Wie in der Vorwoche dominierten bei den Speisefrühkartoffeln einheimische Offerten. Deren Präsenz hatte sich nochmals ausgeweitet. Erste Sunita trafen in Frankfurt und Köln ein. Die Zuläufe waren örtlich deutlich, das Interesse aber nicht im gleichen Maße stark, demzufolge schwächten sich die Notierungen laut BLE unisono ab. In vielen Teilen des Landes laufen die Rodungen auf Hochtouren, dennoch gehen die Erzeuger von eher eingeschränkten Erntemengen aus, da die Bestände witterungsbedingt oft unter Krautfäuledruck leiden. Damit werden sich die Preise weiter auf hohem Niveau bewegen. In München wurde einheimische Bio-Ware von Avanti und Colomba in 10-kg-Steigen mit 1,50 EUR/kg offeriert und gerne gekauft.
NRW:
Das Angebot an Frühkartoffeln steigt jahreszeitbedingt an und damit lassen die Preise etwas nach. Die REKA Rheinland reduzierte die Notierung für lose Speiseware um 7,00 EUR auf 67,00 EUR/100 kg, unabhängig von den Kocheigenschaften. Am Industriemarkt ist die alte Ernte durchgehandelt und die Sommerpause hat begonnen.
Wegen des Niederschlags in den vergangenen Monaten habe sich die Auspflanzung der Kartoffeln teilweise deutlich verzögert, da manche Ackerböden nicht befahrbar gewesen seien, teilte die Landwirtschaftskammer in Münster mit. Auch der weitere Vegetationsverlauf sei dann von anhaltenden Niederschlägen geprägt gewesen. "Das hat regional zu massiven Problemen mit Krautfäule geführt." Vereinzelt gebe es durch die Pilzkrankheit Totalausfälle. Es gebe aber auch gesunde Bestände, die sich gut entwickelten.
Schleswig-Holstein:
Im Großhandelsgeschäft mit Kartoffeln nimmt das Angebot an festschaliger Frühware weiter zu. Die Reifeförderung der letzten Wochen macht sich jetzt bemerkbar. Die Kurse geben, auf hohen Niveau, weiter nach. Die überregional einsetzenden Ferien machen sich bemerkbar. Viele Kantinen haben geschlossen. Das Angebot ist nicht mehr so knapp wie bisher, auch wenn ein Nachfrageüberhang bestehen bleibt. Insgesamt erwartet man stetige Preisanpassungen nach unten. Auch die Notierungen für Industrieware geben wieder leicht nach. In der Vorwoche haben Regenfälle die Feldarbeiten erschwert. In den späten Sorten gibt es zunehmend Probleme mit Krautfäule. Bei den Frühkartoffeln wird Braunfäule beobachtet.
Baden-Württemberg:
Auch bei der Pfälzer Grumbeere hat es im Vergleich zur Vorwoche eine Preissenkung gegeben.
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt hat sich die Nachfrage zu Beginn der Ferienzeit abgeschwächt. Bei gut ausreichendem Angebot wurden die Erzeugerpreise weiter zurückgenommen, die aktuellen Preise liegen damit unter der Vorjahreslinie. Die Erträge werden als gut beschrieben, bis auf Ausnahmen passen auch die Qualitäten. Schalenfeste, reifegeförderte Ware ist Standard, bei guten Rodebedingungen ist die Flächenräumung bereits weiter fortgeschritten als im Vorjahr.
Hessen:
Die Notierungen im Land Hessen sind im Vergleich zur Vorwoche erheblick gesunken.
Mecklenburg-Vorpommern:
Die Preise für Frühkartoffeln aus Deutschland gehen weiter zurück. Speiseware aus dem Raum Hannover ist ab Station im Vergleich zur vergangenen Woche um 7 EUR/dt. zurückgegangen. Sie kostet diese Woche 66 EUR/dt. ab Station. Für Kartoffeln aus dem Breisgau werden noch die Vorwochenpreise genannt. In der kommenden Woche werden wahrscheinlich erste größere Mengen heimischer Knollen gerodet und gepackt werden können. Diese sollten dann festschalig sein. Zunächst werden die vorwiegend festkochenden und festkochenden Sortentypen aus der hiesigen Region kommen. Der Absatz von Packware in den Lebensmittelmärkten ist gut, wozu letztendlich auch die Touristen im Land beitragen. Die Nachfrage nach Schälkartoffeln wird erwartungsgemäß mit Ferienbeginn in der nächsten Woche deutlich zurückgehen. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert.
