Die ägyptischen Zitrusfrüchte litten während der gesamten Saison unter der geopolitischen Lage, obwohl die Mengen und Größen im Vergleich zur vorherigen Saison gestiegen sind. Zur Erinnerung: Die Sicherheitskrise am Roten Meer führte zu einer logistischen Krise und schnitt Ägypten von den wichtigsten asiatischen Märkten ab. Dies führte zu einem Überangebot an Zitrusfrüchten auf dem europäischen Markt, was einen Preisverfall zur Folge hatte.
Viele Erzeuger und Exporteure, wie Kareem Al-Shorbagy, hofften auf eine Lösung der Krise vor Ende der Saison, die mit einer Erholung der Nachfrage aufgrund der Sommerhitze, der religiösen Feiertage und sogar der Olympischen Spiele in Frankreich zusammenfallen würde. Wie ist der Stand der Dinge? "Wir müssen zugeben, dass die Saison auf dieselbe schwierige und desillusionierte Weise zu Ende geht", antwortete Al-Shorbagy enttäuscht.
"Die Situation am Roten Meer hält an, und weder die Nachfrage noch die Preise haben sich verbessert", erklärt der Exporteur. "Es gibt immer noch zu viele Valencia-Orangen ägyptischer Herkunft in den Kühlhäusern in Europa. Es gab mehrere Anlässe, bei denen die Nachfrage normalerweise steigen würde, wie beispielsweise der Ramadan und große globale Ereignisse wie die Olympischen Spiele, aber das hat sich nicht auf die Exporte ausgewirkt."
Infolgedessen "kostet ein Karton Orangen derzeit zehn Euro statt 14 Euro im gleichen Zeitraum der letzten Saison, wobei es nicht viele Käufer gibt", so der Exporteur weiter.
Es scheint, dass es jetzt zu spät ist, um auf einen Aufschwung in der ägyptischen Saison zu hoffen. "Südafrika ist jetzt mit frischen Zitrusfrüchten auf dem Markt. Und selbst Südafrika wird von der Verfügbarkeit ägyptischer Orangen betroffen sein, die zu diesem späten Zeitpunkt des Jahres in großer Menge in Kühlhäusern lagern. Wir bereiten uns schon auf die nächste Saison vor, mit Navels im November".
Süßkartoffeln als letzter Ausweg?
Bei anderen Kulturen ist die Situation in diesem Sommer genau umgekehrt, vor allem bei Süßkartoffeln, sagt Al-Shorbagy: "Wir wenden uns jetzt dem Spitzenreiter dieses Sommers zu: den Süßkartoffeln. Die Saison ist vielversprechender und wir sind optimistisch. Es gibt nicht viel Konkurrenz, und wir kommen mit anständigen Mengen und ausgezeichneter Qualität und Frische herein. Ägyptische Süßkartoffeln werden in vielen Bereichen der Lebensmittelindustrie verwendet, sodass es viele Möglichkeiten gibt, die Exportpalette zu erweitern." 
"Die Preise für Süßkartoffeln liegen in dieser Saison zwischen acht und zehn Euro pro 6-kg-Kiste, sehr wettbewerbsfähige Preise. Wir gehen davon aus, dass wir in dieser Saison viel größere Mengen an Süßkartoffeln exportieren werden, um unsere Zitrussaison auszugleichen", schließt Al-Shorbagy.
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Kareem Al-Shorbagy
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