In einer Pressemitteilung vom 15. Oktober ruft die französische Nationale Union der Kartoffelerzeuger (UNPT) die französischen Erzeuger zur Vorsicht und zu strategischen Überlegungen auf. "Denn die Ausweitung der Anbauflächen ohne eine entsprechende Nachfrage könnte zu einem Überangebot und damit zu direkten Auswirkungen auf die Preise und die Stabilität des Marktes führen. Die Entwicklung der französischen Branche muss daher auf kontrollierte Weise erfolgen."
"Schnelle Expansion, die Wachsamkeit erfordert, um das Gleichgewicht unseres Sektors zu bewahren"
"Der jüngste Anstieg der Anbaufläche von Speisekartoffeln um mehr als sieben Prozent im Jahr 2024 zeugt von der wachsenden Attraktivität unseres Sektors, was das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklungsarbeit ist und neue Perspektiven für alle Erzeuger eröffnet. Diese rasche Expansion in Frankreich und Europa erfordert jedoch eine besondere Wachsamkeit, um das Gleichgewicht unserer Branche auf allen Absatzmärkten (Frischware, Industrie, Stärke) zu wahren. Die ermutigenden Ankündigungen zur Eröffnung von Verarbeitungsbetrieben in Frankreich, die eine zusätzliche Nachfrage von mehr als 40.000 Hektar bis 2030 vorsehen, sind in der Tat vielversprechend. Dennoch ist es wichtig, deutlich daran zu erinnern, dass diese Infrastrukturen noch nicht alle betriebsbereit oder auch nur gebaut sind!"
"Die Bedeutung eines überlegten Ansatzes", bevor man in die Kartoffelproduktion einsteigt
Angesichts der aktuellen Herausforderungen auf dem Getreidemarkt und der wirtschaftlichen Probleme, mit denen die Landwirtschaft konfrontiert ist, ziehen viele Menschen die Kartoffel als eine tragfähige wirtschaftliche Alternative in Betracht. Der UNPT unterstützt diese Diversifizierungsinitiativen, betont jedoch nachdrücklich, wie wichtig ein durchdachter und vorbereiteter Ansatz für den Einstieg ist. Der Kartoffelanbau erfordert in der Tat einen gesunden und soliden Cashflow, sehr umfangreiche Investitionen, eine gesicherte technische Expertise und eine Lagerkapazität mit gesteuerter Kühlung, um die Mengen zu steuern und Verkäufe ab Feld unterhalb der Produktionskosten zu vermeiden. Darüber hinaus haben die immer extremeren klimatischen Unwägbarkeiten einen großen Einfluss auf die Rentabilität der Anlage, wie 2022 nach der schrecklichen Dürre oder 2023 mit zu viel Feuchtigkeit und nicht abgeernteten Parzellen.
Das Risiko eines Überangebots
"Eine voreilige Flächenausweitung ohne eine entsprechende unmittelbare Nachfrage könnte bereits im nächsten Wirtschaftsjahr potenziell zu einem Überangebot führen, was direkte Auswirkungen auf die Preise und die Marktstabilität für mehrere Wirtschaftsjahre hätte. Eine solche Situation würde zweifellos die finanzielle Rentabilität vieler neuer wie auch etablierter Kartoffelbetriebe gefährden."
"Hier spielen die kollektive Bewirtschaftung und die Strukturierung der Wertschöpfungsketten eine grundlegende Rolle. Die Organisation der Erzeuger ermöglicht es nicht nur, gemeinsam mit den Verarbeitern den Produktionsrahmen abzusichern und auf die Anwendung der in den Branchenverbänden ausgehandelten Vertragssicherheiten zu achten, sondern auch, die produzierten Mengen besser an den tatsächlichen Marktbedarf anzupassen. Die UNPT richtet diese Botschaft insbesondere an die Erzeuger, die die kürzlich in Frankreich angesiedelten belgischen Frittenfabriken beliefern und noch keine angeschlossene Gruppe haben: Sie stehen im Zentrum dieser Dynamik, und die Bedeutung einer kollektiven Strategie darf nicht unterschätzt werden. Wenn Sie sich in Gruppen organisieren, schützen Sie sowohl Ihr Einkommen als auch die Gesamtstabilität der Branche. Die UNPT ist da, um Sie zu begleiten, vor allem, wenn einige Akteure Sie davon abhalten wollen."
"Die französische Kartoffelbranche verfügt über ein echtes Entwicklungspotenzial, aber diese Entwicklung muss kontrolliert ablaufen. Die UNPT ist dazu da, die Erzeuger zu begleiten und sie in diesem Prozess anzuleiten. Gemeinsam können wir eine nachhaltige Zukunft für unsere Branche aufbauen, die auf vernünftigen Entscheidungen und einem kollektiven Management unserer Entwicklung beruht; eine Entwicklung, die entschieden in der Hand der Erzeuger liegt."
Weitere Informationen:
UNPT
unpt.de/