Die Vermarktung frischer Barhi-Datteln ägyptischen Ursprungs läuft seit nunmehr zwei Wochen auf Hochtouren. "Der Saisonauftakt war in diesem Jahr etwas früher als sonst und wir haben nun mehrere Luftfrachtsendungen hinter uns. In der Beschaffung ist die Flugware
verglichen mit Seefracht um zwei Euro je Kolli teurer. Bei einem empfindlichen Produkt wie frischen Datteln wollen wir jedoch auf Nummer sicher gehen, weshalb wir uns nur noch mit Flugware beschäftigen", so Sarwat Radwan (r), Ägypten-Spezialist und Geschäftsführer der AKL Exofresh GmbH mit Sitz in Dortmund.
Frische Datteln seien ein Saisonartikel schlechthin und in der Regel bis Mitte-Oktober im Fachhandel erhältlich. Im Gegensatz zum getrockneten Pendant handelt es sich aber um ein relativ kleines Marktsegment, führt Radwan weiter aus. "Frische Datteln gibt es um diese Jahreszeit fast ausschließlich aus Ägypten, insofern sind wir konkurrenzlos. Demgegenüber ist die Käuferreichweite auch unvergleichbar mit der von getrockneten Datteln. Die frische Frucht wird zwar in vielen europäischen Ländern, ob Deutschland, Skandinavien oder Frankreich, vermarktet und verzehrt, der Konsum ist allerdings vor allem ethnischen Kunden vorbehalten. Aufgrund dessen, dass sie auch eher seltener im regulären LEH angeboten werden, ist es schwierig, neue Kunden für den Artikel zu gewinnen."
Seit Mitte-September befasst sich die AKL ExoFresh GmbH mit dem Import und Vertrieb ägyptischer Barhi-Datteln.
Fehlende Kauffreudigkeit
Währenddessen wirke sich auch die Inflation und die damit einhergehende Kaufkraftsenkung weiterhin auf die Geschäfte aus. Radwan: "Die Kauffreudigkeit fehlt, was sich insbesondere auf die Vermarktung ausgefallener Artikel, wie etwa frische Datteln, niederschlägt. Die Nachfrage ist zwar vorhanden, sprich diejenigen, die sie immer verkauft haben, werden es weiterhin tun. Dennoch ist die Einkaufsmenge pro Kopf wesentlich geringer, verglichen mit den Vorjahren. Ähnliches haben wir in der zurückliegenden Vermarktungssaison ägyptischer Mangos gespürt."
Steigender Marktanteil bei Medjoul-Datteln
Parallel zu den frischen Datteln treffen auch erste Trockenfrüchte der neuen Ernte bereits auf den Markt. Aus ägyptischem Anbau wird dabei vorwiegend die marktübliche Sorte Medjoul exportiert. "Aufgrund der Flächenausdehnungen steigt das ägyptische Exportvolumen nach und nach. In einigen Jahren wird Ägypten vermutlich einen guten Marktanteil haben. Noch sind die Mengen jedoch überschaubar, weshalb wir uns für die Ramadanzeit im März mit Ware aus anderen Ländern eindecken müssen", schildert Radwan.
Des Weiteren beschäftigt sich der Dortmunder Importeur ebenfalls mit Süßkartoffeln und Lauchzwiebeln ägyptischen Ursprungs. "Die Süßkartoffelsaison nimmt nach einem schwierigen Start allmählich Fahrt auf. Erste eingeflogene Lauchzwiebeln werden zwar hier und da bereits offeriert, dennoch halten wir uns noch etwas zurück, da deutsche Ware noch reichlich vorhanden ist. Wir werden voraussichtlich Ende Oktober erste Flugware anbieten", heißt es abschließend.
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