Der Export steirischer Äpfel verlief bisher in relativ normalen Bahnen. "Uns stehen in diesem Jahr geringere Mengen als im Vorjahr zur Verfügung, weshalb der Exportanteil zumindest bei uns insgesamt geringer sein wird", teilt uns Michael Pichler, Verkäufer bei der F. Kröpfl Obsthandelsgesellschaft mbH, auf Anfrage mit. Man müsse aber stark differenzieren, ergänzt er. "Bei den Golden sind die Mengen eher stabil und ähnlich wie im Vorjahr. Gleiches gilt für die Evelina. Bei Gala hingegen müssen wir eine Mengenreduktion um ca. zehn Prozent hinnehmen. Den größten Ernterückgang gibt es allerdings bei der Jonagold-Gruppe mit einem Minus um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr."
Dennoch sei die Vermarktung, insbesondere im europäischen LEH, recht gut angelaufen, fährt Pichler fort. "Es hat zum Saisonauftakt im Wesentlichen gute Startpreise gegeben und die Exportpreise liegen annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Im Bereich der Großmärkte sowie in den Ostländern ist der Absatz bisher eher verhalten gewesen. Letzteres ist der Tatsache geschuldet, dass dort noch eigene Lageräpfel zur Verfügung stehen und das Preisniveau unserer Äpfel bislang noch zu hoch war." Zu den Hauptexportmärkten des steirischen Unternehmens zählen vor allem Spanien, Deutschland und Skandinavien. Großbritannien habe eher einen ergänzenden Charakter.
Michael Pichler auf der Fruit Attraction 2023
Der Exportmarkt im Kernobstbereich sei auch in diesem Jahr recht hart umkämpft, beobachtet Pichler des Weiteren. "Italien hat etwa ähnliche Preise wie wir. Gegenüber Polen und den Balkan-Ländern sind die steirischen Äpfel jedoch im Schnitt 0,10-0,15 EUR/kg teurer. Diese übliche Differenz zwischen den genannten Anbauländern und dem Rest Europas gibt es aber fast jedes Jahr." Die Qualität der Äpfel sei derweil überwiegend gut gewesen. "Wir beobachten eine gute Fruchtfestigkeit und Lagerfähigkeit, auch wenn die Durchschnittskaliber im Vergleich zum Vorjahr etwas kleiner sind. Insofern sind wir für den restlichen Saisonverlauf recht zuversichtlich, was die Qualität unserer Äpfel angeht."
Knackfrische Äpfel der Eigenmarke Mozart.
Aufgrund der kleineren Apfelernte in der Steiermark sei es aktuell schwierig neue Exportmärkte zu erschließen. Nun gelte es vor allem die Stellung zu halten. Pichler: "Ägypten war für uns eine Zeit lang eine interessante Exportdestination, bedingt durch die Wechselkurs-Differenzen ist es leider extrem schwierig geworden, den dortigen Markt zu bedienen. Interessanterweise spüren wir nun eine erhöhte Nachfrage aus Jordanien, insbesondere nach Granny Smith. Anteilig hat diese hat in unserer Produktion eher einen ergänzenden Charakter. Wir sehen sie jedoch als interessantes Nischenprodukt und sind entsprechend bemüht, die Menge leicht zu steigern. Generell geht der Trend auf Sortenebene weiterhin weg von den säuerlichen Sorten, wie Jonagold und Braeburn, während süß-säuerlichen Sorten an Bedeutung gewinnen. Auch Golden Delicious haben wir in den vergangenen Jahren stark reduziert, insofern hat es bereits eine Flächenbereinigung gegeben."
Blick auf den Stammsitz der Firma Kröpfl im steirischen Sebersdorf.
Zuwächse bei SweeTango, Bonita und Evelina
Darüber hinaus ist die Firma Kröpfl um das Thema Clubäpfel bemüht. Das Hauptanliegen des Unternehmens besteht darin, dem heimischen und ausländischen Verbraucher möglichst das ganze Jahr über schmackhafte Clubäpfel anbieten zu können. Pichler: "SweeTango etwa hat sich vor allem im ersten Saisondrittel, sprich vom August bis Oktober/November, stark etabliert. Auch Bonita ist in den letzten zwei/drei Jahren sehr stark im Kommen und etabliert sich vor allem im späteren Bereich, zwischen April und Juni. Bei beiden Sorten erwarten wir nun dank neuen Anlagen, die in den Vollertrag kommen, erfreuliche Zuwächse in der Menge. Auch bei Evelina hat es eine gute Ernte gegeben, welche vor allem ab März sehr interessant für unsere Kunden sein wird."
Einblick in die Apfelsortierung
Birnenanbau im Aufwind
Obwohl Äpfel nach wie vor die Kernkompetenz des Unternehmens bilden, wird auch der Birnenanbau peu à peu aufgestockt, erläutert Pichler. "Es sind in den letzten Jahren mehrere Neuanpflanzungen der Clubbirne QTee getätigt worden, die in den kommenden Jahren Früchte tragen werden. Es handelt sich um eine relativ frühe Birne für die erste Saisonhälfte, die in erster Linie rein für den Inlandsmarkt gedacht ist. Neu in unserem Sortiment ist die Spätbirne Cordula, die wir auch bereits in kleineren Mengen an den österreichischen LEH liefern."
Besuchen Sie das Unternehmen auf der Fruit Logistica: Halle 21 / E-32
Weitere Informationen:
Michael Pichler
F. Kröpfl Obsthandelsgesellschaft mbH
8272 Sebersdorf 274, Österreich
T: +43 3333 / 2033
[email protected]
www.obst-kroepfl.at
https://www.obst-steiermark.at/