Der heimische Speisekartoffelmarkt fällt von einem Extrem ins andere. Erschwerten hohe Tagestemperaturen und ausgetrocknete Böden in den vergangenen Wochen noch die Erntearbeiten, so kämpft die Landwirtschaft nun vielerorts mit Rekordniederschlägen und Überschwemmungen. In Ostösterreich hat es in den vergangenen Tagen verbreitet mehr als 200 Liter/m² geregnet. In St. Pölten und dem Tullnerfeld sogar 350 Liter/m² und mehr. Die Rodearbeiten mussten bundesweit eingestellt werden. In Ostösterreich dürften diese auch nicht allzu bald wiederaufgenommen werden können, wobei hier noch rund ein Drittel der Kartoffelfelder abgeerntet werden müssen. In Westösterreich dürften sich noch zwei Drittel der Speisekartoffeln auf dem Acker befinden.
Der Schaden, der durch die Überschwemmungen verursacht wurde, lässt sich noch nicht beziffern. Momentan sind die Lagervorräte aber gut ausreichend um die Inlandsnachfrage problemlos zu bedienen. Der Absatz im LEH hat sich mit den kühleren Temperaturen etwas belebt. Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung. In Niederösterreich und Oberösterreich lagen die Preise für mittelfallende Speisekartoffel zuletzt meist um 30 Euro/100 kg, wobei Abzüge für Lagerung oder höheren Übergrößenanteil in Rechnung gestellt wurden.
Zwiebelernte unterbrochen
Die österreichische Zwiebelernte musste in der Vorwoche bundesweit eingestellt werden. Nach rekordverdächtigen Niederschlägen sind die Äcker nicht befahrbar. Mehr als ein Drittel der Sommerzwiebelfläche wurde noch nicht geerntet. Mögliche Ernteausfälle und Qualitätsbeeinträchtigungen lassen sich noch nicht abschätzen. Momentan sind die vorhandenen Lagerbestände für die saisonübliche Nachfragesituation ausreichend. Der Inlandsabsatz läuft stetig und auch die Anfragen im Export nehmen zu. Bei den Erzeugerpreisen gibt es keine Änderung zur Vorwoche. Für mittelfallenden Zwiebel, geputzt und sortiert in der Kiste wurden zu Wochenbeginn je nach Qualität meist 20 bis 23 EUR/100 kg bezahlt. Für kleinfallende Partien wird deutlich weniger und für großfallende Ware mehr bezahlt.
Karottenernte gänzlich eingestellt
Die niederösterreichische Karottenernte fiel in den vergangenen Tagen sprichwörtlich ins Wasser. Nach rekordverdächtigen Niederschlagsmengen mussten die Erntearbeiten gänzlich eingestellt werden. Die vorhandenen Lagervorräte reichen momentan aus, um den Inlandsbedarf zu decken. Unklar ist, wann die Erntearbeiten wiederaufgenommen werden können. Bei den Preisen gab es keine Änderung zur Vorwoche. So liegen für Karotten im 5 kg-Sack, ab Rampe je Qualität die Preise weiterhin bei meist 55 bis 65 EUR/100 kg.
Quelle: LKÖ