofern werden die Planungen unserer Gärtner und Gemüsebauern immer besser. Im Zuge der Energiekrise sind unsere Mitgliedsbetriebe auch bemüht, in Energieeinsparung zu investieren. Ein Beispiel davon sind Energieschirme, sodass man weniger Energie zum Heizen benötigt. Man versucht generell, mit weniger Energie auszukommen und Alternativen, etwa Hackschnitzelanlagen, in der Praxis umzusetzen."


Frischer Ingwer aus heimischem Anbau

Heimischer Ingwer im Aufstieg
Die 157 Gärtner und Gemüsebauern von LGV Gärtnergemüse und Seewinkler Sonnengemüse produzieren ein breites Spektrum an Gemüse im Glashaus- sowie Freilandanbau und tragen mit einem jährlichen Produktionsvolumen von mehr als 42.000 Tonnen wesentlich zur Versorgungssicherheit Österreichs bei. Außer den marktüblichen Erzeugnissen ist die Genossenschaft auch bestrebt, die Produktauswahl mit Neuem und Überraschendem aus heimischem Anbau zu bereichern. Im mittlerweile fünften Jahr wird vom September bis Weihnachten etwa frischer Ingwer aus geschütztem Anbau angeboten, erläutert Peck. "Wir haben das im burgenländischen Seewinkel ausprobiert und hatten im ersten Jahr eine üppige Ernte. In den darauffolgenden Jahren gab es dann auch mal Rückschläge, da die Kultur besonders herausfordernd ist. Wir haben mittlerweile einen guten Weg gefunden und können dem LEH nun eine High-End-Alternative zum importierten Produkt liefern."

Auch im Freilandanbau sei das erste Halbjahr aufgrund von Regen und Kälte im April und Mai besonders herausfordernd gewesen. "Dies hat insbesondere bei den Frühkartoffeln zu sehr niedrigen Erträgen geführt. Im zweiten Halbjahr hat sich die Lage dann verbessert, sodass wir nun mit guten Erträgen im Bereich Kohlgemüse rechnen. Wir sind im Vergleich zu anderen Anbaugebieten wie der Steiermark, wo es sehr viel geregnet hat, von Ernteausfällen verschont geblieben."


Naschtomaten

Entwicklung des Gemüsemarktes und der Erzeugergemeinschaft
Als einer der größten Gemüsevermarkter Österreichs steht die Genossenschaft in direkter Verbindung mit dem heimischen LEH. "In Sachen Verpackung sind wir gespannt, was einerseits der Gesetzgeber und andererseits auch unsere Kunden künftig vorgeben werden. Es gab bereits eine starke Entwicklung weg von Plastik, die aber wieder zum Teil zurückgenommen wurde, da Plastik eine gute Sicht auf das zu vermarktende Produkt ermöglicht und zum optimalen Mikroklima in der Verpackung beiträgt. Zuletzt ist aber wieder die Rede von einem Plastikverbot, was ich insbesondere beim Feingemüse wie Mini-Gurken oder Cherry-Paradeiser nicht für umsetzbar erachte."

Insgesamt blickt das Management von LGV Sonnengemüse der Zukunft recht positiv entgegen. "Die Herausforderung der Zukunft liegt nicht in der Vermarktung unserer Produkte, sondern im Erhalt der Produktion. Wir müssen die Produktion sichern: Wir sehen zum Teil einen hohen Bedarf an Flächen für Erweiterungsneubau. Gleichzeitig waren die Erzeugerpreise in den letzten drei bis fünf Jahr auskömmlich bis sehr gut. Große Existenzängste sehen wir also bei unseren Gärtnern und Gemüsebauern nicht. Im Gegenteil: Es gibt viele junge Gärtner, die aktiv den Betrieb ihrer Eltern übernommen haben und Investitionen auch offen gegenüberstehen", schlussfolgert Peck.

Bilder: © zweischrittweiter.at

Weitere Informationen:
Josef Peck
LGV Sonnengemüse e.G.
Haidestraße 22
1110 Wien
Tel.: +43/1/760 69-0
Email: [email protected]
www.lgv.at