Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Einblicke ins ALTMARKTgarten-Dachgewächshaus in Oberhausen:

1.100 m² großes Gewächshaus befindet sich in einer Höhe von 25 Metern

Das Dachgewächshaus des ALTMARKTgartens, das sich auf einem öffentlichen Gebäude befindet, wird derzeit von dem führenden Gärtner Wolfgang Grüne geleitet. Dieser einzigartige Ort hat sich zu einem Zentrum für Innovation, Bildung und gesellschaftliches Engagement entwickelt und bietet einen Einblick in das Potenzial der städtischen Lebensmittelproduktion. Das 1.100 m² große Gewächshaus befindet sich in einer Höhe von 25 Metern.

Wolfgang Grüne

Ihre Vision von Nachhaltigkeit
Ursprünglich als biotechnischer Assistent ausgebildet, erkannte Wolfgang schnell, dass seine Berufung woanders lag. Nachdem er die Aquaponik entdeckt hatte – ein System, das Fischzucht mit Pflanzenanbau verbindet – wusste er, dass er seine Karriere der nachhaltigen Landwirtschaft widmen wollte. "Die Aquaponik hat mich umgehauen", erinnert sich Wolfgang. "Ich hatte mich schon immer für Gartenarbeit und Angeln interessiert, aber das war etwas Neues und Aufregendes, eine nachhaltige Kombination von Fischen und Pflanzen."

Nach seinem Abschluss in Agrarwissenschaften und einer Spezialisierung auf Pflanzenproduktion und Aquakultur begann Wolfgang seine Reise in die städtische Landwirtschaft. Sein Fachwissen fließt nun unter anderem in das Projekt Altmarktgarten ein, das moderne Technologie mit traditionellen landwirtschaftlichen Prinzipien verbindet, um ein hocheffizientes und umweltfreundliches System zu schaffen.

Städtische Landwirtschaft
Der Altmarktgarten ist nicht nur ein gewöhnliches Gewächshaus – es ist ein Modell für die städtische Landwirtschaft in dicht besiedelten städtischen Umgebungen. Im Gewächshaus werden verschiedene Pflanzen angebaut, darunter Erdbeeren, Basilikum, Rosmarin, Schnittlauch, Thymian und andere Kräuter. Besucher des Gewächshauses können diese Pflanzen in einer Umgebung wachsen sehen, die so gestaltet ist, dass jeder Quadratmeter optimal genutzt wird.

Wolfgang ist stolz auf die Vielfalt der angebauten Pflanzen. "Wir bauen Salat in Hydrokultur an und unsere Kräuter und Erdbeeren werden in Substraten angebaut, aber nicht auf die klassische hydroponische Weise", erklärt er und verweist auf die Methode, Pflanzen ohne Erde, mit nährstoffreichem Wasser anzubauen. Die Hydrokultur ermöglicht höhere Erträge auf kleinerer Fläche und ist daher ideal für städtische Umgebungen, in denen der Platz knapp ist.

Neben dem nachhaltigen Anbau der Pflanzen wird der gesamte Betrieb nach umweltfreundlichen Grundsätzen gestaltet. Das Gewächshaus ist an das städtische Nahwärmenetz angeschlossen und nutzt die Restwärme aus lokalen Industrieprozessen, um das Gewächshaus in den kälteren Monaten zu beheizen. Regenwasser wird in Tanks gesammelt und zur Bewässerung der Pflanzen wiederverwendet, wodurch die Umweltbelastung weiter reduziert wird. "Es handelt sich um ein hochintegriertes System", sagt Wolfgang. "Wir haben es so konzipiert, dass Abfall und Energieverbrauch so gering wie möglich gehalten werden."

Eine Lernumgebung
Eine der wichtigsten Aufgaben des Altmarktgartens ist die Bildung. Das Gewächshaus empfängt regelmäßig Schulgruppen und Familien und bietet Führungen und praktische Erfahrungen an, um Menschen über nachhaltige Lebensmittelproduktion aufzuklären. Wolfgang ist der Ansicht, dass es einer der lohnendsten Aspekte seiner Arbeit ist, die nächste Generation dafür zu interessieren, woher ihre Lebensmittel kommen.

