"Der Markt ist derzeit stabil, ohne Irrsinn, Engpässe oder Überproduktion", sagt Noud Spetgens von Nesco – einem niederländischen Unternehmen, das Bio-Pilze in Europa anbaut und vermarktet – über die Marktsituation. "Ich sehe Wachstum voraus. Einige niederländische Supermärkte führen noch keine Bio-Pilze, also gibt es dort noch Spielraum."
Noud glaubt auch, dass einige Verbraucher für Bio-Pilze offen sind. "Wenn die Preiserhöhungen bei konventionellen Pilzen, die dringend zur Deckung der Anbaukosten benötigt werden, beibehalten werden können und Bio-Pilze nur geringfügig teurer sind, haben die Käufer die Wahl."
Während Nesco Potenzial im niederländischen Einzelhandelssektor sieht, liefert der Pilzzüchter bereits Mengen an Bio-Produkten in die Schweiz und nach Deutschland sowie in geringerem Umfang nach Frankreich und Skandinavien. "In der Schweiz ist der Bio-Anteil beispielsweise vier- bis fünfmal höher als in den Niederlanden und dreimal höher als in Deutschland. Diese Märkte bieten noch Wachstumspotenzial, aber es gibt auch zunehmend Konkurrenz durch den lokalen Anbau", erklärt Noud.
Automatisierung und Robotisierung
Das neue Gebäude des Zuchtbetriebs in Sint-Oedenrode – Nesco hat fünf Zuchtstandorte, an denen über 100 festangestellte Mitarbeiter wöchentlich 100 Tonnen Bio-Pilze produzieren – ist voll und ganz auf betriebliche Automatisierung ausgerichtet. "Die Pilze werden beispielsweise automatisch geschnitten und nach der manuellen Ernte optisch sortiert. Auf diese Weise versuchen wir, die Kosten unter Kontrolle zu halten." Aus dem gleichen Grund ist auch die Robotisierung im Gespräch. "Wir arbeiten daran und kommen einer Lösung immer näher", sagt Spetgens.
Die Rolle des Einzelhandels
Er gibt zu, dass es keine leichte Aufgabe ist, die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen, und ist der Meinung, dass Supermärkte eine Rolle spielen. "Wir brauchen sie, damit sie ihren Teil beitragen; sie bestimmen letztendlich die Verbraucherpreise. Es scheint, dass Supermärkte bereit sind, sich etwas leichter mit den Erzeugern zu arrangieren. Einzelhändler sind zunehmend darauf bedacht, immer genügend frische Produkte zur Verfügung zu haben." Dies führe zu einem Trend hin zu längerfristigen Partnerschaften zwischen Supermärkten und Erzeugern, sagt Noud und kommt zu dem Schluss, dass "es nicht möglich ist, für einen Dreimonatsvertrag zu investieren, aber für eine fünfjährige Partnerschaft schon."
Eigene Mischung
Champignons werden auf Kompost gezüchtet. Für konventionelle Produkte wird eine Mischung aus Stroh, Pferde- und Hühnermist verwendet, für Bio-Produkte wird Bio-Stroh und Hühnermist verwendet. Noud sagt, dass man den Anbau mit einer genauen Zusammensetzung kontrollieren kann. "Wir haben unser eigenes Rezept und setzen uns mit dem Produzenten zusammen, um die Zusammensetzung des Komposts gemeinsam zu verwalten. Das Ziel ist es, bessere Champignons zu züchten, die gut schmecken und einen hohen Trockenmassegehalt haben. Das ergibt ein hohes Gewicht, ohne zu viel Wasser zu enthalten, was dem Geschmack zugutekommt."
Weitere Informationen:
Noud Spetgens
Nesco B.V.
Tel: +31 (0)85 7731088
Tel: +31 (0)6 29404559
[email protected]
www.nescochampignons.nl