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Kartoffelmarktbericht KW 31/32:

'Nachfrage der einheimischen Frühkartoffeln trotz hervorragender Qualität eher gering'

Inländische Offerten herrschten augenscheinlich vor. Die Präsenz der französischen und italienischen Partien schränkte sich kontinuierlich ein. Zyprische Importe verschwanden im Wochenverlauf aus dem Angebot. Die einheimischen Frühkartoffeln konnten qualitativ zwar überzeugen, dennoch wollte die Nachfrage nicht richtig in Schwung kommen: In der Ferienzeit greifen die Kunden traditionell weniger zu. Verschiedentlich senkten die Händler ihre Forderungen, sie wollten so Überhänge vermeiden. Dies gelang jedoch laut BLE nicht durchgängig.

Brandenburg:
In Brandenburg werden zurzeit fleißig Frühkartoffeln geerntet, wie zum Beispiel die Sorte Vineta. "Die Qualität ist sehr gut, die Größe gefällt mir auch schon", sagt Marko Karbitschke, der Leiter des Gemüseanbaus beim Händler "Der Dürrenhofer". Für den Betrieb reicht die Menge aus, sagt Karbitschke gegenüber rbb. "Wir müssen ja sehen, dass wir hier alles regional vermarkten", so der Leiter. Ein Großteil gehe in die Direktvermarktung. Für 1,70 Euro pro Kilo geht die Vineta im Moment über den Ladentisch. "Demnächst werden die Preise auch leicht rückläufig sein", so der Leiter. "Das ist allgemein so, weil die Kartoffel langsam auf den Markt drückt."

Entgegen dem Bundestrend ist die Anbaufläche in Brandenburg seit rund 20 Jahren in etwa konstant hoch, mit leichten Schwankungen. Im vergangenen Jahr war sie 10.200 Hektar groß. Knapp zehn Jahre zuvor, im Jahr 2014, waren es 9.800 Hektar und 13.100 Hektar im Jahr 2004.

Die Erzeugerpreise für Frühkartoffeln laufen weiter bergab. Ein großes Angebot an Kartoffeln, letztendlich auch durch eine Zunahme der Anbaufläche, trifft auf eine sehr schwache Nachfrage. Für Speiseware vom Erzeuger werden derzeit vom Packer Preise um die 33 EUR/dt gezahlt, direkt vom Händler geliefert liegt der Preis um die 38 EUR/dt. Für qualitativ schwierige Partien, die schnell verbraucht werden müssen, wird teils auch noch weniger gezahlt. Die Rohwarenpreise für die Schälung gehen ebenfalls zurück, es wurden Preise um die 20 EUR/dt franko genannt. Die Schälkartoffelpreise sind im Vergleich zur Vorwoche geringfügig zurückgenommen worden. Für die kommende Woche wurden weitere Preisrücknahmen
angekündigt.

Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt suchen die Erzeugerpreise weiterhin nach einem Halt. Bei fortgesetzt ruhigem Absatz baute sich mit zunehmender Angebotsbreite Druck auf. Frühware ist inzwischen weitgehend geräumt, das Anschluss-Sortiment und Anbauregionen vermelden Angebotsüberhänge. Dabei sind vorwiegend festkochende Sorten stärker betroffen als Salatware und mehlige Sorten. Eine marktwirksame Stabilisierung kann nur durch Nachfrageimpulse kommen, Hoffnung machen das nahende Ferienende in einigen Bundesländern, sowie die beginnende Produktion für Verarbeitungsware.

Hessen:
Im Land Hessen habe es im Vergleich zur Vorwoche erhebliche Vergünstigungen gegeben.

Schleswig-Holstein:
Auch wenn es vereinzelte Schauer gab, konnte die Ernte der Früh- und Anschlusssorten in der letzten Woche fortgesetzt werden. Hierzulande sorgt die Urlaubszeit für einen stetigen Absatz. Überregional bleibt die Nachfrage der Verbraucher verhalten. Das Ferienende in einigen Regionen hat den Absatz noch nicht spürbar belebt. Die Kurse für Frühkartoffeln gaben überregional weiter nach und liegen mit 40 bis 47 EUR/dt für lose Ware unter dem Vorjahresniveau. Auch für die laufende Woche sind weitere Notizabschläge zu erwarten. Mit den aktuellen Erträgen zeigen sich die hiesigen Anbauer zufrieden. Probleme bereiten Krautfäule und Wurmfraß. Dies auch mit Blick auf die Haupternte. Höhere Absortierungen können die Folge sein. Im Bereich der Industriekartoffeln ist das Angebot bedarfsübersteigend, da die Fabriken erst zögerlich wieder anlaufen. Auch hier stehen die Kurse für freie Ware unter Druck.

Niedersachsen:
Die Kartoffelernte fällt in diesem Jahr vielerorts spärlicher aus als sonst. Landwirten macht vor allem ein aggressiver Pilz zu schaffen. Beim Büchener Landwirtschaftsbetrieb Heilmann AG spricht man von einer „sehr großen Problematik" und hat die Sorge, dass vor allem das Angebot an Bio-Kartoffeln in diesem Jahr erstmals nicht reichen wird.

