Im Wirtschaftsjahr 2023/24 wurde der Rückgang der Orangen- und Mandarinenproduktion in der Europäischen Union nicht durch die höhere Produktion von Zitronen und Grapefruits ausgeglichen. Die Zitrusfrüchteproduktion der EU konzentriert sich auf den Mittelmeerraum. Spanien und Italien sind die führenden Zitrusfrüchteproduzenten der EU, gefolgt von Griechenland, Portugal und Zypern.
Die Europäische Union ist Nettoimporteur von Zitrusfrüchten, wobei die Importe die Exporte bei Weitem übersteigen. Ein großer Teil des Handels findet innerhalb der EU statt, von produzierenden zu nicht produzierenden EU-Mitgliedstaaten. Da der Handel über asiatische Routen immer schwieriger wird, konzentrieren die Zitrusproduzenten der EU-Nachbarländer im Mittelmeerraum (wie Ägypten oder die Türkei) ihre Exportbemühungen auf die EU. Dies gilt insbesondere für die erste Hälfte des Wirtschaftsjahres, die mit der Zitrusfruchtsaison in der nördlichen Hemisphäre zusammenfällt und zu einem zunehmenden Wettbewerb in der Region führt. Die Zitrusfrüchteexporte der Europäischen Union im Wirtschaftsjahr 2023/24, die sich größtenteils auf europäische Länder außerhalb der EU konzentrieren, werden voraussichtlich nur geringfügig zurückgehen.
Nach den Rekordmengen während der Pandemie wird erwartet, dass der Verbrauch von frischen Zitrusfrüchten wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgeht. Im Wirtschaftsjahr 2023/24 haben die milden Winterbedingungen den Verzehr von Zitrusfrüchten gebremst. Darüber hinaus wird der Abwärtstrend beim Verbrauch dadurch verstärkt, dass einige Verbraucher als Reaktion auf die Inflation ihre Ausgaben im Auge behalten und den Verzehr von Obst einschränken, während andere zunehmend auf andere Früchte als Zitrusfrüchte, wie beispielsweise tropische Früchte, zurückgreifen. Es wird erwartet, dass die industrielle Nutzung von Zitrusfrüchten in der Europäischen Union, die nur einen kleinen Teil des Verbrauchs ausmacht, zunehmen wird, da neue Märkte für Zitrusprodukte entstehen.
Im Wirtschaftsjahr 2023/24 wird die Orangenproduktion in der Europäischen Union voraussichtlich knapp über 5,4 Millionen Tonnen liegen, was einen leichten Rückgang gegenüber der bereits geringen Orangenernte im Wirtschaftsjahr 2022/23 bedeutet. Die Orangenproduktion ist die größte Zitruskategorie in der Europäischen Union, und Spanien macht 50 Prozent der Produktion der Union aus. Übermäßige Regenfälle während der Fruchtbildung, Dürre und warme Bedingungen sowie Bewässerungsbeschränkungen beeinträchtigten die Erträge und wirkten sich negativ auf die Fruchtgröße aus. Die bessere Produktion in Italien reichte nicht aus, um die Produktivitätsverluste in Spanien und in geringerem Maße auch in Griechenland und Portugal auszugleichen.
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Quelle: fas.usda.gov