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Primalof, Belgien:

"Im Herbst wird es einen Engpass an Chicorée geben, bis die neue Ernte eintrifft"

Es ist Sommer und bei den warmen Temperaturen denkt man schnell an einen Pfirsich, eine Erdbeere oder eine Tomate. Doch auch Chicorée findet in den Sommermonaten seinen Weg in den Salat, doch die belgischen Chicoréeerzeuger sind besorgt. "Die Vermarktung läuft derzeit gut, aber auf der Angebotsseite war es dennoch sehr schwierig, und auch in Zukunft wird der Druck auf den Chicoréeanbau zunehmen", erklärt Charles Cattoir von Primalof.

"Die Produktion läuft im Moment ohnehin reibungslos ab. Zu Beginn des Jahres gab es einen großen Boom. Der hat sich inzwischen etwas abgeflacht, aber der Absatz hält sich gut", so der Unternehmer weiter. "Ich denke aber, das liegt vor allem daran, dass es, wie bereits zu Beginn der Saison erwähnt, europaweit 30 Prozent weniger Volumen gibt. Das könnte es in den nächsten Monaten noch komplizierter machen, denn vieles ist bereits verkauft und es wird einige Zeit dauern, bis es neue Wurzeln gibt."

"Eigentlich wollte jeder früh säen, aber das hat nirgendwo gut funktioniert. In Belgien wurde erst ab Mitte Mai voll ausgesät, weil die Bedingungen schwierig waren. Ich denke, alle sind mit ihrer Aussaat fertig, aber das bedeutet auch, dass wir die neuen Wurzeln erst gegen Ende Oktober/Anfang November ernten können. Hinzu kommt, dass sie dann noch einen weiteren Monat im Kühlraum brauchen, sodass wir uns auf einige schwierige Monate auf der Angebotsseite einstellen müssen. Wir werden sehen, wie es weitergeht."

Ungewisse Zukunft
Während es in dieser Saison bereits einen Vorgeschmack auf die Herausforderungen für die Chicoréeerzeuger gab, befürchtet Charles, dass sie sich auch in der Zukunft fortsetzen werden. "Es ist vor allem die Zukunft, um die sich alle in diesem Sektor Sorgen machen. Sie ist sehr ungewiss. Die drei wichtigsten Pflanzenschutzmittel wurden abgeschafft oder werden bald wegfallen und es gibt keine Alternative. Jedenfalls keine Alternative, mit der wir etwas anfangen können", warnt der Erzeuger.

"Das regulatorische Umfeld ändert sich sehr schnell, sodass die Chicoréeerzeuger nach Lösungen suchen. Nur liegen diese Lösungen nicht auf der Hand, sind nicht bezahlbar oder existieren noch nicht. In Belgien haben wir einen sehr hohen Unkrautdruck. In den Niederlanden ist es relativ gesehen nicht so schlimm, aber in Belgien ist es ein großes Problem, aber grüne Alternativen, die gut funktionieren, gibt es noch nicht. Und man kann sich Maschinen ansehen, aber die sind sehr teuer. Eine Kombination aus einer mechanischen Hacke und einem ekorobotics Spot-Sprayer, mit dem man gezielt sprühen kann, anstatt das ganze Feld zu besprühen, kann sehr gut helfen, ist aber für viele nicht bezahlbar."

"Man muss den Anbau immer noch rentabel halten", erklärt Charles. "Denn wo hört der Preisanstieg auf? Seit ich vor etwa fünf Jahren in den Chicoréeanbau eingestiegen bin, hat sich der Einkaufspreis für Chicorée-Wurzeln fast verdoppelt. Und das sind nur die Auswirkungen der Preiserhöhungen bei den bestehenden Produkten, wie Arbeit usw. Dazu kommen jetzt noch sehr hohe Investitionen. Das wiederum wird sich in einem systematisch höheren Verkaufspreis niederschlagen müssen. Nur ist das bei Obst und Gemüse nicht mehr immer offensichtlich. Die Menschen wollen das nicht. Das sind also Herausforderungen, die wir noch nicht gelöst haben und die auch nicht vor morgen gelöst sein werden. Das beunruhigt mich."

Charles fordert daher eine Atempause für den Sektor. "Ich denke, wir sind alle dafür, unseren Anbau nachhaltiger zu gestalten, und wenn es Mittel gibt, die besser für die Natur sind, werden wir sie auf jeden Fall nutzen. Nur jetzt haben wir gute Mittel zur Verfügung, die der Natur relativ wenig Schaden zufügen, und diese verschwinden über Nacht. Man sollte gemeinsam nach einer Lösung suchen, anstatt gleich alles zu verbieten. So kann man nicht arbeiten. Es gibt viele Akteure in unserem Sektor, die vorankommen wollen. Eine Reihe von Unternehmen, die sich professionalisieren und weitermachen wollen, aber dann muss ein Rahmen für einen zukunftssicheren Chicoréeanbau geschaffen werden. Wir können nicht alle auf Bio umsteigen. Dafür gibt es zwar einen Markt, aber damit kann man nicht die ganze Welt ernähren. Wir müssen über die Möglichkeiten und die Zukunft des Chicoréeanbaus sprechen. Sonst wird er verschwinden. Für mich ist das ein Schrei nach Absprache und Realismus", sagt Charles abschließend.

Weitere Informationen:
Charles Cattoir
Primalof
Leeg Bracht 23
9860 Balegem, Belgien
Tel: +32 (0)483 48 47 17
[email protected]
www.primalof.be

Erscheinungsdatum: