Die verschiedenen griechischen Birnensorten sind derzeit mit einer völlig anderen Marktsituation konfrontiert, erklärt Christos Tassoulas, Geschäftsführer des griechischen Obstexporteurs O.P. Gaia Fruit aus Tirnavos. "Die einzigen Birnen, die derzeit exportiert werden, sind Santa Maria und Kosia. Normalerweise sollten wir auch Krystalli exportieren, die 'griechische Blanquilla'. Der Nahe Osten ist der Absatzmarkt für diese Sorte, aber durch den dort eskalierenden Krieg geht derzeit nichts dorthin."
"Und das liegt nicht an der komplizierteren Seefrachtlogistik, sondern daran, dass Kunden aus Israel, Jordanien und anderen arabischen Ländern überhaupt keine Lieferungen mehr nachfragen", betont der Geschäftsführer der griechischen Genossenschaft.
Trotz dieser ungünstigen Entwicklung bleiben die griechischen Krystalli-Exporteure gelassen, da sie wissen, dass diese Sorte lange gekühlt gelagert werden kann. Sie verspüren keinen Druck, übereilt zu verkaufen, und glauben, dass sie noch einige Wochen abwarten können. "Obwohl die Preise ab Werk für Krystalli im Vergleich zur vergangenen Saison gesunken sind und derzeit zwischen 1,00 und 1,20 EUR/kg für Birnen mit einem Gewicht von 150 Gramm liegen, besteht derzeit keine Eile, alternative Märkte zu finden. Die Nachfrage auf dem heimischen Markt ist ausreichend und wird bis Ende Oktober, wenn die Temperaturen sinken, noch steigen. Krystalli ist nach der Ernte sehr lange haltbar und wir wenden die richtigen Behandlungen an, um die Qualität zu gewährleisten", sagt Tassoulas.
Die Ernte von Krystalli ist im Vergleich zur vorherigen Saison in Tyrnavos, dem wichtigsten Birnenanbaugebiet in Griechenland, um 30 Prozent gestiegen. "Allerdings", fügt Tassoulas hinzu, "ist die allgemeine Fruchtgröße offensichtlich kleiner als in der vorigen Saison. Im vergangenen Jahr lag die durchschnittliche Größe bei 150 bis 170 Gramm, aber dieses Mal sehen wir viele Früchte mit 130 bis 150 Gramm."
Keine Probleme für Santa Maria und Kosia
Im Gegensatz zu Krystalli gibt es bei den beiden anderen Hauptsorten in Tyrnavos, Santa Maria und Kosia, keine Probleme beim Verkauf. Tassoulas erwähnt, dass "diese Sorten einen süß-sauren Geschmack haben und aus diesem Grund in Bulgarien, Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern sehr beliebt sind. Die Erntemenge ist in dieser Saison um 30 Prozent gestiegen, und die Früchte sind größer als die von Krystalli. Die meisten Früchte wiegen zwischen 150 und 200 Gramm. Insgesamt haben die Erzeuger von Gaia Fruit etwa 2.500 Tonnen Tafelbirnen produziert, aber wir bauen auch Birnen für die Verarbeitung an."
Tassoulas stellt einen zufriedenstellenden Handelsfluss für Santa Maria und Kosia sowie gute Preise fest und schätzt, dass das Ende ihrer Vermarktungssaison nicht mehr weit ist: "Der Handel mit Santa Maria und Kosia entwickelt sich besser, und die Preise ab Werk liegen für beide bei etwa 1,50 EUR/kg. Es sieht so aus, als ob es kein spätes Ende für die Vermarktung dieser Sorten geben wird. Ich denke, dass die Lagerbestände bis Ende November aufgebraucht sein werden."
Weitere Informationen:
Christos Tassoulas
O.P. Gaia Fruit
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