Baden-Württemberg:
Die jüngsten Notierungspreise für Pfälzer Grumbeere liegen bei 38 EUR/100 kg netto zzgl. MwSt. (vwg. festkochend) und 40EUR/100 kg netto zzgl. MwSt. (festkochend)

NRW:
Der Speisefrühkartoffelmarkt steht unter Druck, da in allen deutschen Regionen ausreichend regionale Ware zur Verfügung steht. Auch erste Anschlusssorten, wie Gala usw., stehen zur Vermarktung an, berichtet Kartoffelhandelshaus Weuthen. Ferien- und Wetterbedingt sei die Nachfrage derzeit sehr ruhig. Der Absatz Richtung Benelux schwächelt zunehmend, weil dort regionale Ware zur Verfügung steht. "Unser Programm Babykartoffeln läuft hervorragend. Hier zeigt die Sorte Jazzy, mit Ihrem hohen Anteil Drillinge und der sehr schönen, glatten Schale, hervorragende Ergebnisse." Die Notierungen wurden deutlich nach unten angepasst, sind aber immer noch auf einem hohen Niveau. Schäler bedienen sich aus Kontrakten und fragen derzeit kaum nach zusätzlichem Rohstoff. Preise hierfür bewegen sich deutlich unter Notierung, heißt es weiter.

Mecklenburg-Vorpommern:
Vielerorts ist das Kartoffelroden voll im Gange! Es ist reichlich Ware verfügbar, welche auf eine geringe Nachfrage stößt. Die Verarbeitungsindustrie nimmt keine Übermengen ab, die Pommesproduktion pausiert derzeit. Packer beziehen nur noch Speiseware aus der Region. Die Erzeugerpreise sind im Vergleich zur Vorwoche um 10 EUR/dt gefallen. Sie liegen zwischen 35 und 37 EUR/dt im Nahbereich. Je nach Qualität geht's auch weiter runter. Die Qualität der heimischen Speiseware ist jedoch überwiegend gut. Mitunter sind infolge von Starkregenereignissen viele grüne Knollen in den Partien. Kartoffelgröße und Ertrag passen. Der Kartoffelabsatz in den Lebensmittelmärkten ist zufriedenstellend. Kommende Woche werden die Verkaufspreise im Discountbereich merklich zurückgehen. Die Schälkartoffelpreise sind leicht zurückgenommen worden.

Sachsen:
Packware kommt hierzulande weiterhin überwiegend aus der Pfalz. Für diese wird derzeit 48 bis 50 EUR/dt franko gezahlt. Die Qualität dieser Ware überzeugt nach wie vor. Ergänzend kommen regionale Knollen in die Tüten. Die Erzeugerpreise für diese Speisekartoffeln liegen zwischen 38 und 40 EUR/dt. Rohware für die Schälkartoffelproduktion kostet um die 25 EUR/dt franko. Die Nachfrage nach Speisekartoffeln hat im Vergleich zur vergangenen Woche ganz leicht zugenommen, liegt aber noch lange nicht auf dem erhofften Niveau. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau. Ungefähr die Hälfte der Kartoffelbestände auf dem Feld zeigt bereits deutliche Abreifeerscheinungen.

Sachsen-Anhalt:
Die Erzeugerpreise purzeln! Im Vergleich zur vergangenen Woche sind diese um 10 EUR/dt zurückgenommen worden, teils sogar mehr. Es werden Preise zwischen 36 und 38 EUR/dt ab Station genannt. Für Druckpartien wird auch merklich weniger gezahlt. Momentan wird sehr wenig Ware nachgefragt, die Kartoffeln fließen nicht ab. Die Anbauflächen haben zugenommen, die Wachstumsbedingungen waren besser als in den Vorjahren und die Rodebedingungen sind aktuell gut. Die Kartoffelqualitäten werden zunehmend besser. Der Schälkartoffelpreis wurde von einzelnen Marktteilnehmern leicht nach unten korrigiert. Die Schulferien sind zu Ende, der Schälkartoffelabsatz nimmt langsam zu.

Thüringen:
Packer beziehen die Speisekartoffeln aus Sachsen-Anhalt, Niedersachen und vor Ort aus der heimischen Region. Es werden Preise zwischen 42 und 46 EUR/dt franko genannt. Die Knollenqualität ist gut, die Kartoffelschale ist fester geworden und die Kartoffelgröße passt. Hier und da sind grüne Kartoffeln dabei. Der Absatz in den Lebensmittelmärkten läuft weiterhin auf schwachem Niveau. Vereinzelt sorgen Werbeaktionen, bislang im kleinen Sortimentsbereich, für eine Nachfragebelebung. Die Schälkartoffelpreise verharren unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Die Schule hat nach langer Ferienzeit mit Monatsbeginn angefangen, sodass der Schälkartoffelabsatz wieder zunimmt.

Die Agrargenossenschaft Ottendorf rodet zurzeit die erste Tonne Erdäpfel auf Eineborner Gemarkung. "Am Wochenende hat es hier etwa 40 Liter geregnet. Die Dämme sind noch nass, aber durch den sandigen Boden ist es kein Problem, jetzt zu ernten. Die Sonne scheint, das Wetter passt jetzt", sagte der Vorstandsvorsitzende Benjamin Spiegler.

Erscheinungsdatum: