Die belgische Gewächshausgemüse-Saison ist nun in vollem Gange. Der Sonnenschein hat lange auf sich warten lassen, aber seit dieser Woche gibt es kein Entkommen mehr. Das bedeutet, dass der Appetit auf eine Tomate, eine Erdbeere, aber auch auf eine Paprika bei den Konsumenten wieder schneller da ist. "Aufgrund des schwierigen Frühjahrs ist es leider kein wirkliches Produktionsjahr für Paprika, was die Mengen angeht. Dennoch herrscht auf dem Markt bisher ein schönes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage", sagte uns Bart Van Bael von Coöperatie Hoogstraten.
Wenn man an Erdbeeren denkt, fällt einem oft zuerst die Coöperatie Hoogstraten ein. Was weniger bekannt ist, ist die wichtige Rolle, die Paprika im Hoogstraten-Sortiment spielt. "Dieses vielseitige Gemüse verdient allerdings genau so viel Aufmerksamkeit, vor allem angesichts der bedeutenden Investitionen und Entwicklungen durch das Projekt Paprika in den vergangenen Jahren", fügt Wouter Dillien, Supply Chain Manager bei Coöperatie Hoogstraten, hinzu, der stolz über das Projekt Paprika spricht: "Bei Coöperatie Hoogstraten streben wir nach Innovation und Entlastung unserer Erzeuger. Das Projekt Paprika spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch weitere Automatisierung, Qualitätssortierung und Flexibilität wollen wir ein führender Akteur in der Branche bleiben."
Die aktuelle Saison war für die Genossenschaft bisher nicht wirklich einfach. "Wir beginnen immer Mitte März und natürlich sind alle unsere Erzeuger in der Zwischenzeit produktiv. Dennoch war es wieder ein unberechenbarer Frühling, weil wir so wenig Sonnenlicht hatten", fährt Bart fort. "Das hat zu einem Ungleichgewicht bei den Pflanzen geführt, was uns den Start erschwert hat. Wir spüren das immer noch in unserer Wochenproduktion, die noch mehr als sonst in Schüben kommt."
Höhen und Tiefen im Angebot
Trotz des schwierigen Starts brechen für Coöperatie Hoogstraten jetzt arbeitsreiche Wochen an. "In den nächsten zwei Wochen haben wir eine Spitzenproduktion, da die Pflanzen voll hängen. Die gute Nachfrage führt dazu, dass wir in diesen Wochen gute Umsätze machen, vor allem jetzt, wo sich die Sonne mehr zeigt. Die zwei bis drei Wochen danach werden allerdings wieder etwas schwieriger. Es ist ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Paprika reagiert immer empfindlicher darauf, aber dieses Jahr ist es sehr extrem. In anderen Jahren war die Produktion ohnehin gleichmäßiger."
Auf der Nachfrageseite bleibt der Markt jedoch einigermaßen ausgeglichen, erklärt Bart. "Bisher gab es immer genug Nachfrage, um die Preise auf einem guten Niveau zu halten. Wir
hoffen, dass das gute Wetter in den nächsten zwei Wochen anhält, da dies ohnehin zu mehr Konsum in Belgien und den umliegenden Ländern führen wird. Das würde dann gut mit unserer Produktionsspitze zusammenfallen. Danach sorgt die Urlaubszeit traditionell für schwierige Wochen auf der Verkaufsseite, sodass die Preise mit der dann ebenfalls folgenden geringeren Produktion kaum sinken dürften. Das passt eigentlich ganz gut zusammen."
Snack-Segment wächst
Auch was die Konkurrenz auf dem Markt angeht, ist Bart nicht besorgt. "Die Benelux-Länder sind im Moment führend. Es gibt immer Konkurrenz aus dem Süden, denn Spanien produziert immer noch und liefert seine Produkte an uns und die umliegenden Länder, aber ich denke, wir können uns auf den für uns wichtigen Märkten behaupten. Hier ist der belgische Markt natürlich groß, aber auch die Niederlande, Deutschland und Frankreich sind zunehmend aktiv. Außerdem ist Großbritannien im Moment sehr um unsere Produkte bemüht."
