Zu Beginn der Corona-Pandemie zog der Bremer Gastro-Großhandel Topak Fruchtimporte in die ehemalige Greenyard-Halle am örtlichen Großmarkt. Mit einer Gesamtkapazität um 6.600 m2 bietet der Standort mehr als genug Platz für die Lagerung, Kommissionierung und Freshcut-Produktion des Familienunternehmens. Nach den schwierigen Pandemiejahren blickt das Management des Unternehmens nun wieder zuversichtlich nach vorne, berichtet Geschäftsführer Mustafa Topak auf Anfrage.
Geschäftsführer Mustafa Topak
Kostensteigerungen und Stellplatzvermietung
Die allgegenwärtigen Kostensteigerungen machen sich auch beim Bremer Unternehmen bemerkbar. "Die Mauterhöhung stellt in der Warenbeschaffung und Auslieferung natürlich einen beträchtlichen Kostenfaktor dar, den wir nicht eins zu eins weitergeben können. Um die hohen Sprit- und Logistikkosten einigermaßen kompensieren zu können, sind wir gezwungen wir seit 2022 eine kleine Anlieferungspauschale zu berechnen Diese Maßnahme trifft auch auf Verständnis beim Kunden."
Etwa 70 % der Halle wird zurzeit für eigene Betriebszwecke genutzt, fährt Topak fort. "Um die verfügbare Fläche kontinuierlich auszulasten, vermieten wir insgesamt ca. 2.000 Paletten-Stellplätze für ungekühlte Ware. Diese Entscheidung hat sich als sehr gut erwiesen und die Auslastung schwankt dauerhaft zwischen 75 und 90 Prozent. Die integrierte Kühlfläche benötigen wir selbst und wir werden, wenn alles nach Plan läuft, bis Ende nächsten Jahres ein zusätzliches Tiefkühllager in Betrieb nehmen."
Obwohl das Unternehmen mittlerweile verschiedenste Foodartikel wie Molkerei-Produkte, Olivenöl, Pommes oder Thunfisch in Dosen anbietet, bildet Obst und Gemüse in frischer und verarbeiteter Form mit einem Umsatzanteil von 80-85 Prozent weiterhin die Kernkompetenz der Topak Fruchtimporte. Aufgrund von Wetterkapriolen im In- und Ausland sei die Warenbeschaffung im zurückliegenden Jahr mehrfach herausfordernd gewesen, bilanziert Topak. "Gurken waren zu Beginn des Jahres knapp und exorbitant hochpreisig. Trotz der alarmierenden Nachrichten zur Angebotslage bei Importsalaten haben wir weiterhin ausreichend Ware aus Frankreich und ergänzend aus Italien. Sollte mal ein Artikel kurzzeitig fehlen, können wir in vielen Fällen auch ein Ausweichprodukt anbieten. Insofern spüren wir auch eine gewisse Akzeptanz bei unseren Kunden."
Einblicke in die Betriebshalle der Firma Topak. Seit 2020 ist das Unternehmen in er ehemaligen Greenyard-Halle am örtlichen Großmarkt beheimatet.
Zuwachs und neue Produktkonzepte
Im Bereich Freshcut wird vorrangig auf die Standardartikel wie gemischte Salate, geschnittene Zwiebeln, Möhren und Paprika zugegriffen. Zum Kundenkreis der Firma Topak zählen unter anderen auch Kindergärten und Schulverpflegung. Hier will man seitens der Politik eine kontinuierliche Steigerung von Bio-Obst und -Gemüse. "Ich halte das für eine Herausforderung, wenn man nicht mehr Geld in die Hand nimmt und den Sektor weiter subventioniert", so Topak, der ebenfalls auf die Beschaffung hinweist. "Regionalität ist und bei uns ein großes Thema. Regionale Bio-Ware ist aber ganzjährig schwierig zu beschaffen, da die hiesigen Betriebe oftmals klein strukturiert sind. Insofern fehlen die benötigten Marktstrukturen."
In Sachen Freshcut würde man versuchen mit dem Kunden gemeinsam neue Produktkonzepte zu entwickeln, um den Personalmangel in der Branche entgegen zu wirken. "Längerfristig sehe ich die Thematik jedoch gar nicht mal so pessimistisch, da wir gute Betriebe haben die sich intensiv damit auseinander setzen, um dem Kunden ein gute Preisleistung anbieten zu können."
Das Liefergebiet der Firma Topak erstreckt sich vom Bremer Raum bis nach Wilhelmshaven und Hannover.
Vorteile der Standortlage
Insgesamt blickt der Fruchtgroßhändler zuversichtlich nach vorne: "Wir haben 2023 erfreuliche Zuwächse verzeichnet und mehrere Neukunden für uns gewinnen können. Wir sehen auch innerhalb unseres Liefergebiets noch weiteres Wachstumspotenzial. Mit dem neuen Standort haben wir mehr als genug Erweiterungsmöglichkeiten und durch die Standortlage am Großmarkt haben wir zudem immer die Möglichkeit vor Ort Zukäufe zu tätigen. Letzteres ist für uns vor allem für Bedarfsspitzen oder bei Verzögerungen von Anlieferungen ein großer Vorteil", schlussfolgert Topak.
Bilder: Topak Fruchtimporte e.K.
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Mustafa Topak
Topak Fruchtimporte e.K.
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