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P. Solleveld Export, Niederlande:

"Volle Paletten kann jeder verkaufen, aber es gibt nicht viele Unternehmen, die ein Gesamtpaket anbieten"

Im vergangenen Jahr feierte P. Solleveld Export aus den Niederlanden sein 75-jähriges Bestehen. "Leider hat Piet Solleveld diesen Meilenstein nicht mehr erlebt", erzählt uns Annemieke Hendrix-Koot. Piet leitete das Unternehmen 54 Jahre lang, verstarb aber im September 2022. Die Leitung liegt nun in den Händen des Managementteams, das das Unternehmen "mit Stolz" weiterführt. "Und mit großem Dank an die Kunden, die uns das Vertrauen geschenkt haben."

Annemieke Hendrix-Koot ist eines der Mitglieder des Managementteams und arbeitet nun schon seit elf Jahren für den Exporteur aus Maasdijk, nachdem sie eine lange Karriere im Obst- und Gemüsesektor, unter anderem bei Van Dijk Delft und The Greenery, hinter sich hat. Obwohl P. Solleveld mehrere Exportmärkte bedient, steht Deutschland seit Jahren unangefochten an erster Stelle. "Die deutsche Gastronomie ist unsere größte Branche, aber wir beliefern auch Supermarktketten und Großmärkte. Unsere Stärke sind Mischpaletten. Wir bieten unseren Kunden ein Gesamtsortiment. Ein Anruf genügt und wir können es liefern."

"In den Corona-Jahren kam der Verkauf an die deutsche Gastronomie zum Erliegen. Einige, meist kleinere, Kunden hörten auf. Andere weiteten ihre Geschäftsaktivitäten aus und belieferten unter anderem Krankenhäuser und Gefängnisse. Glücklicherweise nahmen die Supermarktkunden in dieser Zeit zusätzliche Mengen ab. Damals wurde uns deutlich, wie viel wert die Kundenvielfalt ist."

Neun eigene Lkw
Mit vorwiegend eigenen Lastwagen fährt P. Solleveld Export jeden Tag zahlreiche deutsche Ziele an. "Wir haben Drehkreuze in Westland, Enschede und Venlo, wo wir auch Fahrer aus der jeweiligen Region haben. An der Grenze tauschen die Tag- und Nachtfahrer und die Fahrzeuge, die tagsüber in die Niederlande zurückkehren, holen Ware von zahlreichen Unternehmen in Venlo, Breda und Barendrecht ab. Dieser Handel kommt am Nachmittag an, woraufhin die Mischpaletten zusammengestellt werden und die Produkte am Abend so gut wie tagesfrisch nach Deutschland gehen."

Niederländische Produkte stehen in Deutschland nach wie vor hoch im Kurs, so Annemieke. "Vorige Woche haben wir zum ersten Mal spanische Gurken von unserem eigenen Lieferanten angeboten, aber die Kunden bevorzugen dann immer noch das niederländische Produkt, wenn es der Preis zulässt. Oft bieten wir die Produkte in zwei Klassen an, nämlich kurz für Qualitäts- und Preiskäufer. Auf dem Großhandelsmarkt ist es einfacher, ein Produkt mit einem Mangel loszuwerden als in einem Sternerestaurant."

Steigende Nachfrage nach Padron-Paprika
Neben dem deutschen Markt beliefert der Exporteur u.a. Kunden in Österreich, Dänemark, Portugal, Lettland und Bonaire. Das Gesamtsortiment und der gute Service kommen bei den Kunden gut an, stellt Annemieke fest. "Wir haben immer noch neue Kunden, die sich melden. Man kann auch ein paar Kisten eines Produkts bestellen, und wenn ein Kunde ein bestimmtes Produkt sucht, das wir noch nicht führen, suchen wir es für ihn. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Padron-Paprika vor allem von asiatischen Restaurants beispielsweise sprunghaft angestiegen. Mengenmäßig ist Gewächshausgemüse unsere größte Produktgruppe, aber wir führen auch alle Arten von Exoten, Obst und Freilandgemüse. Die Nachfrage nach Rosenkohl, Knollen und Kohl hat nun wieder zugenommen."

