Für Sophyn Greens ist der Hochbetrieb zu Weihnachten so gut wie vorbei. Das Unternehmen aus Wemeldinge im niederländischen Zeeland ist seit etwa einem Jahr mit seinen Gemüsenudeln unterwegs und sieht vor allem in Deutschland und Skandinavien großes Potenzial. "Natürlich sind die Niederlande nach wie vor ein großer Markt für uns, aber wir stellen fest, dass die Menschen dort noch etwas empfänglicher für gesunde Gemüsealternativen sind", erklärt Linsie Meijer, Gründerin von Sophyn Greens.
Linsie hatte die Idee für die Gemüsenudeln Sophini, als sie während ihrer früheren Tätigkeit im O&G-Sektor begann, mit Restströmen zu arbeiten. Schon bald war der Unternehmerin die Verarbeitung in Nudeln in den Sinn gekommen. "Wir gehen von unverarbeitetem Gemüse zu einem Gemüsepüree über, das dann in den Nudelteig kommt", sagt sie. So bestehen 35 Prozent der Sophini-Nudeln tatsächlich aus frischem Gemüse. "Man muss sich das wie eine Handvoll vorstellen. Sie ist auch nicht als vollständiger Ersatz für den täglichen Gemüsebedarf gedacht, sondern als Ergänzung. Schließlich essen wir viel zu wenig Gemüse und Obst. Auf diese Weise tut man unbewusst etwas Gesundes und es animiert auch, mehr mit Gemüse zu machen."
"Am Anfang ging es wirklich darum, herauszufinden, was wir wollen und wie wir die Verbraucher am besten erreichen. Inzwischen arbeiten wir seit August vergangenen Jahres wirklich hart. Das hat uns bereits Nominierungen für die drei innovativsten Produkte auf der Nordic Food Fair und die Auszeichnung 'Best Practice' auf dem National Fruit and Vegetable Congress eingebracht", fährt Linsie fort. "Jetzt liegt der größte Weihnachtsansturm zum ersten Mal hinter uns. Dieser Höhepunkt liegt bei uns etwas früher als bei den Frischprodukten. Wir arbeiten viel mit Weihnachtspaketen, und alle bereiten diese jetzt vor."
Projekte mit Partnern entwickeln
Sophyns Sortiment umfasst derzeit Nudeln mit Karotten, Spinat, Rote Bete und Pastinaken. "Darüber hinaus haben wir kürzlich eine Tomaten-Basilikum-Variante ausgeliefert. Sicherlich sind die Rote Bete und die Pastinake jetzt zu etwa 95 Prozent aus Restströmen, was schon sehr schön ist. Natürlich nur, wenn sie Saison haben, denn sobald sie in den Niederlanden nicht verfügbar sind, gibt es auch keine Restströme mehr. Für Spinatnudeln verwenden wir frisch gefrorenen Spinat. Bei Möhren gibt es noch nicht so viel Restströme. Das wollen wir immer mehr ausbauen, aber man ist ja auch auf eine konstante Versorgung angewiesen."
"In dieser Hinsicht suchen wir daher gerne den Kontakt zu Lieferanten, mit denen wir gemeinsam etwas Schönes aufbauen und Absatzkanäle erschließen können", so Linsie weiter. "Kürzlich hatten wir zum Beispiel ein ähnliches Projekt mit Combilo. Gemeinsam mit Royal Koopmans waren wir mit der Entwicklung von lokalem Getreide für die Nudeln beschäftigt, als plötzlich 850 Kilo Paprika unseren Weg kreuzten. Diese waren nicht mehr für den Frischmarkt geeignet, aber man will sie natürlich auch nicht einfach wegwerfen. Daraus konnten wir für einen Kunden, der Wert auf möglichst wenig Lebensmittelabfälle legt, Paprikanudeln herstellen. Eine sehr schöne Aktion. Das sind Kooperationen, die wir suchen. Mit der Paprika haben wir demnach herausgefunden, dass man daraus eine sehr leckere Nudel machen kann, die wir auf jeden Fall in das Sortiment aufnehmen wollen."
Deutschland und Skandinavien
Was die Märkte betrifft, so schaut Linsie interessiert nach Deutschland und Skandinavien. "Wir haben in der Region Zeeland angefangen und konnten in den Niederlanden bereits in kurzer Zeit eine schöne Expansion verzeichnen. Wir freuen uns, dass wir hier weiter wachsen können, und haben nun auch begonnen, den deutschen und skandinavischen Markt zu erkunden. Wir wollten sehen, ob sich das Geschäft in diesen Ländern lohnt, und es hat sich gezeigt, dass es das tut. Was das Streben nach gesunder Ernährung angeht, so ist man dort etwas weiter fortgeschritten und ist für eine Alternative wie Gemüsenudeln empfänglicher. In den Niederlanden werden wir uns vorerst auf den Gesundheitssektor, Schulen und Kinderbetreuung beschränken, aber wir sehen dort Möglichkeiten in großem Maßstab. Das werden wir im Jahr 2024 weiter erforschen."
Fruchtnudeln
Dabei hält sich die Unternehmerin alle Optionen offen. "Wir schauen uns immer an, was man noch tun kann. Schließlich gibt es in fast allen Obst- und Gemüsesorten Abfälle, mit denen wir etwas anfangen können. Wir sind daher offen für alle Arten von Produkten, sofern es machbar ist. Lauch zum Beispiel ist von der Konsistenz her sehr schwierig zu verarbeiten, und bei Kürbis sieht man, dass es zu arbeitsintensiv ist, ihn für die Verarbeitung vorzubereiten."
"Vielleicht gehen wir in Zukunft sogar weg von der Verarbeitung in Nudeln. Das ist natürlich im Moment unser Schwerpunkt, aber man weiß nie, wohin die Zukunft führt. Wir denken zum Beispiel auch schon über die Verarbeitung von Obst in einer Art Teigware zum Frühstück oder Mittagessen nach. Das ist vielleicht nicht die typische Nudel, sondern eine süße Variante, um Kinder unbewusst dazu zu bringen, mehr Obst und Gemüse zu essen", so Linsie abschließend.
Weitere Informationen:
Linsie Meijer
Sophyn Greens
Korte Eeweg 2 F-G,
NL-4424 NA Wemeldinge
+31 (0)6 46 00 59 70
[email protected]
www.sophini.com
www.sophyngreens.com