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Fotoreportage: Erwin Savenije von der Emsland Gemüse GmbH zum Ernteauftakt bei den Tomaten

"Schwierige Witterungsbedingungen werden sich zweifelsohne auf die Qualitäten niederschlagen"

Im Doppelzweckglashaus der Emsland Gemüse GmbH, Teil der Emsflower-Gruppe, stand der April im Zeichen des saisonalen Kulturwechsels. In der KW 16 konnten nicht nur die ersten Strauchtomaten des Jahres geerntet werden, sondern in einem großen Teil der Anlage wurden auch die Beetpflanzen von Tomaten abgelöst. Zu Beginn der diesjährigen Ernte zogen wir nach Emsbüren für ein Gespräch mit Produktionsleiter Erwin Savenije.

Hier gelangen Sie direkt zur vollständigen Bilderreihe.

Sowohl anbau- als auch absatzseitig blickt die Leitung der Gemüseabteilung auf ein erfolgreiches Tomatenjahr 2023 zurück. "Die Tatsache, dass wir gezwungen sind, CO₂-frei zu produzieren, ist ein limitierender Faktor in der Produktion. Denn unser Holzkraftwerk liefert kein CO₂, und flüssiges CO₂ ist bislang leider zu teuer. Zusätzlicher Kostentreiber sind die Mindestlöhne. Trotzdem können wir uns nicht beklagen, vor allem nicht über den Preis. Hier müssen wir jedoch differenzieren: Bei Cocktailtomaten konnten wir insgesamt gute Preise erzielen, während es bei einem mengenmäßig größeren Artikel wie Rispentomaten schwieriger ist, eine Preiserhöhung durchzusetzen. Insofern spüren wir auch einen Preisdruck aus den billigeren Anbauländern. In der zurückliegenden Saison hatten wir jedoch den Vorteil, dass fast alle unsere Strauchtomaten in 650g-Packungen verkauft wurden, weshalb wir recht gute Margen erzielen konnten", erklärt Savenije, der auf insgesamt 16 Hektar Tomaten erzeugt.


Einblick in eine frisch bepflanzte Abteilung.

Emsland Gemüse hält sich in der ersten Phase der Saison etwas zurück. "Sobald die großen Anbauländer ihre Produktionsmengen zurückfahren, etwa zwischen KW 26-33, drängen wir mit größeren Mengen auf den Markt. Normalerweise endet unsere Saison um die KW 48, wo wir früher bis weit in den Dezember hinein lieferfähig waren. Eine derartige Saisonverlängerung ist jedoch aufgrund der zunehmenden Konkurrenz aus Spanien einfach nicht mehr rentabel. Ich schließe jedoch nicht aus, dass wir uns künftig für den Anbau unter Belichtung entscheiden werden." Nach der ersten Aussaat in der KW 3 bis tief in den April hinein waren die Witterungsbedingungen nicht gerade vorteilhaft, fährt Savenije fort. "Relativ hohe Temperaturen, wenig Licht: Das wird sich im weiteren Verlauf zweifelsohne auf die Qualität niederschlagen, mit erhöhtem Krankheitsdruck und vielleicht eben auch mit geringerem Fruchtgewicht."


Betriebsleiter Erwin Savenije beim Besuch von FreshPlaza.de am 16.4.

Im Vergleich zum Vorjahr hat es eine grundlegende Veränderung im Sortenspektrum gegeben, heißt es weiter. Kirschtomaten der Sorte Rivolo werden in diesem Jahr nicht mehr angebaut. "Das liegt vor allem an der sinkenden Nachfrage, die wiederum mit der sinkenden Kaufkraft zusammenhängt. Immerhin handelt es sich um eine Tomate im höheren Preissegment." Mit rund 60 Prozent des Gesamtvolumens bildet die Strauchtomate Sweeterno nach wie vor das Hauptvolumen, gefolgt von der Cocktailtomate Brioso (30 Prozent) und der Fleischtomate Rebelski. Emsland Gemüse führt auch einige Sortenversuche durch, unter anderem mit High Resistant-Sorten. Bislang sei man jedoch vom Jordanvirus (Tobrfv) verschont geblieben, wie Savenije betont. "Insofern sehen wir keinen Grund, uns in größerem Umfang mit diesem Thema zu beschäftigen, zumal Sortenversuche und Datenerfassung sehr zeitaufwendig sind. Ein weiterer Faktor ist, dass es bisher keine Strauchtomate gibt, die Sweeterno in Bezug auf Haltbarkeit, aber auch Fruchtgewicht und Ertrag ähnelt. Das wichtigste Argument ist jedoch, dass die HR-Sorten immer noch keine Garantie sind, dass Tobrfv tatsächlich nicht auftritt."


Anteilig dominiert die Rispentomate Sweeterno im Glashaus der Emsland Gemüse GmbH.

Im Laufe der Jahre hat sich die Emsland Gemüse GmbH zum Hauptlieferanten des niedersächsischen LEH entwickelt. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über die Landgard eG. "Der regionale Anbau und Vertrieb ist unsere Stärke. Außerdem setzen wir ganz bewusst auf Geschmack statt Ertrag." Dies trage Savenije zufolge wortwörtlich Früchte: "Es kommt sogar vor, dass sich Verbraucher mit positiven Rückmeldungen an uns wenden."


Cocktail-Rispentomaten der Sorte Brioso

Neben den Sortenversuchen wird auch das Anbauverfahren laufend optimiert. Savenije: "Wir sind zwar nicht Bio-zertifiziert, ähneln aber dem Bio-Anbau. Wir verwenden beispielsweise torffreies Substrat und setzen auf natürliche Bestäubung sowie Wasserkreislaufsystem. Nach den ersten Versuchen im letzten Jahr bauen wir in diesem Jahr Strauchtomaten in größerem Umfang (0,7 ha) als Hydrokultur an. In unserer Erlebniswelt befassen wir uns seit einigen Jahren mit dem Anbau von Hydrosalaten, sodass wir bereits wertvolle Erfahrungswerte sammeln konnten."

Schließlich verweist Savenije ebenfalls auf den großzügigen Neubau auf insgesamt 13 Hektar, der noch in diesem Jahr errichtet werden soll. Zunächst geht es dabei vor allem um die Ausweitung der Beetpflanzenproduktion, aber ähnlich wie die bestehenden Kapazitäten wird es sich um eine Mehrzweckanlage handeln, in der demnach Tomaten angebaut werden können. "Wenn die neue Anlage einwandfrei funktioniert, schließe ich eine Ausweitung um andere, neue Anbaukulturen nicht aus. Der kommerzielle Anbau von Hydrosalaten, aber eben auch der ganzjährigen Erzeugung von verschiedenstem Fruchtgemüse kämen dabei infrage. Wir sind auch in der glücklichen Lage, dass wir noch Erweiterungsmöglichkeiten haben, wobei es mittlerweile auch in unserer Region nicht mehr so einfach ist, Land zu kaufen wie noch vor einigen Jahren. Insofern stellen wir fest, dass das Emsland auch für Großunternehmen attraktiver geworden ist."

Weitere Informationen:
Erwin Savenije
TB Emsland Gemüse GmbH
Sechs-Sterne-Weg 6
48488 Emsbüren
T: +49 172 7952831
[email protected]
www.emsflower.de