Der Salatanbau entwickelt sich ständig weiter, angetrieben durch technologische Fortschritte und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen und effizienten Anbaumethoden. Der traditionelle Freilandanbau steht vor immer größeren Herausforderungen, und innovative neue Methoden wie die Hydrokultur kommen zunehmend als Alternative ins Spiel. Während der Discovery Field Days in Twysk in den Niederlanden zeigte Enza Zaden ihre Auswahl an vollständig Bremia-resistenten Eissalatsorten für den Freilandanbau. Im Hydrokultur-Gewächshaus konnten die Besucher Enza-Salatsorten sehen, die schnell und in hoher Dichte wachsen.
Peter Conijn, Senior Breeder Hydrosalat
Resistenzen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer erfolgreichen Produktion von Blattgewächsen. Einerseits bieten Resistenzen den Erzeugern einen großen Vorteil in Bezug auf den Ertrag und die Anbaurisiken. Für die Handelsketten bedeuten Resistenzen hochwertige Produkte mit längerer Haltbarkeit. Andererseits garantieren Resistenzen dem Endverbraucher gesündere Produkte und chemiefreies Gemüse, sodass Lebensmittelknappheit vermieden werden kann. Bei den Discovery Field Days konnten die Besucher mehr als 90 vollständig Bremia-resistente Salatsorten auf den Demofeldern besichtigen und an der Bremia-Konferenz teilnehmen. Eine interaktive Präsentation über die Wirksamkeit der Resistenzzüchtung bei der Bekämpfung von Bremia lactucae (Falscher Mehltau). Enza zeigte auch zuverlässige Sorten mit einem umfassenden Resistenzpaket im Spinat- und Lauchbereich.
Bremia-resistente Sorten
In Enkhuizen, in der Nähe des Hauptsitzes von Enza Zaden, konnten die Besucher den hydroponischen Anbau im brandneuen 1.400 m² großen hydroponischen Gewächshaus besichtigen. In diesem Gewächshaus werden dieses Jahr mehr als 67 Versuche durchgeführt. Enza zeigte dort neue Sorten, die für den Anbau in hoher Dichte geeignet sind, mit Erntemöglichkeiten sowohl für losen Blattsalat (12 bis 15 cm) als auch für Blattsalatköpfe.
Hydroponischer Salat wird auf schwimmenden Matten angebaut, der Prozess der Aussaat und Ernte ist vollständig automatisiert.
Der hydroponische Anbau ist eine Methode, Pflanzen auf Wasser statt auf dem Feld anzubauen, und das Interesse an dieser neuen Art des Anbaus nimmt zu. Die USA sind führend, und auch in den skandinavischen und arabischen Ländern ist diese Art des Anbaus zunehmend im Kommen. Aufgrund der dortigen Energiepreise kann der hydroponische Anbau bald rentabel werden.
Aber abgesehen von den Energiekosten hat der hydroponische Anbau sehr viele Vorteile, insbesondere für die Käufer. Peter Conijn, Senior Breeder Hydrosalat: "Die kontinuierliche Versorgung mit der gleichen Qualität ist für die Käufer von großem Wert. Im vergangenen Frühjahr gab es zum Beispiel wegen des Regens keinen Spinat in den Supermärkten, ein Problem, das mit Hydrokulturanbau hätte vermieden werden können."
Effizienter Anbau von Salatmischungen. Links die würzig schmeckende Brassica rapa, die sofort nach der Ernte mit den bunten und vielgestaltigen Blattsalatsorten, die bereits bei der Aussaat gemischt wurden, kombiniert werden kann.
Die Gewächshäuser sind mit innovativen Systemen ausgestattet, darunter automatische Aussaat- und Erntetechniken. Bei der Hydrokultur ist keine menschliche Hand im Spiel, was nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch die Haltbarkeit der Produkte verlängert. Laut Peter bleiben die Pflanzen aus dem Gewächshaus bis zu elf Tage lang frisch, wobei die Blätter nur minimal oxidieren, da sie automatisch geerntet und nicht gewaschen werden müssen. "In der feuchten Erde entwickeln sich schnell Pilze auf den Blättern, die man bekämpfen muss. Die saubere hydroponische Umgebung minimiert das Risiko von Krankheiten und Schädlingen und macht den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln überflüssig. In den USA fällt sie sogar unter den biologischen Anbau."
Die rote Farbe reicht bis tief in die Äderchen
Was auffällt, ist die große Vielfalt an Produkten, die mit Hydrokulturen angebaut werden. Enza Zaden bietet zum Beispiel mehrere Salatsorten mit unterschiedlichen Blattfarben und -formen an, sowohl in Köpfen als auch als lose Blätter. Es wird hart daran gearbeitet, Salatblätter mit dem reifen Geschmack eines Kopfs zu entwickeln. In den USA sind vor allem lose, knackige Blätter gefragt, während in Europa Kopfsalate, wie der Triosalat, beliebt sind, sagt Peter.
Neue Anlage, die den Bedingungen auf dem Feld nachempfunden ist, soll im November offiziell eröffnet werden.
Enza investiert stark in den Hydrokulturanbau und baut derzeit eine neue Anlage, die die Bedingungen im Freiland nachahmt. Der Umzug wird es ihnen ermöglichen, noch besser auf die Nachfrage und die hohen Anforderungen des Marktes einzugehen. Nach Ansicht von Enza Zaden hat der Hydrokulturanbau Zukunft und ist nicht nur eine Kosten-Nutzen-Analyse. "Dieser Ansatz ist nicht nur skalierbar, sondern auch sehr planbar in Bezug auf Kosten und Ertrag. Die Hydrokultur ermöglicht es, gute Vorkehrungen für eine ganzjährige Produktion zu treffen. Außerdem kann hydroponisch angebauter Salat ganzjährig sehr umweltfreundlich, hygienisch und qualitativ hochwertig angeboten werden", erläutert Peter die Vorteile.
Easyleaf, Kopfsalat mit tief eingeschnittenen Blättern bietet viele lose Blätter
Diese easyleafs wurden vor elf Tagen geerntet und weisen kaum Oxidation auf
Neue Bio-Sorten bei Vitalis in Voorst
Das Bio-Salatsortiment umfasst die kürzlich eingeführten Eisbergsorten mit voller Bremia-Resistenz, und mit einem neuen roten Eichblattsalat und einem roten Kopfsalat wurde das Sortiment um weitere Farben erweitert.
Kürbisfeld in Voorst
Während der Discovery Field Days bei der Schwesterfirma Vitalis in Voorst wurde auf dem Demo-Feld, neben dem gesamten Bio-Freilandsortiment, auch der Streifenanbau gezeigt. Dabei handelt es sich um ein sechsjähriges Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Wageningen, bei dem die Pflanzeninteraktionen im Streifenanbausystem untersucht werden.
Streifenanbau in Voorst
Während der Discovery Field Days feierte Vitalis Organic Seeds auch sein 30-jähriges Bestehen. Vitalis Organic Seeds wurde 1994 aus der Vision heraus gegründet, die Zukunft des ökologischen Landbaus gemeinsam mit den Partnern der Kette zu gestalten. Seit 1998 haben Vitalis und Enza Zaden ihre Kräfte gebündelt und heute ist Vitalis Teil der Enza Zaden Familie. Im Kompetenzzentrum in Voorst wurden die Meilensteine der zurückliegenden 30 Jahre präsentiert.
Weitere Informationen:
Enza Zaden
Tel: +31 (0)228 350100
[email protected]
www.enzazaden.com