Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber

Ist Nachhaltigkeit immer noch eine Wahl oder wird sie zu einer Kaufbedingung?

Der Gesamtabsatz von Lebensmitteln in den Niederlanden stieg im Jahr 2023 um 9,5 Prozent. Die Verkäufe unabhängiger Labels stiegen jedoch deutlich stärker, nämlich um 22 Prozent. Diese bieten den Verbrauchern nachhaltige Optionen, aber einige Qualitätssiegel, wie On the Way to PlanetProof, sind Supermarkt-Einkaufsbedingungen und für die Verbraucher nicht immer sichtbar. Das wirft die Frage auf: Ist Nachhaltigkeit noch eine Option? Und wer zahlt dafür?

Der Obst- und Gemüsesektor hat große Fortschritte gemacht. Der Retail Quality Label Monitor des Marktforschungsunternehmens Circana zeigt, dass die Verkaufsanteile von Frischwaren auf dem Weg zum PlanetProof um mehr als die durchschnittlichen 22 Prozent gestiegen sind, vor allem dank Kartoffeln und Gemüse. Auch der Anteil der EU-Bio-Produkte ist weiter gestiegen, insbesondere bei Obst. Diese Zahlen umfassen alle Supermärkte außer Aldi und Lidl. Diese Ketten verwenden On the Way to PlanetProof als Einkaufsbedingung für niederländische Obst- und Gemüseprodukte. Der Umsatzanteil der Gütesiegel ist daher wahrscheinlich noch höher als angegeben.

Diese Wachstumszahlen bei den Gütesiegeln deuten darauf hin, dass die Verbrauchernachfrage die zunehmende Nachhaltigkeit des Lebensmittelsystems vorantreibt, sagt der Kettenmanager von True Food Projects, Maurits Steverink. Je besser das Label bekannt ist, desto mehr Menschen sind bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Ein Label muss einen Bekanntheitsgrad und einen emotionalen Wert erlangen, um einen treuen Kundenstamm aufzubauen und den Mehrpreis zu rechtfertigen. Derzeit versuchen Unternehmen wie FrieslandCampina und HAK, das Label On the Way to PlanetProof bekannter zu machen, vor allem im Milchsektor.

Auch die niederländische Regierung achtet auf die Nachhaltigkeitsbemühungen der Supermärkte. Das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelsicherheit hat das "Supermarkets Sustainability Dashboard" ins Leben gerufen, das für mehr Transparenz sorgen soll. Es zeigt u.a. die Anteile von Organic EU, On the Way to PlanetProof, Fairtrade und Rainforest Alliance. Es enthält die Bemühungen von Albert Heijn, Aldi, Jumbo, Lidl und Plus für das Jahr 2022.

Die großen Absatzmärkte der Supermärkte machen sie zu einem entscheidenden Faktor für den Übergang zur Nachhaltigkeit. Laut Steverink sind die Einzelhandelsmarken in Sachen Nachhaltigkeit weiter als die A-Marken. Während A-Marken oft ihre eigenen Nachhaltigkeitsstandards haben, entscheiden sich Einzelhandelsmarken häufiger für unabhängige Labels, die transparent sind und von den Verbrauchern anerkannt werden.

Transparenz ist wichtig, und Supermärkte können sich im Rahmen der Chain of Custody von On the Way to PlanetProof zertifizieren lassen. Aldi, Dirk, Jumbo und Lidl verfügen über diese Zertifizierung für Obst- und Gemüseprodukte. Jeder dieser Supermärkte muss einen eigenen Mitarbeiter haben, der dafür sorgt, dass alle Anforderungen erfüllt werden, und die Hauptgeschäftsstellen werden zweimal im Jahr überprüft. Das garantiert, dass die gesamte Kette der unverpackten Produkte vom Anbau bis zum Regal PlanetProof-zertifiziert ist.

Viele niederländische Supermärkte haben PlanetProof als Kaufbedingung für frische Produkte. Die Chain-of-Custody-Zertifizierung bietet jedoch die Flexibilität, verpackte oder unverpackte Produkte zu verkaufen. Das garantiert jedoch nicht, dass alle Obst- und Gemüsesorten in den Supermärkten gekennzeichnet sind, was zu Unklarheiten bei den Käufern führen kann.

Es gibt auch eine Diskussion über die Entschädigung der Erzeuger für ihre zusätzlichen Investitionen, um die Anforderungen des Qualitätslabels zu erfüllen. Die Stichting Milieukeur hat eine Entschädigungsregelung entwickelt, die Anfang Mai von der Behörde für Verbraucher und Markt genehmigt wurde. Diese Gebühr bietet Klarheit und trägt zu einem besseren Einkommensmodell für nachhaltige Erzeuger bei, ohne die Verbraucherpreise spürbar zu erhöhen.

Fairtrade und PlanetProof sind zwei Labels, die Prämien für den Primärsektor verwenden. Fairtrade zahlt der Genossenschaft oder dem Prämienkomitee eine feste Prämie und bietet Mindestpreise pro Produktart.

Maurits fordert den niederländischen Obst- und Gemüsesektor auf, beim Übergang zur Nachhaltigkeit nicht die Rolle des Opfers zu spielen, sondern aktiv Entscheidungen zu treffen, um gemeinsam mit dem Einzelhandel besser abzuschneiden. Der Trend zur Nachhaltigkeit wird immer stärker und bietet die Chance, als Kettenakteur aktiv am Markt teilzunehmen. Die Zulieferer müssen ihre Position stärken und wie A-Marken handeln.

Zusammengefasst: Nachhaltigkeit scheint immer weniger eine Wahl zu sein und immer mehr zu einer Kaufanforderung zu werden. Die Supermärkte sind für diesen Wandel von entscheidender Bedeutung, und die Verbraucher sind bereit, mehr für Produkte zu zahlen, die als nachhaltig gekennzeichnet sind. Transparenz und eine faire Entschädigung der Erzeuger sind ein Muss, um das System fair und effektiv zu gestalten.

Fotos: On the Way to PlanetProof

Maurits Steverink
True Food Projects
www.truefoodprojects.nl

On the Way to PlanetProof
www.planetproof.eu