Dabei sieht er eine leichte Verschiebung in der Beliebtheit der Paprikasorten. "Die süßeren Sorten werden immer beliebter. Das ist etwas, das wir schon seit einer Weile beobachten. Orangefarbene und gelbe Sorten sind ohnehin immer beliebter als grüne Paprika. Sie sehen auch, dass der süße Spitzpaprika wirklich im Kommen ist und das Snack-Segment immer mehr an Bedeutung gewinnt. Vor allem die einfache Anwendung gewinnt an Bedeutung, aber darauf können wir mit unserem kernlosen Snack-Paprika gut reagieren. Es liegt an uns, die Sortenauswahl für die kommenden Jahre beizubehalten und keine Abstriche bei Geschmack und Süße zu machen. Man muss sich für die richtigen Sorten entscheiden, um auf dem Markt zu bleiben. Früher war Paprika wirklich ein Massenprodukt par excellence, aber wir hoffen, dass wir es in Zukunft auf die nächste Stufe bringen können."
Projekt Paprika; Kommerzialisierung und Entlastung der Erzeuger
Für die Genossenschaft bedeutet dieser Ehrgeiz in Sachen Paprika auch, in Innovationen zu investieren. "Wir sind stolz auf unsere jüngste Investition in einen brandneuen Palettierer und eine Umreifungsmaschine für das automatische Stapeln von Paletten bei Bestellungen. Durch kontinuierliche Investitionen in zukunftsweisende Technologien, wie z.B. KI-gesteuerte Kamerasortiersysteme und automatische Verschließer, wollen wir an der Spitze des Hightech-Fortschritts bleiben", sagt Wouter weiter.
Für die Zukunft möchte Coöperatie Hoogstraten daher die nächsten Schritte bei Paprika gehen. Das gilt für die Kunden, aber natürlich auch für die Erzeuger. Marcel Biemans, Leiter der Produzentenentwicklung bei der Genossenschaft, erklärt: "Bei Hoogstraten ist die Vermarktung von Paprika genauso wichtig wie die Betreuung unserer Paprikaerzeuger. Die Coöperatie Hoogstraten versucht schon seit Jahren, durch eine flexible Auftragsvergabe der Zentralen Sortierabteilung und eine optimale Auslastung der Versteigerungsuhr den besten Preis für die Erzeuger auf dem Markt zu erzielen. Unser Ziel ist es, unsere Erzeuger so weit wie möglich zu entlasten, damit sie sich ganz auf ihr Kerngeschäft, den Anbau von hochwertigem Obst und Gemüse, konzentrieren können. Die Erzeuger können sich auf unser festes Team verlassen, das immer bereit ist zu helfen."
"Wir stellen sicher, dass die Produkte unserer Erzeuger den höchsten Standards entsprechen, mit korrekter Qualitätssortierung und Lieferung. So können wir die Erwartungen unserer Kunden immer erfüllen und sogar übertreffen", sagt Marcel. "Ein hartnäckiger Irrglaube ist, dass dies mit hohen Kosten verbunden ist, was absolut nicht zutrifft. Dank effizienter Abläufe und der Konzentration auf einige wenige Hauptprodukte (Erdbeeren/ Beerenobst und Gewächshausgemüse) sind die Vermarktungskosten für die Erzeuger von Hoogstraten durchaus wettbewerbsfähig."
Das bringt die Genossenschaft auch dazu, nach neuen Produzenten zu suchen, um die Nachfrage nach Paprika zu decken. "Dank ihrer Flexibilität und Qualität hat die Coöperatie Hoogstraten derzeit eine größere Nachfrage nach Paprika, als ihre Erzeuger mit der derzeitigen Anbaufläche decken können. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen Produzenten, die diese Nachfrage befriedigen können", sagt Marcel abschließend.
Weitere Informationen:
Marcel Biemans
Coöperatie Hoogstraten
Loenhoutseweg 59
2320 Hoogstraten, Belgien
Tel: +32 33 40 02 11
[email protected]
www.hoogstraten.eu