Trotz des Wetterumschwungs sieht Henk Vlaeminck von Van Dijk Foods noch immer eine gute Nachfrage nach Trauben auf dem Markt. "Jede Woche werden sie teurer. Wir sind jetzt mitten in der Saison in Italien, und obwohl sie von sehr guter Qualität sind, haben sie dort keine Top-Saison, was das Volumen angeht", erklärt der flämische Importeur.
Das bedeutet, so Henk, dass es auf dem Markt in der kommenden Zeit noch zu einer leichten Verknappung kommen könnte. "Wegen des trockenen und heißen Wetters gibt es in Italien weniger Volumen als in anderen Jahren. Die Trauben aus Peru sind jetzt auf dem Wasser, aber es wird einige Zeit dauern, bis sie verfügbar sind. Wir rechnen mit einem gewissen Angebot in etwa drei Wochen, aber für die wirklich guten Qualitäten müssen wir ohnehin an Anfang Dezember denken."
Ob bis dahin mehr als genug Menge ankommt, wagt Henk nicht zu sagen. "Normalerweise sollte in der nächsten peruanischen Saison etwas mehr nach Europa kommen, aber es ist schwierig, weil es nicht immer an einer guten oder schlechten Anbausaison in Peru liegt. Es wird auch entschieden, ob man es nach Europa oder auf andere Kontinente schickt. Wenn Europa im vergangenen Jahr gute Preise hatte, wird mehr nach Europa geschickt, aber wenn die Vereinigten Staaten bessere Preise erzielten, geht mehr dorthin. In dieser Hinsicht bleibt es also schwierig abzuschätzen, und wir müssen uns vorerst mit italienischen Trauben begnügen."
Dafür arbeitet Van Dijk Foods mit Agricoper zusammen, das seine weißen und roten Sorten unter der Marke Lavinia vermarktet. "Sie sind wirklich auf Spitzensorten wie Autumn Crisp, Allison und Sweet Globe spezialisiert. Diese sind wirklich ein Wunder der Natur, wenn ich das so sagen darf. Und das sind auch die Sorten, die bei den Verbrauchern gut ankommen. Man sieht, dass sich die kernlosen Sorten jedes Jahr besser verkaufen. Das wiederum geht etwas zu Lasten der Sorten mit Kern, bei denen wir jedes Jahr einen drastischen Umsatzrückgang feststellen."
Auf die Frage, ob die Sorten mit Kern dann bald ganz aus dem Sortiment verschwinden werden, sieht Henk durchaus eine Möglichkeit. "In naher Zukunft wird das noch nicht passieren, aber langfristig ist das absolut denkbar. Die Generationen wechseln, und die Menschen gewöhnen sich mehr und mehr an unterschiedliche Geschmäcker und Texturen. Als ich jung war, habe ich nach gelben, weichen Trauben gesucht. Heute wollen alle knackige, grüne Trauben. Das wird von Generation zu Generation weitergegeben und ist eine Frage der Gewohnheit."
Sweet Celebration
"Das sieht man jetzt bei den Sorten mit oder ohne Kern", fährt er fort. "Als ich jung war, wurde mir sozusagen eingeflößt, dass man aufpassen muss mit den Kernen. Das wurde im Laufe der Jahre immer selbstverständlicher. Die Menschen wachsen heutzutage mit kernlosen Trauben auf, sodass das zum Standard geworden ist. Wenn man sich die jüngere Generation anschaut, hat sie keine Ahnung mehr, dass Trauben von Natur aus Kerne enthalten. Das ist wie mit den Telefonen, oder, um in unserer Branche zu bleiben, mit den Jahreszeiten im Obst. Junge Leute gewöhnen sich so sehr an etwas, beispielsweise daran, dass sie immer ein Telefon zur Hand haben oder dass alle Früchte immer verfügbar sind. Sie haben noch nie erlebt, dass es im Winter keine Trauben oder Erdbeeren gibt. Und genau das ist es, was man jetzt bei den kernlosen Sorten sieht. Es ist zur Selbstverständlichkeit geworden, dass jeder kernlos kauft, ohne nachzudenken, und dann hilft es natürlich auch, dass Sorten wie Autumn Crisp heutzutage wirklich Riesentrauben sind. Fast wie kleine Zwetschgen. Diese Beliebtheit wächst von Jahr zu Jahr und das wird sich auch nicht mehr ändern, denke ich."
Weitere Informationen:
Henk Vlaeminck
Van Dijk Foods
Kempenarestraat 50
2860 Sint-Katelijne-Waver, Belgien
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