Wenn der Apfel eine marktgerechte Zukunft haben will, dann braucht es robustere Sorten. Darüber referierte Benno Neff, Geschäftsführer bei der Tobi Seeobst AG, beim Ostschweizer Food Forum. Pflanzenschutzmittel würden immer kritischer beurteilt und die Energie, die es für die Obst-Produktion benötige, werde immer teurer, sagte Benno Neff. Zudem würde die Klimaveränderung bei der Ernte für Unwägbarkeiten sorgen, und die Produzenten seien auch zunehmend mit neuen Schädlingen und Krankheiten konfrontiert. Auch müssten steigende Bioflächen für den Anbau bereitgestellt werden. Die Produzenten seien bei der Anpassung an diese Verhältnisse stark gefordert.
Auch die Vermarktung robusterer Apfelsorten ist anspruchsvoll. Die Bekanntheit etablierter Sorten falle dabei stark ins Gewicht, so Neff, der die Erträge von rund 450 Thurgauer Obsterzeugern vermarktet. Aber auch der beschränkte Platz an den Verkaufsorten sei ein Problem. Eine Rolle spielten zudem partikulare Interessen, wie Sortenrechte und Kosten. Ebenfalls beachtet werden müssten staatliche Interventionen und die Kommunikation. Als große Herausforderung erwähnte Neff zudem die langen Züchtungszyklen. Es gäbe auch wenig potente Züchtungsprogramme. Ferner müssten je nach Anbauregion auch unterschiedliche Züchtungsziele definiert werden.
Benno Neff verwies auch auf die neuen genomischen Züchtungsmethoden, die schnellere und gezieltere Ergebnisse bei Mehrfachresistenzen zeigten. Zudem könnten bestehende Sorten in diesem Zusammenhang auch verbessert werden. Aktuell bietet die Tobi Seeobst AG robuste Apfelsorten unter den Marken Swing Apples, Bonita, Bloss und Magic an.
Weitere Informationen:
www.tobi-fruechte.ch