In Südafrika untersuchen Wissenschaftler einen neuartigen Ansatz zur Bekämpfung der Wolligen Apfelblattlaus, einem bedeutenden Schädling, der die Apfelproduktion beeinträchtigt. Diese aus den USA stammende Blattlaus ist seit ihrer ersten Identifizierung im Jahr 1895 ein hartnäckiges Problem in Apfelplantagen weltweit, auch in Südafrika. Der Schädling befällt Apfelbäume, stört den Nährstoff- und Wasserfluss und kann zu schweren Schäden an den Pflanzen führen.
Auf einer Anbaufläche von über 25.000 Hektar in Südafrika, insbesondere in den Regionen Ceres und Groenland in der Provinz Westkap, wurden 2023 1,3 Millionen Tonnen Äpfel produziert. Traditionelle Bekämpfungsmethoden stützten sich stark auf chemische Insektizide, was zu Resistenzproblemen und Umweltbedenken führte. Dies hat Forscher des Fachbereichs Naturschutzökologie und Entomologie der Universität Stellenbosch dazu veranlasst, alternative Strategien zur Schädlingsbekämpfung zu erforschen.
Entomopathogene Pilze, die natürlicherweise im Boden vorkommen, wurden als potenzielle biologische Bekämpfungsmittel gegen die wollige Apfelblattlaus identifiziert. Die Forscher testeten sechs Pilzarten und stellten fest, dass drei davon die Blattläuse sehr effektiv und schnell infizieren und abtöten. Diese Entdeckung ebnet den Weg für die Entwicklung kommerzieller biologischer Bekämpfungsmittel, die eine nachhaltige Alternative zu chemischen Pestiziden bieten könnten, die Umweltbelastung verringern und das Problem der Insektizidresistenz angehen.
Das Team plant, diese Pilze unter natürlichen Bedingungen weiter zu testen und die kommerzielle Produktion voranzutreiben, um Apfelbauern ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Befalls durch die Wollige Apfelblattlaus zur Verfügung zu stellen. Diese Forschung stellt einen bedeutenden Fortschritt für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken in Südafrika dar und gibt Hoffnung auf umweltfreundlichere Schädlingsbekämpfungsmethoden.
Quelle: The Conversation