Nach dem drastischen Rückgang des Beerenangebots aus Peru im vergangenen Jahr sind die Auswirkungen von El Niño auch in diesem Jahr noch spürbar. "Auffällig ist jedoch, dass die betroffenen Gebiete in diesem Jahr anscheinend entgegengesetzt zum Vorjahr sind. Voriges Jahr war zum Beispiel die nördliche Region Lambayeque, wo wir anbauen, am stärksten betroffen. In diesem Jahr ist der Anbau in Piura/Lima und Ica am härtesten getroffen, aber auch La Libertad hinkt hinterher", sagt Stefan Spanjaard von Agrovision Europe. "Unsere Exportzahlen zeigen deutlich diese regionalen Unterschiede. Unser Export aus dem Norden Perus ist in diesem Jahr um 80 Prozent gestiegen, während der Export aus anderen Regionen niedriger ist als im vergangenen Jahr."
"Viele Menschen gingen davon aus, dass sich das Angebot nach dem Ende von El Niño schnell wieder erholen würde, aber die Natur sagt uns etwas anderes. So wiesen unsere Leute vor Ort darauf hin, dass Nachwirkungen durchaus zu erwarten sind, auch wenn es immer schwierig ist, abzuschätzen, wie sich diese auswirken werden. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen in den am stärksten betroffenen Gebieten nach wie vor extrem gering, und hier ist Lambayeque nun eindeutig im Vorteil. Vor allem die Sorte Ventura scheint langsamer zu reifen. Es würde mich daher nicht wundern, wenn die Prognosen für die kommenden Wochen noch einmal nach unten korrigiert werden und ein Teil der geplanten Menge ausbleibt", sagt Stefan.
"Auch die Beerenernte in Südafrika hat einiges einstecken müssen. Sowohl aus dem Westkap als auch aus Limpopo kommen nicht die Mengen, mit denen man gerechnet hatte. Das bringt auch den britischen und einige europäische Einzelhändler, die sich normalerweise sehr auf Südafrika konzentrieren, in Bedrängnis", so Stefan weiter. "Dies führt wiederum zu hohen Preisen auf dem Markt. Vor allem die Tagespreise sind historisch und absurd hoch. Für die guten Sekoya-Sorten, die jetzt hier in Europa ankommen, bekommt man 15 bis 16 EUR/kg. Auch der Preis für die Standardsorten ist sehr hoch. In den vergangenen Wochen haben wir bei unseren Supermarktbesuchen häufig leere Regale gesehen. Derzeit wächst unser Angebot aber noch. Da die Nachfrage weiter steigt, konzentrieren wir uns darauf, den Vertrieb unserer Beeren zu optimieren, um eine gleichmäßige Verfügbarkeit für unsere Partner zu gewährleisten. So arbeiten wir aktiv daran, unser Angebot als Reaktion auf die höhere Nachfrage zu erhöhen."
"Der Einzelhandel muss ebenfalls umdenken. Viele Supermärkte, die normalerweise alle Verpackungen, von 150 bis 500 Gramm, führen, greifen jetzt nur noch zu den kleineren Verpackungen. Denn für eine Familie ist eine 500-Gramm-Packung sehr attraktiv, aber wenn man dafür 10 bis 12 EUR bezahlen muss, hört es schnell auf. In der gesamten Branche, aber vor allem im Einzelhandel, sind die Menschen daher zunehmend auf der Suche nach einer neuen Identität. Schließlich war es auch im Beerenland im vergangenen Jahr eine Zeit lang unruhig, vor allem in dieser Zeit, bis die marokkanischen Beeren auftauchen. Meiner Meinung nach wird sich die Wiederentdeckung auf Partnerschaften, Effizienz in der Lieferkette und Markeneinführungen konzentrieren."
"Bei Agrovision führen wir seit dem Start auf dem nordamerikansichen Markt unsere eigene Marke Fruitist. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir so aus unseren Stärken heraus agieren und die Marke mit einem hohen Maß an Effizienz in der Lieferkette verbinden können", sagte Stefan. "Ein Nachteil in Europa ist immer noch, dass die Beeren hier klein verpackt sind, was zu zusätzlichen Kosten in der Kette führt. Alle unsere Beeren, die wir in Nordamerika verkaufen, werden in Peru/Mexiko verpackt. Mit unserer eigenen Marke können wir die Kette optimieren und gleichzeitig flexibel bleiben, was auch für den europäischen Markt eine große Rolle spielen wird."
Zusätzlich zu seinen zahlreichen Heidelbeerprojekten auf der ganzen Welt hat Agrovision seine Himbeerprojekte in Marokko und Mexiko flächenmäßig weiter ausgebaut. Darüber hinaus laufen in vielen anderen Ländern Tests, um zu sehen, wie sich die Sorten unter dem Pinkstar-Label entwickeln. "Wir haben zum Beispiel in diesem Jahr auch ein großes Heidelbeeranbauprojekt in Ägypten gestartet. Wir erwarten die ersten Beeren im Januar und die Aussichten sind vielversprechend", sagt Stefan abschließend.
Agrovision ist als Aussteller auf der Fruit Attraction in Madrid vertreten: Halle 9, Stand 14
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Stefan Spanjaard
Agrovision Europa
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