"Am Anfang stand die Leidenschaft für Spedition – heute vereint uns die Faszination von außergewöhnlicher und herausfordernder Logistik", sagt Reinhold Diess, Gründer und Geschäftsführer der All Fresh Logistics GmbH, anlässlich des 20. Geburtstags des Logistikunternehmens. Die Firma mit Sitz in Puch bei Hallein (Salzburger Land) entwickelte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum spezialisierten Dienstleister im Bereich der Fruchtlogistik und steht dabei einem weiterhin wachsenden Kundenstamm jenseits der Logistikkette - ob Einzel- und Großhandelsketten oder Großhändler und Produzenten - mit Rat und Tat zur Seite.
All Fresh Logistics wurde als zentrale Koordinationsstelle für den Import von Obst- und Gemüsetransporte aus Spanien sowie Frankreich gegründet, sagt Diess zurückblickend. "Unser Anliegen war es, unseren Kunden einen optimalen Service anzubieten und den Warenfluss nach Österreich und Osteuropa zu zentralisieren. Schnelligkeit, Pünktlichkeit und hohe Transportqualität in der Lieferkette waren und sind immer noch die grundlegenden Werte unseres Unternehmens."
Reinhold und sein Sohn Dominic Diess stehen gemeinsam am Ruder der All Fresh Logistics GmbH.
Kostensteigerungen und Produktanforderungen
Im Laufe der Jahre entstand ein flächendeckendes Abholnetz für die gesamte spanische Obst- und Gemüsepalette über die logistischen Drehkreuze Perpignan, Valencia sowie Barcelona. Darüber hinaus wurden Transportfirmen in Polen, Rumänien und Slowenien aufgebaut. Diess: "Dank dieses ausgeklügelten Netzwerks können wir gekühlte Sammelgutverkehre nach Osteuropa - bis nach Moldau und den Balkan - anbieten. Das hat maßgeblich zu den jährlichen Steigerungen des Transportvolumens beigetragen." Die All Fresh Logistics GmbH versteht sich dabei nicht nur als reiner Frischespediteur, sondern als Dienstleister und bieten ebenfalls zusätzliche Services wie Zwischenlagerung, Kommissionierung, Warenkontrolle im Eingang und Ausgang sowie die Kontrolle der Kühllieferkette vom Abgang bis zum Empfänger an.
Bis zum Corona-Ausbruch konnten im Bereich Obst und Gemüse jährlich erfreuliche Zuwächse verzeichnet werden, sei es hinsichtlich der Transportvolumina, Markterweiterungen oder der Einheiten im Fuhrpark, fährt Diess fort. "Nach der Pandemie mussten wir leider einen Rückgang der Transportleistung sowie des Volumens hinnehmen, was vor allem der Kostenexplosion, sprich den stark gestiegenen Einkaufspreisen des Equipments, Treibstoff- und Mauterhöhungen sowie den hohen Lohn- und Betriebsaufwandskosten geschuldet war. Wir stellen fest, dass sich die europäische Beschaffungslogistik im Bereich Obst & Gemüse besonders in der Herstellung für unsere Kunden verteuert hat."
Die Anforderungen in der Obst- und Gemüselogistik seien mit anderen Marktsegmenten unvergleichbar, betont der Spezialist. "Unser Kernsegment ist im Verhältnis zu anderen Warengruppen wesentlich Zeit- und Personalintensiver. Rund-um-die-Uhr gehört in der Obst & Gemüse Logistik zum Kundenservice, die Erreichbarkeit und der proaktive Kundenkontakt sind in unserem Alltagsgeschäft das A und O. Demnach legen wir viel Wert auf geschultes Personal und unser Team ist für die Kunden immer erreichbar."
Chancen und Herausforderungen in der Frischelogistik
Obst- und Gemüsehubs sind im west- und südeuropäischen Raum mittlerweile nicht mehr wegzudenken, doch in Osteuropa kommen diese Drehkreuze nun erst auf. Diess: "Hier sehen wir Handlungsbedarf, indem es aufgrund der Gesetzgebung immer schwieriger wird, die vorgegebenen Laufzeiten einzuhalten. Die Systeme müssen sich grundlegend verändern, sonst werden sich die Lieferketten aus Südeuropa verlangsamen."
Ein wiederkehrendes Thema in der Logistikbranche sind nachhaltige, alternative Antriebsarten. "Die Umweltbelastung ist aufgrund der enormen Warenbewegung im Straßenverkehr sehr hoch, wobei die fossilen Motoren bereits immer weniger Treibstoff verbrennen und somit sauberer werden. Alternative Antriebsarten wie Elektro- oder LNG-Lkws haben meines Erachtens ihre Berechtigung und werden für Fahrten bis 500km und bei Stadtzustellungen an Bedeutung gewinnen. Lärm- sowie CO2-Verringerung müssen dabei im Vordergrund stehen. Ich bin aber auch der Meinung, dass viele Massengüter - wie Papier, Stahl, Schrott, Roh- und Baustoffe oder Holz - auf die Schiene und nicht auf die Straße gehören. Solange der Warentransport auf der Straße günstiger ist und die Bahn ihre Inflexibilität beibehält, wird eine Straßen- und Umweltentlastung nicht stattfinden. In der Beschaffungslogistik auf Strecken von 1000 bis 3000+ km pro Strecke, halte ich den Einsatz alternativer Antriebe in den nächsten Jahren technisch und wirtschaftlich für schwer möglich, ohne die Laufzeit zu verlängern und Transportkosten durch mehrere Hubs und technischen sowie personellen Aufwand zu erhöhen", heißt es abschließend.
Weitere Informationen:
Reinhold & Dominic Diess
ALL FRESH LOGISTICS GMBH
Urstein Nord 11, Stiege III
5412 Puch bei Hallein / Austria
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