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Naturland-Erzeuger Ingo Ehrenfeld zur Kiwibeerensaison:

"Dank ULO-Lagerung werden wir voraussichtlich bis Mitte-November lieferfähig sein"

Die diesjährige Kiwibeerenernte auf dem Hof Ehrenfeld im Kreis Heilbronn sei besonders gut angelaufen. "Die Ernte begann bereits in der letzten Augustwoche, rund zwei Wochen früher als sonst. Die sechs bis sieben Frostnächte haben wir dank modernster Frostschutzberegnung gut überstanden, sodass wir voraussichtlich rund 90 Prozent vermarktungsfähige Ware haben werden. Mit fünf bis sechs Tonnen liegt der Netto-Ertrag je Hektar wesentlich über dem Niveau des Vorjahres, in dem wir aufgrund von Frostschäden und Berostung circa drei bis vier Tonnen je Hektar ernten konnten." Auch die Fruchtgrößen und Ausfärbung seiner Naturland-Kiwibeeren seien durchweg zufriedenstellend, so Geschäftsführer Ingo Ehrenfeld.

Etwa 95 Prozent seiner Erträge finden über den (süd)deutschen LEH ihren Weg zum Verbraucher, ein kleiner Teil wird über den eigenen Hofladen vermarktet. Er kultiviert hauptsächlich die beiden roten Sorten Weiki und Ananasnaya, die parallel von Anfang bis Ende der Saison angeboten werden. Ehrenfeld: "Dies sind zwar optisch nicht die ansprechendsten Sorten, aber geschmacklich sehr überzeugend. Das heißt, wenn man sie einmal probiert hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sie häufiger kauft, sehr hoch. Die Sorten sind sehr ähnlich, der einzige Unterschied liegt darin, dass die Weiki im Anbau etwas ertragreicher und frosthärter ist."


Ingo Ehrenfeld widmet sich seit nunmehr 15 Jahren und auf insgesamt rund zehn Hektar dem Anbau von Kiwibeeren. Darüber hinaus betreibt er einen konventionellen Kernobst- und Grünspargelhof.

ULO-Lagerung ermöglicht Saisonverlängerung
Im regulären LEH sind die heimischen Kiwibeeren vorwiegend in den bewährten 125g-Schälchen vorzufinden, während im Naturkostfachhandel vor allem offene 350g-Pappschalen angeboten werden. Doch das Geschäft sei besonders hart umkämpft, erläutert Ehrenfeld. "Der Artikel hat sich im Laufe der Jahre gut etabliert. Es wird leider auch während der heimischen Saison preisgünstige Ware aus Italien sowie Portugal gelistet. Das war zwar auch in anderen Jahren der Fall, im Zuge der Inflation scheint dieser Preiswettbewerb jedoch heftiger geworden zu sein. Dementsprechend schauen wir uns nun auch nach alternativen Absatzkanälen, wie Abo-Betriebe und dergleichen, um."

Der innovative Obsterzeuger hofft nun vor allem auf die zweite Saisonhälfte: "Nach mehreren Versuchen werden wir in diesem Jahr erstmalig größere Mengen im ULO-Lager einlagern, um die Saison entsprechend zu verlängern. Normalerweise waren wir spätestens bis Ende Oktober ausverkauft, ich bin nun aber guter Dinge, dass wir bis Mitte November lieferfähig sein werden."

Wettbewerbsverzerrung gefährdet heimische Kiwibeere
Ausschlaggebender Faktor sei Ehrenfeld zufolge der Mindestlohn. "Seit unserem ersten Erntejahr haben sich die Mindestlöhne mehr als verdoppelt. Das hat bei einem arbeitsintensiven Produkt wie der Kiwibeere katastrophale Folgen. Den Kernobst-Anbau kann man gewissermaßen mechanisieren, bei der Kiwibeere ist dies kaum möglich. Unter dem Strich entfallen also 80 Prozent der Kosten auf die Ernte und Aufbereitung der Frucht. Im Hinblick auf die weitere Mindestlohnerhöhung bezweifle ich, ob und in welcher Form es diesen Artikel in Zukunft noch aus deutschem Anbau geben wird. Denn die Schmerzgrenze haben wir schon längst überschritten. Die einzige, faire Lösung wäre aus meiner Sicht eine gleichmäßige Lohnerhöhung in allen EU-Staaten", heißt es abschließend.

Weitere Informationen:
Ingo Ehrenfeld
Bio-Betrieb Ehrenfeld KG
Mittlere Gasse 17
74239 Hardthausen – Kochersteinfeld
Tel.: 07139 – 933146
Mail: [email protected]
www.obsthof-ehrenfeld.de