Als Diskussionspartner und Impulsgeber waren die Fachkommission Technik der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA) und der Ausschuss Technik des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes e. V. (DKHV) im Dezember zur Arbeitsgruppe Geoökologie an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) eingeladen. Dort erwartete die Gremienmitglieder ein interessantes Programm rund ums Thema „Fernerkundungstechnologie für die Digitalisierung im Pflanzenbau“. Wissenschaftler der MLU und des Helmholtz-Zentrums Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ gaben dabei einen Einblick in die Forschungsaktivitäten des digitalen Experimentierfeldes AgriSens DEMMIN 4.0. Ausführlich vorgestellt und diskutiert wurden die Untersuchungen zur digitalen Abschätzung des Wasserbedarfs im Kartoffelanbau sowie zur Entwicklung eines smarten Systems zur Detektion von Steinen auf landwirtschaftlichen Flächen.
„Unser Projekt AgriSens DEMMIN 4.0 hat sich zum Ziel gesetzt, Landwirten Fernerkundungsdaten etwa von Satelliten, Flugzeugen und Drohnen zur Verfügung zu stellen und diese als Entscheidungsgrundlage im Betrieb nutzen zu können“, erläuterte Prof. Dr. Christopher Conrad (MLU), Sprecher des Projektes, in seinem Grußwort. „Der Austausch mit den Praktikern ist daher ganz entscheidend für unsere Arbeit. Am Ende sollen unsere Projektergebnisse dem Landwirt einen Mehrwert bringen. Wie wir das am besten erreichen, können wir nur im gemeinsamen Dialog erarbeiten.“ AgriSens DEMMIN 4.0 ist eines der 14 "Digitalen Experimentierfelder", welche vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert werden.
Hoher und dringender Forschungsbedarf
„Forschungsarbeiten rund um die Kartoffel sind in der Vergangenheit leider stark zurückgegangen, dabei besteht in vielen Bereichen ein hoher und dringender Forschungsbedarf. Wir freuen uns daher sehr, dass in dem Projekt um das Team von Prof. Dr. Conrad auch die Kartoffeln im Fokus von Untersuchungen zur Bewässerung stehen“, führt Dr. Rolf Peters, Vorsitzender der UNIKA-Fachkommission Technik an. In vielen Regionen Deutschlands ist die Feldbewässerung als wichtige ertrags- und qualitätsstabilisierende Maßnahme im Kartoffelanbau unumgänglich. Welche Potenziale und Möglichkeiten die Digitalisierung da bietet, ist für die Kartoffelwirtschaft von großem Interesse.
Der Einbezug von landwirtschaftlichen Betrieben in die einzelnen Teilprojekt von AgriSens DEMMIN 4.0 ist ein gutes Beispiel für die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis. Der gemeinsame Austausch war wichtig. Er sorgte auf beiden Seiten für viele neue Erkenntnisse. „Wir haben den Dialog begonnen und werden ihn auch zukünftig weiterführen, denn nur so kann der Transfer von Wissen zwischen den Betrieben und der Wissenschaft erfolgen“, sind sich Prof. Dr. Conrad und Dr. Peters einig.
Weitere Informationen:
www.unika-ev.de
www.dkhv.org