In der KW 25 wurde die serbische Heidelbeerernte in den meisten, führenden Anbaugebieten beendet. "Am 26. Mai waren die ersten Früchte der diesjährigen Saison bereits pflückreif, was verhältnismäßig früh ist. Folglich endete die Kampagne auch etwas früher, als wir es gewohnt sind. Insgesamt können wir uns über die Erntemengen in dieser Saison nicht beklagen, obwohl die Fruchtkaliber aufgrund des Frostes hier und da etwas kleiner waren. Dies bedeutet in der Praxis, dass mehr Früchte geerntet werden müssen, um die gleichen Tonnagen je Hektar zu erreichen, was wiederum mit einem erheblichen Mehraufwand einhergeht", bilanziert Luka Maksimovic, Produktionsleiter bei abbGrowers in der zentralserbischen Anbauregion Topola.
Die serbische Tochtergesellschaft verfügt über insgesamt 22 Anbauflächen in Topola und weitere acht Blaubeerplantagen im Norden der Balkan-Republik.
Luka Maksimovic ist Produktionsleiter bei abbGrowers in Serbien, dem 2018 gegründeten Tochterunternehmen des in den Niederlanden beheimateten Blaubeerimperiums.
Mit Kilopreisen um 4 bis 4,50 Euro sei das Preisniveau in der zurückliegenden Saison durchweg zufriedenstellend gewesen, sagt Maksimovic beim Besuch vor Ort gegenüber FreshPlaza.de. "Man geht oftmals und irrtümlich davon aus, dass die Produktionskosten in einem Drittland, wie Serbien, niedriger sind, was schlichtweg falsch ist. Unsere Lohnkosten mögen zwar etwas niedriger sein, dafür sind andere Kosten, wie zum Beispiel Diesel, genauso hoch wie in der EU, wenn nicht sogar höher. Insofern sind die Bedingungen in vielerlei Hinsicht nahezu gleich."
Obwohl der letzte Pflück bereits in der KW 25 stattfand, gab es zu Beginn der KW 26 noch einige 'Nachzügler'.
Nicht nur in Serbien, sondern auch in anderen namhaften Anbauländern Osteuropas, wie Rumänien und der Ukraine, kam die diesjährige Heidelbeerernte vergleichsweise früh in Schwung. Angesichts der Überschneidung dieser Mengen sei die Nachfrage im Exportgeschehen etwas geringer ausgefallen. Währenddessen spiele der serbische Inlandsmarkt eine recht unbedeutende Rolle, sodass hier nur kleinere Mengen platziert werden können, bestätigt Maksimovic. "Es ist und bleibt schwierig, mit preisgünstigem und ebenfalls lokal erzeugtem Obst, insbesondere Äpfeln, zu konkurrieren. Ich schließe jedoch nicht aus, dass wir künftig mehr Volumen in die Nachbarländer, zum Beispiel Montenegro, exportieren können."
Sorteninnovationen und Klimawandel
Aufgrund des Lehmbodens in der Region Topola setzt abbGrowers seit etwa sieben Jahren auf den Anbau in Töpfen. Ähnlich wie die meisten Fachkollegen widmet sich das Unternehmen vorrangig der Erzeugung der etablierten Sorte Duke. Maksimovic: "AbbGrowers ist einer der Lizenznehmer der sogenannten Sekoya-Sorten, und im nächsten Herbst werden wir die ersten Anpflanzungen an diesem Standort durchführen. In Anbetracht der hohen Mengen, der guten Lagerfähigkeit und der allgemein attraktiven Preise möchten wir den
Anbau von Sekoya-Sorten in Serbien in den kommenden Jahren gestaffelt ausweiten."
Einblick in die mit Netzen geschützte Heidelbeeranlage.
Eine der größten Herausforderungen des serbischen Weichobstsektors sei der Klimawandel. "Dieses Jahr haben uns die Frühjahrsfröste härter denn je erwischt, was wiederum dem Vegetationsvorsprung und dem milden Winter geschuldet war. Was uns aber besonders Sorgen bereitet, ist, dass das tropische Klima mit Temperaturen von bis zu 40 Grad, wie wir es aus dem Mittelmeerraum kennen, tendenziell zu uns herüberzieht. Wenn das so weitergeht, wird das den serbischen Obstbau vor großen Herausforderungen stellen", so Maksimovic abschließend.
In der KW 26 war FreshPlaza.de zu Besuch in Serbien und hat dort verschiedenste Betriebe besucht. Das obige Interview ist der erste Teil einer Artikelserie.
Weitere Informationen:
Luka Maksimovic
abbGrowers Serbia
Tel: +31 6 30339929
www.abbgrowers.com