Brandenburg:
Mit den rückläufigen Speisekartoffelpreisen beginnen wieder umfangreichere Werbeaktionen im Lebensmittelhandel für diese Ware. Die Nachfrage der Endkonsumenten ist gut. Diese Woche kostet Speiseware aus Niedersachsen, der Pfalz, Sachsen-Anhalt und aus der hiesigen Region 66 EUR/dt. ab Station zuzüglich Fracht. Die Knollen sind weitestgehend festschalig, problematisch ist der teils hohe Wurmbefall. Dieser schmälert auch die Schälkartoffelausbeute. Die Schälkartoffelpreise haben sich im Vergleich zur vergangenen Woche nicht geändert. Mit Ferienbeginn Ende dieser Woche wird die Nachfrage nach Schälware merklich zurückgehen.
Sachsen:
Die Ernte der zunächst vorwiegend festkochenden Frühkartoffeln aus der Region geht langsam los. Die Erntebedingungen sind gut. Die ersten Erzeuger fangen an zu Roden und prüfen die Qualität. Mehlig kochende und festkochende Kochtypen kommen zunächst weiterhin aus der Pfalz. Diese werden von den hiesigen Packern für 76 EUR/dt. franko bezogen. In der 29. Kalenderwoche 2023 lag dieser Preis auf genau demselben Niveau. Die Nachfrage nach Packware in den Handelsketten sowie nach geschälten Kartoffeln ist ferienbedingt gering. Die teils schwülwarme Witterung mit hohen Temperaturen senkt ebenfalls den Appetit der Endverbraucher auf Kartoffeln. Für die Schälkartoffeln werden zum Teil weiterhin Lagerkartoffeln aus der Ernte 2023 verwendet. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen-Anhalt:
Erwartungsgemäß gehen die Frühkartoffelpreise langsam zurück, das verfügbare Angebot steigt. Für Speisekartoffeln aus dem Raum Hannover wird inzwischen für alle drei Kochtypen ein Preis von 66 EUR/dt. ab Station genannt. Die Ware ist festschalig. Im hiesigen Bundesland gerodete Kartoffeln sind bislang überwiegend von guter Qualität. Gelegentlich ist Schorf an den Kartoffeln, was jedoch nicht ungewöhnlich ist. Die Kartoffeln haben oft ein gutes Packmaß, wenig kleine und wenig große Knollen. Die Nachfrage nach Speisekartoffeln im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern ist derzeit ganz schwach. Ferienzeit und hochsommerliche Temperaturen senken den Bedarf der Konsumenten. Das betrifft auch den Schälkartoffelabsatz, welcher derzeit sehr stark zurückgegangen ist. Die Schälkartoffelpreise bleiben auf dem Vorwochenniveau.
Thüringen:
Die Frühkartoffelpreise gehen erwartungsgemäß weiter zurück. Teils liegen die Bezugspreise aus Sachsen-Anhalt nun zwischen 66 und 70 dt./ha franko. Andernorts bleiben die Preise für Speiseware aus Niedersachsen und der Pfalz auf dem Vorwochenniveau zwischen 72 und 80 EUR/dt. franko. Restbestände an Frühkartoffeln aus Israel sind geräumt. Die deutsche Packware ist überwiegend festschalig, Teilpartien sind weiterhin noch losschalig. Die Schälkartoffelpreise verharren unverändert auf dem Vorwochenniveau. Der Absatz von Schälware bleibt ferienbedingt schwach. Die Nachfrage von Packware in den Lebensmittelmärkten ist ebenfalls ruhig, die hohen Temperaturen und schwülwarme Luft dämpfen den Appetit auf eine warme Mahlzeit mit Kartoffeln.
Bayern:
Die bayerischen Kartoffeln gesund durch diese Saison zu bringen, ist nicht einfach, aber für die Produktion von Qualitätsware unerlässlich. Jetzt geht es bereits in Richtung Ernte – und da ist ebenso das Regulieren des Kartoffelkrauts eine herausfordernde Aufgabe. Sie benötigt ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl, um die Qualität der Knollen zu bewahren.