Die neue Sauerkrautsaison in der Schweiz sei in diesem Jahr besonders gut angelaufen, berichtet David Dreyer vom gleichnamigen Unternehmen in Gerolfingen (Kanton Bern). "Mengen und Qualitäten sind bisher sehr zufriedenstellend und auch die Vermarktung läuft gut an. Seit Mitte-September sehen wir bereits einen Anstieg in der Nachfrage, was durchaus der etwas kühleren Witterung zu verdanken ist." Erste, neuerntige Chargen wurden bereits in der ersten Augustwoche zu Sauerkraut verarbeitet, doch die Hektarerträge seien im Spätsommer um ein Drittel geringer als jetzt, führt der Dreyer weiter aus.
Die Versorgung mit regionalem Weißkohl sei im vergangenen Jahr kontinuierlich stabil gewesen. "Wir hatten weder Engpässe noch Überbestände, sodass die Mengen aus letztjähriger Ernte zum Start der neuen Ernte nahezu aufgebraucht waren. Insofern hatten wir hinsichtlich des Saisonübergangs fast eine Punktlandung, schildert Dreyer, der unter anderem die Gastronomie sowie schweizweiten LEH-Märkte beliefert.
Hohe Nachfrage nach heimischem Sauerkraut
Die Nachfrage nach regionalem Sauerkraut liegt seit einigen Jahren auf stabilem, hohem Niveau. "Das Corona-Jahr 2020 war natürlich ein großer Ausreißer nach oben, dies hat sich dann in den darauffolgenden Jahren nach und nach auf ein normales Niveau eingependelt. Dennoch liegt der Absatz immer noch über dem Vor-Corona-Niveau. Infolge der Zuwanderung in der Schweiz ist die Bevölkerung in den letzten Jahren stark gewachsen, was sich wiederum positiv auf den Absatz und Konsum des Sauerkrauts niederschlägt." Ein weiterer Treiber des Sauerkrautabsatzes sei die Inflation. "In Krisenstimmungen findet das Sauerkraut traditionell mehr Beachtung, da es sich am Ende immer noch um ein erschwingliches Produkt handelt. Es hat im Vergleich zum Vorjahr eine marginale Preisanhebung gegeben, was angesichts des Kostendrucks auch notwendig war."
Es seien jedoch vor allem die Klassiker, sprich Wein- und Rohsauerkraut, die weiterhin guten Anklang beim Schweizer Verbraucher finden. Dreyer: "Gleiches gilt für Rotkraut, das vor allem um die kalte Jahreszeit viel als Beilage zu Wildgerichten zubereitet wird. Der Absatz von Sauerrüben ist hingegen seit einigen Jahren stark rückläufig, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass der Artikel bereits bei mehreren Detailhändlern gar nicht mehr oder nur noch reduziert gelistet wird. Das Delikatess-Kraut, das wir vor wenigen Jahren neu am Markt eingeführt haben, hat sich vor allem als beständiges Nischenprodukt im Grillbereich etabliert."
Sauerkrautbranche stellt Weichen für die Zukunft
Die für die Sauerkrautverarbeitung benötigte Rohware wird größtenteils aus dem Berner Seeland bezogen. Mit manchen Produzenten arbeitet das Familienunternehmen bereits seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Trotz der hohen Risiken im Freilandanbau sei die Tendenz in der Erzeugung recht positiv. "Die Anbaumenge ist zuletzt wieder leicht gestiegen, was vor allem den Flächenerweiterungen zu verdanken ist. Auch die Anzahl der Vertragsproduzenten ist seit einigen Jahren recht stabil: Aus Altersgründen hört der eine oder andere mal auf, dessen Fläche dann innerhalb der Erzeugergruppe aufgeteilt wird." Währenddessen scheut man sich auch nicht vor größeren Investitionen: "Mein größter Produzent hat kürzlich eine sechsstellige Summe in modernste Erntetechnik investiert", sagt Dreyer abschließend.
Bilder: Dreyer AG
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David Dreyer
Dreyer AG
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