Nach den witterungsbedingten Unterbrechungen konnte die österreichische Speisekartoffelernte in der Vorwoche vielerorts wiederaufgenommen werden. Die Erntearbeiten laufen nun auf Hochtouren. Die Probleme, mit der die heimische Kartoffelbranche zu kämpfen hat, werden aber deswegen nicht weniger - So sind die qualitätsbedingten Absortierungen weiter im Steigen begriffen. Im östlichen Niederösterreich ist das Ausmaß der vom Drahtwurm befallenen Knollen massiv. Aber auch aus dem Waldviertel werden mittlerweile Drahtwurmschäden von mehr als 10 Prozent der Erntemenge gemeldet. Daneben gibt es vielerorts Beanstandungen wegen Fäulnis und grünen Knollen. Auch der hohe Wassergehalt vieler Partien dürfte sich laut LKÖ noch negativ auf die Haltbarkeit auswirken.
Mit der Nachfrageseite ist man durchaus zufrieden. Der Inlandsabsatz im LEH läuft stetig auf saisonüblichem Niveau, und auch im Export gibt es steigendes Interesse aus Südosteuropa. Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung zur Vorwoche. In Niederösterreich und Oberösterreich wurden mittelfallende Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 30 Euro/100 kg übernommen, wobei einzelne Aufkäufer Abschläge für erhöhten Sortieraufwand oder höheren Übergrößenanteil einbehalten.
Steigende Nachfrage nach Zwiebeln
Weiterhin werden in Niederösterreich Zwiebel geerntet, wenn auch der Großteil der Felder bereits gerodet ist. Waren vor den Unwettern die Erntebedingungen eher zu heiß, ist es jetzt die hohe Feuchtigkeit, die Probleme bei der Ernte und der Einlagerung bereitet. Absatzseitig wird von langsam steigender Nachfrage aus dem Lebensmittelhandel berichtet, auch die Exporte nach Südosteuropa konnten heuer schon frühzeitig aufgenommen werden. Die Erzeugerpreise bleiben ohne Änderung. Für mittelfallenden Zwiebel, geputzt und sortiert in der Kiste, wurden zu Wochenbeginn je nach Qualität meist 20 - 23 EUR/100 kg bezahlt. Für kleinfallende Partien wird deutlich weniger und für großfallende Ware mehr bezahlt.
Tierische Schädlinge beeinträchtigen Karottenernte
Die Karottenernte in Niederösterreich beschränkt sich weiter auf den laufenden Bedarf. In den Beständen wird allerdings von wachsenden Problemen mit tierischen Schädlingen berichtet. Die Nachfrage vonseiten des LEH liegt auf saisonüblichem Niveau. An den Preisen ändert sich nichts. Für Karotten im 5 kg-Sack, ab Rampe je Qualität, liegen die Preise bei meist 55 - 65 EUR/100 kg.
Quelle: LKÖ