Im Juni 2022 wurde die Oettle & Grießmeyer Frucht-Import-Agentur GmbH zur Nutrifrucht GmbH. Im Zuge der Umfirmierung und Namensänderung wurde ebenfalls ein umfassendes Rebranding durchgeführt. Auch die Geschäftsaktivitäten und Produktpalette des langjährigen Griechenland-Spezialisten werden nun nach und nach ausgebaut, geht aus einem Interview mit dem Management hervor.
Einblicke in die griechische Kiwi-Produktion. Zu den Hauptabsatzmärkten für Kiwis griechischen Ursprungs zählen Deutschland, die Niederlande sowie die USA und Kanada.
Seit März 2023 wird Michael Morgott, langjähriger Geschäftsführer der Vorgangerfirma Oettle & Grießmeyer, von Thomas Moulias sowie Dimitrios Kremenopoulos flankiert. Auch das Verkaufsteam wurde mit erfahrenen Kräften aufgestockt. Neuerdings verfügt die Nutri Frucht über einen Standort im süditalienischen Bari, eine weitere Standorteröffnung im osteuropäischen Raum wird demnächst stattfinden. "Wir sehen interessantes Wachstumspotenzial in Polen sowie dem Baltikum, wo wir bereits gute Beziehungen zu Großhändlern und LEH-Einkäufern pflegen. Dieses Netzwerk möchten wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen", so Dimitrios Kremenopoulos, einer der drei Geschäftsführer.
Expansion in Europa und Übersee
Als klassische Fruchtagentur widmete sich die Oettle & Grießmeyer schwerpunktmäßig dem Import von Obst und Gemüse aus den Gärten Griechenlands (FreshPlaza.de berichtete). "Was uns weiterhin differenziert, ist die Präsenz vor Ort. Wir sind im Schnitt alle zwei Wochen vor Ort in Griechenland und kennen die Produzenten großteils persönlich. Dies wird auch so bleiben", so Kremenopoulos. Dennoch habe man sich zum Ziel gesetzt, die Produktvielfalt sukzessive auszuweiten. "Im Zuge der Standorteröffnung in Süditalien wollen wir auch dort unser Netzwerk ab dem kommenden Jahr weiter ausbauen, etwa im Bereich Trauben und Steinobst. Aber auch in Griechenland sind wir nach wie vor bemüht, unsere Schlagkraft zu erhöhen: Wir arbeiten seit zwei Jahren mit einer Kooperative in Nordgriechenland zusammen, von der wir hauptsächlich Bleichspargel, Süßkirschen und ergänzend auch Steinobst beziehen. Es handelt sich zwar um eine kleinbäuerliche Genossenschaft mit rund 60 Produzenten, dennoch verfügt man über modernste Anbau- und Nacherntekapazitäten."
Am globalen Markt agiert das Unternehmen seit Neuestem unter dem neuen Markenauftritt NutriFresh. Ebenfalls konnte das internationale Team neuerdings mit Mitarbeitern in den Niederlanden und Litauen aufgestockt werden.
Im vergangenen Jahr habe man eine Verdreifachung des Umsatzes verzeichnen können und auch im laufenden Geschäftsjahr wird man erneute Zuwächse erzielen. Man widmet sich dabei nicht nur dem Vertrieb in Deutschland und dem europäischen Ausland, sondern auch dem Geschäft in Übersee. Kremenopoulos: "Griechische Hayward-Kiwis liefern wir zum Beispiel nach Israel, Brasilien und in die USA. Wir exportieren aber auch Produkte nach Übersee, die auf den hiesigen Märkten kaum vorzufinden sind. Nach Israel exportieren wir unter anderem griechische Äpfel und Birnen." Im Gegenzug tritt die Nutri Frucht GmbH ebenfalls als Importpartner für Erzeugnisse aus dem jeweiligen Übersee-Land auf.
Einblick in die Kiwi-Sortierung im Ursprung: Qualitativ schneiden die ersten Hayward-Kiwis mit Brixwerten um über 6,5 gut ab, die Erträge seien aufgrund der Wetterschäden in gewissen Regionen etwas schwächer. Kremenopoulos: "Erste Preise vom Feld sind zwar teurer als im letzten Jahr, die Nachfrage ist aber enorm, sodass wir insgesamt zuversichtlich in die Saison starten."
Griechische Kiwis im Aufwind
Ein wichtiger Artikel im Portfolio des süddeutschen Unternehmens ist und bleibt die Hayward-Kiwi, deren Saison nun bald beginnt. Griechenland habe dessen Marktanteil in den vergangenen Jahren erheblich steigern können, was vor allem der Sortenstrategie der italienischen Kiwibranche geschuldet sei, so Kremenopoulos. "Die Italiener haben ihre Anbaukapazitäten für Kiwi Gold stark erweitert, während die grünen Kiwis im Anbau tendenziell an Bedeutung verlieren. Jüngsten Prognosen zufolge wird Griechenland Italien in wenigen Jahren überholen." Das Vermarktungsfenster bei den grünen Kiwis erstreckt sich normalerweise vom Oktober bis Mai, gefolgt vom alljährlichen Umstieg auf Ware aus der südlichen Hemisphäre, hauptsächlich Neuseeland. "In der vergangenen Saison ist es uns gelungen, bis in den Juni hinein qualitativ gute Ware griechischen Ursprungs zu offerieren."
Südafrikanische Zitronen seien ebenfalls ein wachsendes Produktstandbein.
Wachsende Akzeptanz für südafrikanische Zitronen
Ein weiterer Artikel mit hohem Potenzial seien südafrikanische Zitronen. "Diese bieten wir seit wenigen Jahren an und stellen fest, dass die Akzeptanz auf den europäischen Märkten wächst. Sie sind zwar etwas höherpreisig verglichen mit spanischen Verna oder türkischen Interdonato- und Meyer-Zitronen, zeugen jedoch von guter Qualität. Nicht umsonst wird dieser Artikel inzwischen auch bei vielen europäischen LEH-Ketten gelistet. Durch die erschwerte Logistiklage und die Widrigkeiten im Roten Meer mussten wir in diesem Jahr bereits frühzeitig vorplanen. Hinzu kam, dass die lange Saison der spanischen Verna-Zitronen uns überrascht hat. Dennoch trafen die ersten Container genau in der Phase ein - sprich Ende Mai-Anfang Juni - wo die Qualitäten und Mengen der spanischen Ware spürbar nachgelassen haben. Insofern gab es also auch hier einen reibungslosen Saisonübergang", bilanziert Kremenopoulos abschließend.
Bilder: Nutri Frucht GmbH
Weitere Informationen:
Dimitrios Kremenopoulos 
Nutri Frucht GmbH
Münchner Str. 18
85774 Unterföhring
Tel: +49 89 72680
Mobil: +49 17671621741
[email protected]
www.nutrifrucht.de (bald verfügbar)