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Nach harten Ernteeinbußen: OPST-Gruppe beschleunigt Umstruktierung und gründet obst.partner Handels GmbH

"Wir werden die ursprüngliche Ernteschätzung voraussichtlich leicht überschreiten"

Die steirische Apfelbranche wird auch in diesem Jahr massive Ernteeinbußen hinnehmen müssen. Nach den siebten Frostereignissen in den vergangenen acht Jahren hat sich die OPST-Gruppe dazu entschlossen, die ohnehin bereits geplante Umstrukturierung führender Erzeugerorganisation zu beschleunigen. Mit der Neugründung der Obst Partner Fruchthandels GmbH sowie der Verlagerung der Verpackungs- und Sortieranlagen nach Puch bei Weiz startet somit ein neues Kapitel in der Geschichte der Gruppe.

Seit der Übernahme der Steirerfrucht im Jahr 2016 und der Obst Gössl zwei Jahre später setzte die OPST-Gruppe auf eine Zwei-Häuser-Strategie. "Die Frostschäden in den vergangenen Jahren und die entsprechenden Einbußen haben tiefe Spuren innerhalb unserer Genossenschaft hinterlassen. Mangels Nachfolge haben auch einige Betriebe aufgehört. Wir sind vor acht Jahren mit etwa 300 Obstbaubetrieben gestartet, von denen noch rund 220 übrig sind. Insgesamt erwarten wir, dass die Erntemenge in den nächsten fünf bis zehn Jahren allmählich stagnieren wird. Dementsprechend haben wir unsere Organisation verschlankt, indem wir aus zwei Gesellschaften eine gemacht haben. Die Marken Von Herzen Bio und Frisch Saftig Steirisch wird es aber nach wie vor geben. Das Kernobst IP wird bis 39 in Wollsdorf gelagert, die Verpackung und Sortierung wird nun nach Puch verlagert", so Obmann Bernhard Ramminger.

Ernteeinbußen um bis zu 60 Prozent
Die erneuten Ernteeinbußen in diesem Jahr haben die Umstrukturierung erneut maßgeblich beschleunigt, fährt Ramminger fort. "Die Frostereignisse haben uns in unserer Vorgehensweise bestätigt. Das heißt, wir haben immer noch zwei Jahre Übergangszeit, wie ursprünglich vorgesehen, werden aber die Umbauten am Standort Puch beschleunigen." Er betont, dass das Management der OPST-Gruppe auch die genaue Erntemenge abwarten möchte. "Wir sind nun vorsichtig positiv, dass wir die ursprüngliche Ernteschätzung leicht überschreiten und rund 40 statt 35 Prozent einer Normalernte einfahren werden. Erst nach Abschluss und Auswertung der Ernte werden wir finale Entscheidungen treffen." Man sei dem normalen Ernteverlauf circa 10-14 Tage voraus.

Aufgrund der geringen Mengen wird das Hauptaugenmerk in diesem Jahr auf der Belieferung des österreichischen Inlandsmarktes sowie der wichtigsten Exportkunden liegen. "Der Anteil an Industrieware ist in diesem Jahr sicherlich höher als sonst, sprich 5-10 Prozent im konventionellen und 10-20 Prozent im Bio-Bereich. Die Preise sind jedoch auch für die schwächeren Qualitäten zurzeit sehr gut." Die Lage in den Obstanlagen sei sehr unterschiedlich, betont Ramminger: "In der Nordsteiermark hat der Frost die Betriebe am stärksten erwischt, in der Südsteiermark sind die Erträge hingegen wesentlich besser. Doch innerhalb der einzelnen Anlagen ist die Situation mitunter alle zehn Meter anders. Der Frost kam dieses Jahr so spät, dass bereits kleine Äpfel an den Bäumen hingen. In dieser Phase sind die Früchte besonders empfindlich, weshalb die Schäden entsprechend gravierend waren. Bei den Birnen ist das wiederum völlig anders, die sind in dieser Phase weniger empfindlich. Auf Sortenebene gibt es keine klaren Unterschiede: Gala ist in der Menge sehr stark geschädigt worden, bei Golden gibt es hingegen vor allem große Qualitätsprobleme wie Schalenrost. Insofern gibt es aus Sortenebene keine positive Ausnahme."

Ramminger unterstreicht, dass sämtliche Schutzmaßnahmen - ob Heizung, Frostöfen oder Bewässerung - in diesem Jahr gut funktioniert haben. "Die Motivation bei unseren Mitgliedern, weitere Investitionen zu tätigen, ist hoch. Im Zuge der diesjährigen Ernteeinbußen wurde uns auch weitere Unterstützung vonseiten der Politik zugesagt. Der Zugang zu Wasser, wie Staubecken und dergleichen, war in der Vergangenheit sehr schwierig und soll jetzt erleichtert werden."

Fokus auf Belieferung des Inlandsmarktes
Die Vermarktung des Kernobstes sei alles in allem gut angelaufen. "Wir konnten das hohe Preisniveau der vergangenen Saison halten und es gab im Großen und Ganzen einen nahtlosen Anschluss zur neuen Ernte. Die derzeitige Nachfrage am österreichischen Inlandsmarkt ist nicht übermäßig, jedoch normal für die Jahreszeit. Im Herbst wird traditionell viel Obst aus den eigenen Obstgärten verzehrt und steht auch das Sommerobst noch zum Teil im Vordergrund. Für uns wird die große Ausgabe, auch in der zweiten Saisonhälfte bzw. ab April-Mai noch mit guten Qualitäten am Markt zu sein."

Mengenmäßig seien die Gala, Kanzi, Evelina weiterhin die Hauptsorten. Ramminger: "Wir werden unser Sortenspektrum zunächst auf 12-15 Sorten beschränken und mittelfristig sogar auf unter zehn Sorten bereinigen. Bei den einzelnen Sorten sehen wir, dass Golden nach wie vor rückläufig ist, genauso wie einige kleinere Sorten wie Arlette und dergleichen. Bei den Clubäpfeln setzen wir weiterhin auf die bewährten Sorten wie Kanzi, Rockit, Tessa und Evelina. Hier werden wir auch in den nächsten Jahren unsere Umveredelungsstrategie weiter fortsetzen, anstatt Neuanpflanzungen durchzuführen. Damit haben wir in den letzten fünf Jahren circa 30 Prozent Sortenerneuerungen durchgeführt, was zwar sportlich war, aber auch lohnend."

Bilder: obst.partner Handels GmbH

Weitere Informationen:
Bernhard Ramminger
obst.partner Handels GmbH
Harl 73
8182 Puch bei Weiz
Tel: +43 3177 2201 4000
of​[email protected]
www.obstpartner.at