Am Freitag, den 23. August, feierte die belgische Firma Roussel Onions ihr 25-jähriges Bestehen. An diesem Tag wurde den Mitarbeitern im Festzelt neben dem Unternehmen für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren gedankt. Bei einem Snack und Getränk konnten sie auf 25 Jahre Zwiebeln schälen und schneiden zurückblicken. "Außerdem erhielt jeder Mitarbeiter eine Geschenkbox mit einem selbst entworfenen Pullover, der natürlich ein Gruppenfoto erforderte. Wir können auf einen erfolgreichen Tag zurückblicken", sagt Maxime Roussel, der heute zusammen mit seiner Schwester Charlotte, seinem Bruder Louis und seinen Eltern Pol und Jaklien im Unternehmen arbeitet.
Louis, Maxime, Charlotte, Jaklien und Pol Roussel
Ein Jubiläum also, zumindest das offizielle, denn eigentlich fand die Gründung des Familienunternehmens aus Moorsele, Flandern, schon drei Jahre früher statt. "Meine Eltern haben 1996 mit dem Schälen von Zwiebeln begonnen, aber das heutige Unternehmen wurde 1999 gegründet", erklärt Maxime. "Alles begann auf dem Bauernhof, auf dem meine Großmutter aufwuchs. Ihr Bruder war dort sein ganzes Leben lang Landwirt, bis er beschloss, sich zurückzuziehen. Daraufhin beschlossen Pol und Jaklien, den Hof zu übernehmen. Zunächst als zusätzliche Arbeit, denn meine Eltern hatten beide noch andere Jobs."
Von fünf Tonnen pro Woche auf 30 Tonnen pro Tag
"Hier bauten sie in sehr begrenztem Umfang Zwiebeln und einige andere Feldfrüchte an", erzählt er weiter. "Als jedoch 1996 die Zwiebelpreise auf der Versteigerung so niedrig waren, dass kein Geld mehr zu verdienen war, mussten sie sich nach Alternativen umsehen. Dabei landeten sie schließlich bei einem örtlichen Metzger. Er verwies uns an seinen Lieferanten, der an geschälten Zwiebeln interessiert war. Und so erblickte das Zwiebelschälunternehmen Roussel tatsächlich das Licht der Welt. Im folgenden Jahr kam der erste Kunde zurück, und so kam der Stein ins Rollen. Dieser erste Kunde kauft noch heute unsere geschälten Zwiebeln."
"Das war übrigens nicht so einfach, wie es sich jetzt anhört. Wir haben die ersten Jahre mit aller Kraft, auch von unseren Großeltern, daran gearbeitet, die Zwiebeln geschält zu bekommen. Dann kam 1999 der Punkt, an dem sich meine Eltern entscheiden mussten, ob sie es beruflich weiterführen oder aufgeben wollten. Sie entschieden sich, wie wir wissen, für Ersteres. Eine Entscheidung, die mit erheblichen Risiken und Investitionen verbunden war, aber heute, 25 Jahre später, scheint es eine gute Entscheidung gewesen zu sein."
Preisunterschiede aufgrund von Wetterextremen
Hat sich in diesen 25 Jahren also viel verändert? "Sicherlich. Das liegt vor allem an den veränderten Anbaubedingungen aufgrund von Wetterextremen. Früher sagte man, dass es in zehn Jahren höchstens eine schlechte Ernte gab, aber heute haben wir jedes Jahr eine neue Herausforderung. Entweder ist es zu nass oder zu trocken oder die Aussaat erfolgt zu spät. Es gibt immer etwas Neues, und dann denken wir immer, dass das nächste Jahr wieder ein 'normales' Jahr sein wird, aber vielleicht ist das das neue Normal. Wir sehen, dass das auch zu den Erzeugern und ihren Lieferanten durchdringt. Infolgedessen gewinnen bestimmte Innovationen im Anbau an Schwung."
Doch nicht die Verfügbarkeit der Produkte, sondern vor allem die Preise geben Anlass zur Sorge. "Man kann immer Zwiebeln bekommen, aber es geht hauptsächlich um den Preis. Je weniger grobe Zwiebeln es gibt, weil wir die großen Formate schälen, desto höher sind die Preise. Im Jahr 2023 kauften wir Zwiebeln zum Fünffachen der Preise, die wir normalerweise zahlen. Das heißt, wir müssen wirklich viel flexibler sein, wir müssen lernen, mit diesen Schwankungen umzugehen. Das Schwierige bei uns ist, dass wir oft langfristige Preisvereinbarungen mit unseren Kunden haben, während wir selbst mit kürzeren Laufzeiten arbeiten müssen. Wir haben Kunden, die von uns eine Verpflichtung für Zwiebeln verlangen, die noch gar nicht in der Erde sind. Früher wussten wir einfach, zu welchen Preisen die Zwiebeln gekauft werden konnten, und da gab es vielleicht ein paar Cent Unterschied, aber jetzt muss man mit dem Fünffachen rechnen. Das bedeutet, dass man manchmal wirklich einen anderen Gang einlegen muss."
Herausforderungen bei der Arbeit
Das sind die Herausforderungen, mit denen sich das Unternehmen heutzutage zunehmend konfrontiert sieht, weshalb es auch verstärkt nach Innovationen in seinem Verfahren sucht. "Es ist allgemein bekannt, dass die Arbeitskosten in Belgien viel höher sind als in anderen Produktionsländern. Andererseits ist auch die Verfügbarkeit von Arbeitskräften ein Thema. Es ist also nicht nur eine Frage, ob man eine bestimmte Investition tätigen will, sondern auch, ob man die Leute dafür hat. Um damit konkurrieren zu können, müssen wir mehr und mehr auf die Automatisierung unserer Prozesse setzen."
Erweiterung
Nach dem Jubiläum richtet sich der Blick von Roussel Onions erst einmal wieder nach vorne. "Wenn man sieht, was wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, möchten wir das natürlich fortsetzen. Wir versuchen immer zu wachsen, sowohl in Kundschaft als auch bei den Möglichkeiten. Darauf werden wir uns auch in den nächsten 25 Jahren konzentrieren", so Maxime abschließend.
Weitere Informationen:
Maxime Roussel
Roussel Onions
Ieperstraat 221
8560 Moorsele, Belgien
Tel: +32 (0)56 50 53 06
[email protected]
www.rousselonions.com