Die Ernte griechischer Bio-Zitrusfrüchte kam im vergangenen Jahr relativ spät in Schwung. Ein weiterer Faktor seien die extrem hohen Orangensaftpreise gewesen, die wiederum eine hohe Konkurrenz für den Frischmarkt darstellten, berichtet George Stergiou, CEO des griechischen Exportunternehmens ANYFION. Die Firma pflegt bereits seit Jahren eine enge Kooperation mit der Schweizer Gebana AG und beliefert das auf Fairtrade-Erzeugnisse spezialisierte Unternehmen unter anderem mit Zitrusfrüchten, Granatäpfeln und Kiwis.
Die Saison begann mit einer vielversprechenden Dynamik, die eine robuste Nachfrage nach Bio-Produkten widerspiegelt, beobachtet Stergiou. "Die Gesamtmengen sind im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs deutet nicht nur auf einen positiven Trend im griechischen Bio-Obstbau, sondern auch auf die Aufnahmefähigkeit des europäischen Marktes hin."
Mit dem späten Ernteauftakt und den hohen Saftpreisen ist jedoch auch die diesjährige Saison durch Herausforderungen geprägt. "Die späte Ernte hat sich merklich auf den Frischmarkt ausgewirkt und führte auch zu einer zeitlichen Verknappung, die wiederum sowohl die Nachfrage als auch die Preise in die Höhe getrieben hat. Erschwerend hinzu kamen die hohen Saftpreise, die sich ebenfalls auf den Frischmarkt niedergeschlagen haben. Hier zeigt sich eben, wie wichtig und notwendig ein strategisches Lieferkettenmanagement heutzutage ist", sagt Stergiou rückblickend.
Bio-Zitrusfrüchte sind das bedeutendste Exportprodukt der ANYFION.
Obwohl Bio-Blondorangen mit Abstand den größten Anteil im Zitrusexport darstellen, beliefert die Firma ANYFION die Exportmärkte ebenfalls mit Clementinen, Zitronen, Grapefruit sowie Blutorangen aus ökologischem Anbau. Stergiou: "Auch hier sehen wir eine positive Entwicklung und eine zunehmende Akzeptanz für griechische Bio-Früchte. Wir stellen dabei fest, dass der einzigartige Geschmack unserer Früchte bei den Verbrauchern guten Anklang finden. Insofern sehen wir eine stetig wachsende Nachfrage nach sämtlichen Zitrusfrüchten."
Schweiz: Beständiger Bio-Markt
Dank der langjährigen Partnerschaft mit der Gebana AG haben sich die Bio-Zitrusfrüchte vorwiegend in der Schweiz gut etablieren können. Auch in Zeiten der Inflation zeige der Schweizer Markt eine starke Präferenz für hochwertige Bio-Zitrusfrüchte, vor allem Orangen, und die Preisstrategie wurde dieser Nachfrage entsprechend angepasst, schildert Stergiou. "Verglichen mit den Vorjahren erzielen unsere Landwirte in diesem Jahr bessere Erzeugerpreise. Im internationalen Wettbewerb mit Spanien sowie Italien wird nicht nur die Qualität unserer Früchte besonders wertgeschätzt, sondern auch die nachhaltigen Anbaumethoden. Dies trägt letzten Endes wieder zur besseren Wettbewerbsfähigkeit im internationalen und hart umkämpften Marktgeschehen bei."
Sandra Dütschler vom Vermarktungspartner Gebana AG stimmt dem zu. "Die von uns verkauften Mengen an Orangen sind in dieser Saison leicht angestiegen gegenüber Vorjahr. Besonders stark zugelegt haben die Orangen zu Beginn der Saison, also im November. Da unsere Kund*innen vorbestellen, wurde der späte Saisonbeginn dann zur Herausforderung für uns. Außerdem haben die Blutorangen, die erst im Januar reif werden, überdurchschnittlich zugelegt. Grapefruit und Zitronen hingegen stagnieren auf Vorjahresniveau."
Das Online-Geschäft erfreut sich trotz Inflation einer steigenden Nachfrage. Die Bio-Zitrusfrüchte aus Griechenland machten dabei 2023 rund 70 Prozent des Umsatzes des Frischfrucht-Sortiments aus, beziffert Dütschler. "Besonders in Deutschland und Österreich wachsen wir überdurchschnittlich. Allerdings sind die Wachstumsraten verglichen mit den außerordentlich starken Pandemiejahren etwas abgeflacht."
Weiteres Exportpotenzial vorhanden
Auch in Zukunft sieht Stergiou weiteres Wachstumspotenzial für den griechischen Obstexport, speziell im Bio-Bereich. Nun gelte es, den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken im Anbau entsprechend zu bewältigen. "Deshalb haben wir uns zur Aufgabe gemacht, zukunfts- und widerstandsfähige Anbaumethoden einzuführen, um auch in Zukunft marktgerecht produzieren zu können", so Stergiou, und weist dabei auf die unumgängliche Marktbereinigung hin. "Die Obstbaubetriebe, die überleben werden, müssen die Produktionskosten zwangsläufig minimieren und außerdem einen effizienten Umgang mit Ressourcen und alternativen Energiequellen in die Tat umsetzen. Des Weiteren stehen wir auch vor der Aufgabe, intelligente Landwirtschaft und Überwachung der Lieferketten in unsere Arbeitsabläufe zu integrieren. Unabhängig davon sehe ich die Möglichkeit, künftig neue Exportmärkte zu erschließen, indem wir Griechenlands Image für qualitativ hochwertige Produkte weiterentwickeln und das Potenzial somit komplett ausschöpfen."
Bilder: ANYFION / gebana AG
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