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Dr. Walter Guerra vom Versuchszentrum Laimburg

"Wichtig für den Obstbau ist vor allem, dass wir praxisreife und bezahlbare Lösungen bieten"

Auch in diesem Jahr haben viele Obstanbaugebiete Europas aufgrund der Wetterextreme harte Ernteeinbußen hinnehmen müssen. Um die Produktionssicherung im Obstbau in Zeiten der Klimaveränderung weiterhin zu gewährleisten, hat das Versuchszentrum Laimburg ein großzügiges Forschungsprojekt aufgezogen. Die Forschungsarbeit des Südtiroler Instituts basiert sich dabei auf fünf Eckpfeilern, darunter klimaneutrale Landwirtschaft. In seinem Vortag beim diesjährigen DOGK gab Dr. Walter Guerra Einblicke in die aktuellen Themenfelder und bisherige Forschungsergebnisse.

Die Gletscher und damit die Wasserreserven im Alpenland Südtirol werden voraussichtlich bis 2050 verschwunden sein, betonte Guerra. Währenddessen nehmen extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen weiterhin zu und damit auch die Folgen für den lokalen Obstbau. Durch Temperaturanstiege habe der Wasserverbrauch bereits um 20 Prozent zugenommen. Außerdem seien die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht für den Wachstumsprozess des Apfels besonders wichtig. Die Temperaturen werden jedoch tendenziell gleichmäßiger, weshalb die Differenzen abnehmen.


Dr. Walter Guerra vom Versuchszentrum Laimburg verwies ebenfalls auf die positiven Effekte des Klimawandels, wie den erhöhten Fruchtansatz und größere Früchte.

Kampf gegen den Klimawandel
Die konkreten Folgen für den Obstbau seien Guerra zufolge teils gravierend. "Die Vollblüte findet immer früher statt, was wir am besten anhand des Beispiels Golden Delicous, des in Südtirol meist angebauten Apfels, festmachen können. Dementsprechend sehen sich die Obsterzeuger mit einem höheren Risiko auf Blütefrost konfrontiert. Gleiches gilt für den erhöhten Schädlingsdruck im Obstbau, allen voran die Marmorierte Baumwanze, sowie neue Krankheiten wie Glomella Leaf Spot (GLS). Das Phänomen Sonnenbrand führt zu einer Zunahme physiologischer Störungen und auch die innere sowie äußere Qualität des Apfels sowie die Lagerfähigkeit werden immer mehr beeinträchtigt." In enger Kooperation mit weiteren europäischen Forschungsinstituten erarbeitet man neue Züchtungstechnologien auf der Suche nach resilienten Apfelsorten. Die aktuellsten Forschungsergebnisse werden auf der diesjährigen Interpoma in Bozen präsentiert.

Die Südtiroler Apfelbranche hat im Kampf gegen den Klimawandel bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, sagte Guerra. Ein gutes Beispiel erfolgreicher Kulturschutz sei die Frostschutzbewässerung. Dies sei jedoch nicht in allen Gebieten möglich, weshalb auch weiterhin die vergleichsweise kostspieligen Frostkerzen zum Einsatz kommen. Es werden zurzeit ebenfalls mehrere Lösungen zur smarten Bewässerung der Obstanlagen auf ihrer Praxistauglichkeit erprobt. "Wichtig für den Erzeuger ist vor allem, dass wir praxisreife und bezahlbare Lösungen bieten. Ein Beispiel dessen sind Schutznetze, wobei die altbewährten Hagelnetze immer mehr zu Multifunktionsnetzen werden, die ebenfalls gegen Sonnenschein und Schädlinge eingesetzt werden. Ein weiteres Beispiel ist pneumatische Entblätterung zur Verbesserung der Fruchtoptik."

Wissensbasierte Sorten- und Standortwahl
Der Schlüssel zum Erfolg liegt Guerra zufolge vor allem in der wissensbasierten Sorten- und Standortwahl. Der dauerhafte Austausch zwischen Forschern und Vermarktern sei dabei ausschlaggebend. "Es geht in erster Linie darum, die richtige Sorte am richtigen Standort zu erzeugen. Von den Anlagen, die man heute anpflanzt, muss man schließlich in 10-20 Jahren leben können", heißt es abschließend.

Weitere Informationen:
Dr. Walter Guerra
Tel.: +39 0471 969678
E-Mail: [email protected]
www.laimburg.it