Kinder, die das Gewächshaus besuchen, erwartet ein interaktives und sinnliches Erlebnis. Sie sind eingeladen, das Gewächshaus zu erkunden, an den frischen Kräutern zu riechen und sogar ihren eigenen Salat zu pflanzen, den sie mit nach Hause nehmen können. "Die Kinder lieben es", sagt Wolfgang mit einem Lächeln. "Sie können die Pflanzen anfassen, an den Kräutern riechen und eine kleine Pflanze mit nach Hause nehmen, um sie selbst zu ernten. Es ist erstaunlich, ihre Begeisterung und Neugier zu sehen."

Dieser Bildungsaspekt ist in einer Welt, in der viele junge Menschen von den Quellen ihrer Nahrung weit entfernt sind, von entscheidender Bedeutung. Indem Kinder die Möglichkeit erhalten, Landwirtschaft aus erster Hand zu erleben, trägt der Altmarktgarten dazu bei, ein tieferes Verständnis für Nachhaltigkeit und die Bedeutung von Grünflächen in städtischen Gebieten zu fördern.

Herausforderungen der städtischen Landwirtschaft meistern
Der Betrieb eines Gewächshauses auf einem Dach mitten in der Stadt bringt ganz eigene Herausforderungen mit sich. Zum einen erfordert der Transport von Vorräten, Werkzeugen und Pflanzen auf das Dach eine sorgfältige logistische Planung. "Alles muss mit dem Aufzug nach oben transportiert werden", bemerkt Grüne, "was bei der Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs eine kleine Herausforderung darstellen kann."

Ein weiteres Problem sind die Tauben, die gelegentlich ihren Weg ins Gewächshaus finden. "Sie lieben den warmen, geschützten Raum genauso wie die Pflanzen", sagt Wolfgang lachend. Trotz dieser Probleme betont er schnell, dass die Vorteile die Herausforderungen bei Weitem überwiegen. "Das gehört zum Abenteuer dazu", sagt er. "Jeder Betrieb hat seine Eigenheiten, und wir haben gelernt, uns anzupassen."

Eine weitere Hürde ist der Energieverbrauch, insbesondere in den Wintermonaten, wenn künstliches Licht benötigt wird, um das begrenzte natürliche Sonnenlicht zu ergänzen. Wolfgang räumt ein, dass die Energiepreise hoch sein können, aber die Anbindung des Gewächshauses an das Abwärmenetz von Oberhausen hilft, die Kosten zu senken. "Wir versuchen, künstliches Licht so effizient wie möglich zu nutzen", erklärt er. "Es geht um die Balance."

Zukünftige Entwicklungen und Ziele
Über den täglichen Betrieb des Gewächshauses hinaus ist der Altmarktgarten Teil einer breiteren Bewegung für nachhaltiges städtisches Leben. Das Projekt wird von der Stadt Oberhausen finanziert und dient als Vorbild für andere städtische Landwirtschaftsinitiativen in Deutschland. Es gibt bereits Pläne, ähnliche Dachgewächshäuser in Hamburg und Berlin zu errichten, und man hofft, das Konzept in naher Zukunft auf andere Städte ausweiten zu können.

Wolfgang sieht Dachgewächshäuser als Schlüsselkomponente bei der Schaffung grünerer, nachhaltigerer Städte. "Es geht nicht nur um den Anbau von Lebensmitteln", sagt er. "Es geht darum, neu zu überdenken, wie wir städtische Räume nutzen. Gewächshäuser wie dieses können Städten dabei helfen, autarker zu werden und ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren."

Besucher, die den Altmarktgarten besichtigen, nehmen nicht nur eine neue Wertschätzung für die städtische Landwirtschaft mit nach Hause, sondern erhalten auch einen Einblick in die Zukunft der Lebensmittelproduktion und die Rolle, die Städte bei der Schaffung einer nachhaltigen Welt spielen können. Wolfgang zog ein optimistisches Fazit: "Wir zeigen den Menschen, was möglich ist. Wenn wir mitten in der Stadt auf einem Dach frische Lebensmittel anbauen können, können wir das überall tun."

Besuchen Sie Wolfgangs YouTube-Kanal für weitere Informationen (bitte beachten Sie, dass er hauptsächlich auf Deutsch ist).

Möchten Sie mehr sehen? Besuchen Sie den ALTMARKTgarten während der Vertifarm-Exkursion diesen Montag.

Weitere Informationen:
Grüne Innovation GmbH
Roermonderstarße 100
41379 Brüggen
https://www.wolf-aqua.de/
E-Mail: [email protected]

Erscheinungsdatum: