Die anhaltende Kälte und ergiebigen Niederschläge in großen Teilen Deutschlands haben teils große Auswirkungen auf die Märkte. "Insbesondere die Außengastronomie leidet unter den aktuellen Wetterbedingungen. Normalerweise werden in den Monaten April bis Juli hohe Umsätze in der Gastronomie erzielt, die jetzt zum Teil wegfallen", berichtet Nico Gaude, Geschäftsführer des Bonner Unternehmens Abels Früchte Welt GmbH. "Darüber hinaus hatten wir einen Großkunden, der wöchentlich Obstkörbe für seine Mitarbeiter bei uns bestellt hat, dieses nun allerdings aus Ersparnisgründen eingestellt hat. Hinzu kam die Schließung einer Krankenhaus-Gesellschaft, weshalb auch eine Zentralküche weggefallen ist. Das sind Umsatzeinbußen, die man nicht kurzfristig auffangen kann."
Um dem einigermaßen entgegenzusteuern, hat die Abels Früchtewelt ihre Aktivitäten im Bereich der Neukundenakquise nochmal hochgefahren. "Dies hat unter anderem dazu geführt, dass wir viele kleinere Kunden, etwa Restaurants, Caterer sowie Biergärten, für uns gewinnen konnten. Auf letzteren Bereich haben wir uns auch im Hinblick auf die EM 2024
spezialisiert. Leider ist dies aufgrund der Witterung noch nicht ganz zum Tragen gekommen. Insgesamt liegen die aktuellen Umsätze leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Wäre das Wetter in den vergangenen Monaten besser gewesen, hätte es einfach mehr Dynamik in den Städten, wie Köln und Bonn, gegeben."
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Abels Früchte Welt GmbH ist ein Unternehmen der FRESH + FRIENDS Gruppe und hat somit Zugriff auf das gesamte Angebotsspektrum, darunter Obst & Gemüse, Ready Cut, Molkereiprodukte und Convenience.
Stabile Preis- und Beschaffungssituation
Obwohl sich die Inflation inzwischen wieder einigermaßen normalisiert habe, achten die Gastronomen im Einkauf weiterhin 'extrem auf den Preis', was Gaude zufolge wiederum den Kostensteigerungen, allen voran den Abschlägen für Energiekosten sowie der Erhöhung der Mehrwertsteuer, geschuldet sei. Die Beschaffungssituation zeige sich hingegen eher stabil. "Aufgrund der nassen Feldbedingungen ist das Freilandgemüse, was wir überwiegend von regionalen Landwirten beziehen, manchmal etwas erdbehaftet. Bis auf kleinere Angebotslücken, die wir mit Importware beseitigen, habe ich bisher keine nennenswerten Engpässe wahrgenommen. Zudem habe ich den Eindruck, dass wir den Inflationspeak überwunden haben, weshalb wir eine stabile, gleichmäßige Preisentwicklung bei vielen Produkten, ohne extreme Schwankungen wie im Vorjahr, beobachten."
Kritischer sei hingegen der zunehmende Personalmangel im Fuhrparkbereich. "Wir haben dabei die Herausforderung, dass wir, insbesondere von März bis Oktober, flexible Lkw-Fahrer bräuchten um die saisonalen Spitzen bewältigen zu können, während wir im Winter durchaus weniger zu tun haben. Wir haben laufend Stellenanzeigen und stellen dabei fest, dass sich kaum junge Fahrer unter 50 bewerben. Dieser fehlende Nachwuchs in der Logistik wird sich in wenigen Jahren gravierend bemerkbar machen."
Nico Gaude ist Geschäftsführer der Abels Früchtewelt GmbH. Zu den Hauptabnehmern des Bonner Unternehmens zählen hauptsächlich Gastronomie, Hotellerie sowie Gemeinschaftsverpflegung.
Trotz allem blickt Gaude zuversichtlich nach vorn. Insbesondere durch die derzeitige Fußball-EM entstehen wieder neue Impulse. "Wir verantworten unter anderem die Verpflegung der Polizisten in Köln, einer der EM-Spielorte, zuständig ist. Wir verantworten dabei die tägliche Anlieferung von Obst, Gemüse und Zusatzprodukten. Darüber hinaus beliefern wir das Hotel, in dem die Schweizer Nationalmannschaft untergebracht ist. Insofern ist die EM schon ein wichtiger Impulsgeber für unsere Region", heißt es abschließend.
Bilder: Abels Früchte Welt GmbH
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Nico Gaude
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