Alle Mitglieder des Handelsteams sind sowohl im Einkauf als auch im Verkauf tätig. Annemieke ist für den Einkauf des Bio-Sortiments zuständig. "Manche Handelsunternehmen haben eigene Einkäufer und Verkäufer, aber wir halten diese Kombination für ideal. Man kann sich gegenseitig die Arbeit abnehmen und hat ein gutes Gespür dafür, was auf dem Markt passiert. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Die Kollegialität ist großartig, wir haben viele Kollegen, die seit 25 Jahren oder mehr hier arbeiten, aber auch einige junge Kollegen, und gemeinsam packen wir es an."

Eigene Marke
Von den importierten Produkten werden einige direkt aus Spanien und Frankreich bezogen, aber die große Mehrheit wird von niederländischen Importeuren gekauft. Beim Einkauf niederländischer Produkte konzentriert sich P. Solleveld auf die niederländischen Genossenschaften. "Da wir Kunden der meisten Erzeugerverbände und Genossenschaften sind, haben wir im Falle einer Knappheit immer Produkte verfügbar. Außerdem bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, unter der Eigenmarke zu verpacken. Bei Strauchtomaten und Paprika führen wir unsere eigene Marke Natura von einer festen Gruppe von Erzeugern. Das war wirklich das Kind von Piet. Eine eigene Qualitätsmarke, wie diese zu haben, funktioniert gut, denn die Kunden kommen gerne darauf zurück."

"Die diesjährige niederländische Gewächshausgemüsesaison verlief gut. Wir hatten ein nasses, dunkles Frühjahr, wodurch die Preise recht hoch waren. In den Sommermonaten waren die Preise etwas niedriger, aber das ist jedes Jahr der Fall. Echte Dumpingpreise haben wir in diesem Jahr eigentlich nicht erlebt. Inzwischen sind wir am Ende der niederländischen Saison angelangt, und in Spanien beginnt die Saison. Spanische Paprika sind sehr teuer. Die Gurkensaison ist etwas schwieriger. Bei den Tomaten ist das gesamte Sortiment noch aus den Niederlanden", sagt Annemieke. Marokkanisches und türkisches Gemüse führt das Unternehmen so gut wie nie. "Viele Großhandelskunden kennen sich da viel besser aus als wir."

Persönlicher Kontakt
"Mit unserem Gesamtsortiment sind wir unverwechselbar auf dem Markt. Volle Paletten kann jeder verkaufen, aber nicht viele Unternehmen führen ein komplettes Sortiment. Das kostet ja auch viel Zeit und Energie. Deshalb haben wir ein großes und erfahrenes Team, das im Lager arbeitet", sagt Annemieke. Obwohl das Unternehmen über die Einrichtung eines Webshops nachgedacht hat, ist darüber noch keine Entscheidung getroffen. "In unserer Branche, in der viel Tagesgeschäft stattfindet, bevorzugen die Kunden nach wie vor den telefonischen und persönlichen Kontakt. Gleichzeitig wird aber immer mehr über WhatsApp gehandelt, wir gehen also mit der Zeit."

"Zudem haben wir vor drei Jahren ein neues ERP-System von Profix eingeführt, mit dem wir viel mehr Daten verarbeiten als zuvor. Wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Mit den neuen Umweltgesetzen, wie zum Beispiel über Verpackungsmaterialien, Schritt zu halten, ist eine ziemliche Herausforderung, aber auch hier versuchen wir, unseren Kunden so viel Wissen wie möglich zur Verfügung zu stellen, damit wir sie so weit wie möglich entlasten können."

Weitere Informationen:
Annemieke Hendrix-Koot
P. Solleveld Export
Transportweg 45
2676 LM Maasdijk, Niederlande
Tel: +31 174 527415
Fax: +31 174 516642
[email protected]
www.solleveld.nl

Erscheinungsdatum: