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Apfel-Update KW 33:

Bodenseeregion schneidet bei jüngsten Prognosen am besten ab

Im Zuge der neulich veröffentlichten WAPA-Zahlen zur diesjährigen Kernobsternte werden auch die regionalen Ernteeinschätzungen sukzessive bekannt gegeben. In vielen Apfelanbaugebieten zeichnen sich kleinere bis gravierende Ernterückgänge ab. Dennoch geht man vereinzelt auch von einer Steigerung des Erntevolumens im Vergleich zum Vorjahr aus, wie etwa im Bodenseegebiet. FreshPlaza.de bündelte die jüngsten Prognosen aus den jeweiligen Anbaugebieten der DACH-Region

Bodensee: Apfelbranche hofft auf gute Preise
Europaweit wird es in diesem Jahr weniger Äpfel geben, da zur Zeit der Blüte in Osteuropa Frost herrschte. Am Bodensee und in Oberschwaben wird hingegen in den kommenden Wochen eine gute Ernte erwartet, so Manfred Büchele vom Kompetenzzentrum. Die Obstbauern rechnen mit etwa 247.000 Tonnen Äpfeln. Das sind 13 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Im sehr ertragreichen Jahr 2022 waren es 258.000 Tonnen. Davon könnten die Obstbauern am Bodensee profitieren. Sie hoffen, mehr Geld für ihre Äpfel zu bekommen. Büchele schätzt, dass die Landwirte in der Region in diesem Jahr pro Kilo Äpfel doppelt so viel bekommen könnten, statt 30 bis zu 60 Cent. Für die Verbraucher würden sich die Preissteigerungen aber nicht zwingend an der Kasse im Supermarkt bemerkbar machen.

Mecklenburg-Vorpommern: Ernteschätzung entspricht Mehrjahresdurchschnitt
Die Apfelernte in Mecklenburg-Vorpommern beginnt dieses Jahr früher als sonst. Zehn bis zwölf Tage Vorsprung sind es nach Worten von Obstbauberater Rolf Hornig. Als Grund gilt eine zeitigere Apfelblüte infolge milder Witterung im Frühjahr. Erste ganz frühe Sorten werden im Norden bereits geerntet, wie die Sorte Delba. Die Haupternte, die nach Hornigs Worten normalerweise in der ersten Septemberwoche startet, wird demnach in MV Ende August beginnen. Dann sei etwa der Elstar reif. Offiziell soll die Saison in Mecklenburg-Vorpommern am 30. August eröffnet werden.

Die Apfelblüte war in diesem Jahr aufgrund der milden Witterung im Februar und März sehr zeitig. Einige Anbauer erlitten dadurch Schäden durch Fröste im April, aber nicht alle, wie Hornig sagt. Für die Erntemenge ist der Experte deshalb optimistisch. Sie dürfte sich nach seiner Einschätzung auf dem Niveau des Durchschnitts der letzten fünf Jahre bewegen - und das sind 25.000 Tonnen.

Äpfel sind das wichtigste Obst in Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaft. Apfelplantagen bedecken etwa 1.500 Hektar.

Schleswig-Holstein: Ernte beginnt tendenziell früher
Die Apfelernte beginnt auch in Schleswig-Holstein tendenziell früher. Viele Obstbauern im Land haben bereits Mitte Juli statt Anfang August angefangen, ihre Ernte einzufahren. Tim Greve vom gleichnamigen Obsthof in Neuendorf beobachtet, wie sich seine rund 5.000 Bäume verändert haben. Seit Jahren führt er genau Buch darüber. Seine Aufzeichnungen gehen zurück bis in die 90er-Jahre: "Wir können erkennen, dass der Knospenaufbruch an der Blüte zehn bis fünfzehn Tage früher ist. Das gilt auch nicht nur für eine bestimmte Sorte, das ist durch die Bank weg bei allen Sorten erkennbar. Es geht einfach schneller los."

Altes Land: Ertragseinbußen um 30 Prozent prognostiziert
An den Apfelbäumen im Alten Land hängen in diesem Jahr weniger Äpfel als in den Vorjahren. Wie viel weniger die Bauern ernten können, unterscheidet sich. Obstbauern gehen von Einbußen um 30 Prozent aus. Obstbauern hoffen in diesem Jahr, dass der Preis für Äpfel hochgeht, um Verluste auszugleichen.

Thüringen: Immense Ertragseinbußen zeichnen sich ab
Eine Frostnacht Ende April sorgt dafür, dass die Apfelernte in Thüringen so gering ausfällt wie seit Jahren nicht mehr. Voraussichtlich werden nur etwa ein Achtel so viele Äpfel geerntet wie 2023, wie das Statistische Landesamt in Erfurt mitteilte. Die Einbußen der Betriebe, die auf insgesamt 810 Hektar Äpfel anbauen, sind damit immens. Geschätzt wird von den Betrieben ein Ertrag von 3,9 Tonnen Äpfel je Hektar. Das sind den Statistikern zufolge 87 Prozent weniger Äpfel als im vergangenen Jahr und 86 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Die geschätzte Erntemenge belaufe sich auf 3.135 Tonnen Äpfel, 20.800 Tonnen unter dem Vorjahresergebnis.

Sachsen: Ladenpreise werden bereits in die Höhe getrieben
Sächsische Obstbauern müssen in diesem Jahr teils gravierende Ernteeinbußen hinnehmen. Das hat spürbare Folgen für Kunden und Betriebe, so geht aus einer ersten Umfrage der Freien Presse hervor. Regional erzeugte Äpfel werden bereits zu sehr hohen Kilopreisen um 3,49 Euro im Laden angeboten.

Südtirol: Minus von 14 Prozent im Dreijahresschnitt
Die Apfelernte hat in Südtirol begonnen. Im Unterland werden schon vereinzelt Gala geerntet. Die Obstbauern sind optimistisch, was die heurige Ernte betrifft. Die Ernte 2023 konnte verkauft werden. Das bedeutet nicht nur, dass Platz für die frischen Äpfel geschaffen wurde, sondern, dass vor allem die Preise für den Apfeljahrgang 2024 passen werden. Das liege auch an den Erntemengen im Ausland, sagt der Obmann des Verbandes der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG Georg Kössler: "Im EU-Raum rechnet man mit einem Minus von 11 Prozent im Vergleich zu 2023. Das ergibt es ein Minus von 14 Prozent im Dreijahresschnitt." Es werden dennoch überwiegend gute Qualitäten erwartet.

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