Weihnachtszeit ist Kräuterzeit: Vor allem in der KW 51 versuchen sich die Wochenmärkte, Gastronomen und Supermärkte, noch mal mit frischen Schnittkräutern aus aller Welt einzudecken, weiß Ahmed Bouklata, Geschäftsführer der Firma Kräuter Express und Kräuterhändler am Kölner Großmarkt. "Anfang der Woche war es noch relativ ruhig, Mittwoch bis einschließlich Samstag erwarten wir aber gute Geschäfte. Wir profitieren dabei von der Tatsache, dass Heiligabend dieses Jahr am Sonntag ist. Denn 2022 war es am Samstag und mussten wir bereits gegen Mittag schließen, was natürlich sehr ungünstig ist."
Abgepackter Beifuß und Kurkuma
Der gebürtige Marokkaner betreibt neben dem Großmarktstand ebenfalls eine Packstation in Neuss. Bezogen werden die Schnittkräuter nicht nur aus Marokko, sondern auch aus Spanien sowie Ostafrika. Neben dem Grundsortiment finden auch die ausgefalleneren Kräuter zu Weihnachten immer besseren Anklang, weiß Bouklata. "Beifuß wird zum Beispiel sehr viel für Gerichte mit Ente und Gänsebraten verwendet. Aber auch Majoran und Thymian erfreuen sich nun einer hohen Nachfrage."
Seitens der Warenbeschaffung habe vor allem Marokko in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, fährt Bouklata fort. "Auch in diesem Jahr stehen uns reichlich marokkanische Schnittkräuter in ausgezeichneter Qualität zur Verfügung. Ein Zeichen, dass sich der dortige Kräuteranbau stark professionalisiert hat. Auch aus Äthiopien bekommen wir zurzeit qualitativ sehr schöne Flugware."
Chilischoten aus Marokko
Alles in allem sei 2023 auch für die Kräuterbranche ein schwaches Absatzjahr gewesen. Bouklata: "Insbesondere in den letzten zwei Monaten haben viele Großhandelskunden ihre Bestellmengen zurückgefahren, was wiederum auf die Inflation und Kaufzurückhaltung beim Verbraucher zurückzuführen ist. Die Preise für Schnittkräuter wurden dieses Jahr mehrfach angehoben, was den Abverkauf entsprechend gebremst hat. Bei Petersilie krause liegen wir beispielsweise um 30 Prozent über Vorjahresniveau." Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer (zum 1.1.24) in der Gastronomie auf 19 Prozent bereitet dem Kräuterhändler Sorgen.
Ahmed Bouklata im Standverkauf am Kölner Großmarkt.
Differenzierung der Angebotspalette
Den Umständen entsprechend hat sich Bouklata dazu entschlossen, seine Angebotspalette weiter auszubauen. "Wir bieten nun auch Artikel wie Chilischoten, ebenfalls aus Marokko, an. Ein weiteres Produktstandbein ist Suppengrün: Die Rohware, sprich Sellerie, Porree und Möhren, beziehen wir aus der Region und wir verarbeiten die Ware selbst am Standort Neuss. Dies hat sich während der kalten Jahreszeit als tolle Ergänzung unseres Portfolios erwiesen", so Bouklata.
Suppengrün aus eigener Verarbeitung
Bilder: Kräuter Express
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