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GfK Marktzahlen:

"Trotz höherer Kilopreise legte Snacking-Gemüse überproportional zu"

Trotz weiterhin leicht steigender Verbraucherpreise, scheint die Aufhellung der Verbraucherstimmung im laufenden Jahr langsam voranzuschreiten, sagte Niklas Bergmann des Marktforschungsinstituts GfK zu Beginn seines Vortrags. Die Discounter konnten sich dabei im Jahr 2023 von der Konkurrenz absetzen, denn in 2024 steigern sie ihren Umsatz dynamisch weiter. Die Präsentation aktueller Marktzahlen und -trends ist inzwischen fester Bestandteil des Rahmenprogramms beim alljährlichen Obst- und Gemüsekongress (DOGK) in Düsseldorf. Derweil seien innerhalb der Kategorie Obst und Gemüse interessante Entwicklungen zu beobachten.

Im Verhältnis zu anderen frischen Lebensmitteln (darunter Fleisch sowie Backwaren) konnten Obst, Gemüse und Kartoffeln bislang überproportional wachsen (2,6 Prozent). Zudem fällt auf, dass Obst und Kartoffeln den Preisniveauanstieg treiben, während sich die Gemüsepreise nach den hohen Kilopreisen des Vorjahres wieder etwas entlasten. Dies spiegelt sich entsprechend in einer leichten Steigerung der Absatzmengen bei Gemüse wider.


Niklas Bergmann präsentierte erstmalig die GfK Marktzahlen.

Abwärtstrend bei Mangos, Avocado weiterhin im Trend
Die insgesamt positive Mengenentwicklung bei vielen Produkten wird durch die massiven Verluste von Exoten (-18,1 Prozent) sowie Kernobst (-5,9 Prozent) aufgefangen, erläuterte Bergmann des Weiteren. "Bei den Exoten sind die Mangos der größte Treiber der Verluste, während bei Avocados weiterhin einen Wachstumstrend zu verzeichnen ist", verwies er auf die wachsende Käuferreichweite bei Avocados. 38 von 100 Haushalten haben nach Angaben der GfK im ersten Halbjahr 2024 mindestens einmal zu Avocados gegriffen.

Im Bereich des Kernobstes wurden im ersten Halbjahr 2024 pro Haushalt insgesamt 725 Gramm weniger Äpfel und 470 Gramm weniger Birnen verzehrt im Vergleich zur Vorjahresperiode bei deutlich gestiegenen Kilopreisen. Währenddessen legte der Steinobst-Konsum in diesem Jahr kräftig zu: Im ersten Halbjahr 2024 wurden pro Haushalt 7kg Steinobst gekauft, was einem Plus um 1kg verglichen mit 2022 entspricht. Die 25 Prozent der Käufer mit dem intensivsten Einkaufsverhalten bei Steinobst kauften im Schnitt stolze 18kg.

Promotions wichtiger denn je
Auch die Relevanz von Aktionen am POS wurden vonseiten der GfK ausführlich untersucht. 23 Prozent der Barcoded Umsätze entfallen auf Promotions, Tendenz steigend. Auch bei Obst und Gemüse spielen Promotions weiterhin eine wichtige Rolle. Bei frischem Obst (23,5 Prozent) ist der Umsatz-Anteil basierend auf Promotions etwas höher als bei Gemüse (18,5 Prozent). Bergmann: "Promotions tragen maßgeblich zum Absatz eines Produktes bei, deren Effekt wird durch die Kaufkraftsenkung und erhöhte Preissensibilität abermals verstärkt."

Erfreuliche Entwicklung bei Fruchtgemüse
Die Kaufzurückhaltung des Verbrauchers wurde anhand des Beispiels Fruchtgemüse weiter untermauert. Fruchtgemüse (Tomaten, Gurken, Paprika usw.) bestimmt nach wie vor die Entwicklung des Gemüsemarktes und ist wieder zu günstigen Preisen zu haben. In den letzten zwei Jahren habe es unter anderem aufgrund der Energiekrise deutliche Ausschläge der Kilopreise bei den einzelnen Fruchtgemüse-Erzeugnissen gegeben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Fruchtgemüse-Preise im ersten Halbjahr 2024 um 7 Prozent gefallen; eine ähnliche Tendenz gab es im Bereich Wurzelgemüse (-8,1 Prozent). Einzige negative Ausnahme in der Kategorie Gemüse ist der Spargel mit einem Verlust der Absatzmenge um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Preissensibilität wurde weiter untersucht anhand der Preisunterschiede zwischen Snacking-Gemüse (darunter Mini-Fruchtgemüse sowie -Karotten) und ihrem regulären Pendant. Trotz der deutlich höheren Kilopreise am POS verzeichnen die Absatzmengen bei den Snacking-Varianten weiterhin überproportionale Zuwächse. Dies deutet darauf hin, dass die Preissensibilität nicht auf alle Produkte und Käuferschichten zutrifft. "Den höheren Preis muss man sich eben auch leisten können. Daher kommen die Käufer von Snackgemüse auch überproportional aus den oberen Einkommensklassen", sagt Bergmann abschließend.

Weitere Informationen:
www.gfk.com