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Andreas Kreuzwieser von der Meleco GmbH:

"Es gibt einen festen und wachsenden Markt für österreichische Bio-Tafeltrauben"

Der Spätfrost Ende April habe der österreichischen Obstwirtschaft in diesem Jahr stark zugesetzt. Das gilt nicht nur für die Hauptkulturen wie Äpfel, Beeren und Zwetschgen, sondern auch für die Nischenerzeugnisse des heimischen Obstbaus. "Auch die Tafeltrauben hat es dieses Jahr erwischt, auch wenn Trauben durch den späteren Austrieb eher nicht so frostgefährdet sind. In Summe schätzen wir die Menge auf etwa zwei Drittel einer Normalernte, wobei die Qualität in diesem Jahr perfekt ist", schildert Andreas Kreuzwieser, Geschäftsführer der Meleco GmbH.


Andreas Kreuzwieser begutachtet seine Bio-Tafeltrauben.

Vermarktung bis Ende September
Das Unternehmen widmet sich seit nunmehr 15 Jahren dem Anbau von Bio-Tafeltrauben und zwar auf insgesamt drei Standorten nördlich der Alpen: im Burgenland, im Weinviertel und im oberösterreichischen Donautal. "Durch die regionale Streuung schaffen wir eine große Produktionssicherheit und erreichen bei gleichen Sorten ein weites Erntefenster von Mitte August bis Ende September. Unser Hauptsegment sind die Muskattrauben, blau und weiß. Hier heben wir uns von den Importtrauben deutlich ab. Denn unsere Trauben reifen bis zur Vollreife aus und sind geschmacklich kaum zu toppen. Vor vier Jahren haben wir mit kernlosen Sorten begonnen, die nun seit letztem Sommer auch im Handel gelistet sind. Angesichts dessen, dass diese Sorten sehr heikel sind, setzen wir im kernlosen Segment bewusst auf den Anbau mit Regenschutz", skizziert Kreuzwieser.


Rechts: Abgepackte dunkle Tafeltrauben der Sorte Attika.

Fester Bestandteil des Sommersortiments
Seit 2010 beliefert die Meleco GmbH den regionalen Naturkostmarkt, fünf Jahre später wurden die Bio-Tafeltrauben erstmals national bei Hofer gelistet. Der damalige Strukturwandel im österreichischen Bio-Obstbau sei die Initialzündung zum Bio-Tafeltraubenanbau gewesen, sagt Kreuzwieser zurückblickend. "Zum Zeitpunkt der ersten Auspflanzungen gab es bei den Äpfeln eine große Umstellungswelle und der Markt für Bio-Äpfel war auf Sicht voll. Wir haben dann nach Alternativen gesucht, die uns als Gruppe interessant machen. Eine persönliche Leidenschaft für den Weinbau spielte auch mit. Ohne Leidenschaft geht es schließlich nicht. Aus dieser Basis heraus hat sich die Tafeltraube in den darauffolgenden Jahren zum festen Bestandteil unseres Sommersortiments entwickelt."

Neben dem Naturkostfachhandel und österreichweiten Hofer-Filialen ist die Belieferung von Abo-Kistenbetrieben zum dritten, festen Absatzmarkt geworden. Kreuzwieser: "Generell stellen wir fest, dass die Nachfrage zunimmt. Preislich haben wir auch einen moderaten Aufschlag durchführen können, obwohl wir natürlich bei allen Abnehmern gegen die preisgünstige Importware bestehen müssen."

Potenzial für kernlose Tafeltrauben
Dennoch sei weiteres Wachstumspotenzial für die Nischenkultur aus heimischem Bio-Anbau vorhanden, glaubt Kreuzwieser. "Die Tafeltraube ist definitiv interessant: Es gibt einen festen und wachsenden Markt dafür, die Konsumenten kennen sie und im kernlosen Bereich schlummert noch großes Potential. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Produktion im Ausland hochprofessionell ist und die dortigen Packhäuser perfekte Arbeit leisten. Mit unseren Sorten schaffen wir die Erträge nicht, die in Südeuropa normal sind. Würden wir die Erträge ans Maximum treiben, hätten wir vermutlich Probleme mit der Reife und verlieren das Hauptverkaufsargument – den besseren Geschmack. Die meisten Kosten entstehen bei diesem Produkt bei Ernte und Verpackung. Die Pflege selbst ist einfacher als bei Apfel und Birne. Sehr wichtig ist, genauso wie im Weinbau, die Laubarbeit. Wenn hier gespart wird, rächt sich das zur Ernte."

Bilder: Meleco GmbH

Weitere Informationen:
Andreas Kreuzwieser
Meleco GmbH
Johann Lehner Straße 5
4061 Pasching
T: +43 (0) 7221 21212
[email protected]
www.meleco.at