In der KW 12 konnten im nachhaltigen Gewächshaus des Obsthofs Mann im norddeutschen Buxtehude die ersten Treibhauserdbeeren der diesjährigen Saison geerntet werden. Nach der Inbetriebnahme der neuen Glashausanlage im vergangenen Jahr (FreshPlaza.de berichtete) wurde damit die zweite Erntesaison eingeläutet. "Im vergangenen Jahr haben wir in der ersten Saisonhälfte die Sorte Sonsation gepflückt. Dieses Jahr setzen wir im frühen Bereich hingegen auf die Sorte Malling Centenary als Durchkultur, die wir bis zum Start der Ernte unserer Tunnelerdbeeren im Mai anbieten werden", so Inhaber Tobias Mann. Sinn und Zweck dieser Strategie sei es, Erfahrungswerte zu sammeln, um beurteilen zu können, welche Sorte am besten für den Anbau geeignet sei.
Trotz des überwiegend grauen Wetters seien die bisherigen Qualitäten besonders gut gewesen, fährt Mann fort. "Wir ernten überwiegend, groß-früchtige Ware mit einer ausgezeichneten Festigkeit. Dementsprechend würde ich die jetzigen Preise als stabil bezeichnen, etwa vergleichbar mit dem Preisniveau des Vorjahres. Man muss auch dazu sagen, dass die Begehrlichkeit nach frühen, regionalen Erdbeeren, bedingt durch das frühe Osterfest, recht groß war, was die Preise wiederum auf einem konstanten Niveau gehalten hat. Auch nach Ostern ist die Preislage positiv zu bewerten."
Durch das dunklere Wetter gäbe es Mann zufolge auch nur einen geringen Vermarktungsdruck. "Wir können relativ entspannt pflücken, während die Früchte etwas mehr Zeit haben, reif zu werden, was wiederum der Qualität und der Fruchtgröße zugutekommt. Laut Wettervorhersage wird das Wetter in kommender Zeit weiterhin moderat bleiben. Insofern sind wir zuversichtlich, dass es in den kommenden Wochen zu einem normalen Reifeverlauf kommt."
Regionale Glashauserdbeere genießt großen Zuspruch
Insgesamt blickt Mann auf ein erfolgreiches erstes Erntejahr im neuen Glashaus zurück. "Wir haben die Werbetrommel ordentlich gerührt, was dazu beigetragen hat, dass die Nachfrage am Ende größer war als das Angebot. Die Resonanz war in allen Bereichen überwältigend, egal ob im LEH, Wochenmarkthandel oder in der Direktvermarktung. Unter der neuen Eigenmarke „GlüXbeere" bedienen wir LEH-Filialen mit Treibhauserdbeeren. Auch andere Verpackungen wie Karton-, EPS- oder Holzsteigen sind möglich."
Auch wenn die deutsche Treibhauserdbeere tendenziell an Bedeutung gewinnt, seien die gesamten Produktionsmengen immer noch limitiert. Dies war für den Altländer Obsterzeuger auch die Initialzündung, ein modernes Treibhaus zu errichten und die benötigte Glashausware in Eigenregie zu produzieren. "Wir mussten immer wieder feststellen, dass wir uns auf Handelsebene, gerade im frühen Bereich, nicht mit deutschen Erzeugnissen versorgen konnten, da die wenigen Produzenten, die es gibt, ihre Ware für die eigene Vermarktung gebraucht haben. Insofern handelt es sich weiterhin um eine Nischenkultur."
Nach Abschluss der Freilandernte Ende Juli-Anfang August startet man voraussichtlich in die zweite Erntewelle im Glashaus, die normalerweise bis Anfang-Oktober andauern wird. Als Herbsterdbeere wird in diesem Jahr die Sorte Elsanta angeboten.
Nicht nur der regionale Ursprung, sondern auch die nachhaltige, ressourcenschonende Produktion steht im 1,5ha-großen Glashaus im Vordergrund. Die Gewächshausanlage ist unter anderem mit einem Hackschnitzel-Kraftwerk, Düngerrecycling- und Wasserkreislaufsystem ausgestattet. "Wenn wir hier Besucher durch den Betrieb führen, sind viele überrascht, wie nachhaltig es hier zugeht, da viele den Unterglasanbau immer noch mit Industrie assoziieren. Die Nachhaltigkeit wird vom Kunden geschätzt und im Preis honoriert. Gleichzeitig sind die Produktionskosten im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Hier gilt es, die Effizienz unserer Betriebsabläufe weiter zu steigern."
Weitere Informationen:
Tobias Mann
Früchte Mann
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