"Welche Verpackungen sind vom Obst- und Gemüseverpackungsverbot betroffen?" "Welche Alternativen haben wir?" "Wann und durch wen werden die Ausnahmelisten festgelegt?" "Dürfen auch im innerbetrieblichen Warenverkehr die maximalen Leerraumquoten von 50 Prozent nicht überschritten werden?" "Wen betreffen die vielen Quoten und Vorgaben ab wann in welcher Form?" Diese und viele weitere Fragen sollen auf dem L&S Fachaustausch zur europäischen Verpackungsverordnung beantwortet und diskutiert werden.
Hierfür stehen hochrangige Experten mit jeweils einstündigen Vorträgen und anschließender Zeit für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Eröffnet wird die Vortragsreihe von Dr. Markus Pauly, promovierter Jurist und Gründer der Kanzlei PAULY, Rechtsanwälte in Köln. Seine anwaltlichen Schwerpunkte liegen seit über 25 Jahren im Umweltrecht, insbesondere im Abfall- und Immissionsschutzrecht.
Jonathan Scheck und Markus Pauly
Dr. Pauly bezeichnet die neue EU-Verpackungsverordnung als einen Meilenstein: "Mit der EU-Verpackungsverordnung soll vorerst in allen EU-Mitgliedsstaaten ein einheitliches Verpackungsrecht geschaffen werden, da die Verordnung in allen Mitgliedsstaaten unmittelbar gelten wird. Neben der allgemeinen Vorgabe, dass die Verordnung dazu dient, den Ressourcenverbrauch und Verpackungsabfälle generell zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern, enthält die Verordnung auch einige neue Ansätze, die über das bisherige Verpackungsrecht hinausgehen. So dürfen Verpackungen ab 2030 nicht mehr in Verkehr gebracht werden, wenn sie nicht ein gewisses Mindestmaß an Recyclingfähigkeit erreichen. Bestimmte Verpackungssorten sollen ganz verboten werden. Zudem sollen das Gewicht, Volumen und der Leerraum von Verpackungen auf das erforderliche Minimum reduziert und auf das Verpackungsdesign Einfluss genommen werden. Auch wenn weitere Details z. B. hinsichtlich der Recyclingfähigkeit von Verpackungen noch durch delegierte Rechtsakte geregelt werden müssen, ist jetzt schon absehbar, dass es einschneidende Neuregelungen geben wird."
Kosten, Gebühren und Konsequenzen unter der Lupe
Im Anschluss an Dr. Pauly referiert Jonathan Scheck von Interseroh+ zum Thema "Kosten, Gebühren und Konsequenzen unter der Lupe – ein genauer Blick auf die rechtlichen Vorgaben für Verpackungen aus der Sicht eines Dualen Systems und Recyclers".
Jonathan Scheck ist ein engagierter Experte im Bereich Verpackungsrecycling, der einen Bachelor- und Masterabschluss in Verpackungstechnik von der Hochschule der Medien Stuttgart besitzt. Seit 2022 arbeitet er als Verpackungsingenieur bei Interseroh+ in der Abteilung "Made for Recycling", wo er sich auf die Recyclingfähigkeit von Verpackungen und eine verbesserte Kreislauffähigkeit von Verpackungsmaterialien konzentriert. Mit einer Leidenschaft für die Kreislaufwirtschaft bringt er sein Fachwissen aktiv ein, um recycelbare Lösungen in der Verpackungsindustrie zu fördern.
In diesem Vortrag werden mögliche Kosten und Gebühren im Zusammenhang mit Verpackungen detailliert beleuchtet, die im Rahmen von rechtlichen Vorgaben, darunter z. B. die Lizenzgebühren entstehen können. Besonderes Augenmerk wird auf die Vorgaben gelegt, die sich aus der Produktverantwortung für Verpackungen und der PPWR ergeben. Es werden mögliche Lösungsansätze aufgezeigt, wie Unternehmen aus dem Obst- und Gemüsesektor diesen rechtlichen Anforderungen begegnen können.
Sichtweisen und Lösungsansätze aus der papierbasierten und kunststoffbasierten Industrie
Am Veranstaltungsnachmittag werden Referenten von Smurfit Kappa und Klöckner Pentaplast die Sichtweisen und Lösungsansätze aus der papierbasierten und kunststoffbasierten Industrie erörtern. Die Kurzbeschreibung dieser beiden Vorträge wird in der Ausgabe 20 des Fruchthandel Magazins näher erläutert.
Anmeldungen zum Fachaustausch von Lorentzen & Sievers werden bis 20.05.2024 angenommen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Informationen sowie die Anmeldeunterlagen sind erhältlich über www.lorentzen-sievers.de/fachaustausch.