In der zweiten Oktoberwoche konnten nun die ersten chinesischen Pomelos im Hafen Rotterdam entladen werden. "Die Ernte der Pinghe-Pomelo begann in der dritten Augustwoche und nach etwa zwei Wochen konnten auch bereits erste größere Ware verladen werden, sodass nun vermehrt 11 statt 10,5 kg-Kartons gepackt und verladen werden können, die wiederum auf den europäischen Märkten bevorzugt werden. Die erste Verladung stieß auf einen aufnahmefähigen Markt, sodass wir die Mengen bereits verkauft hatten, bevor die Container überhaupt eingetroffen waren. Aufgrund des Niederschlags während der Wachstumsphase gibt es einen relativ hohen Anteil an großkalibriger Ware (8-er), die auf den hiesigen Märkten weniger Beachtung finden. Die große Herausforderung liegt zurzeit also darin, genügend Ware zu bekommen, die dem europäischen Wunschkaliber (Kaliber 9- bis 12) entsprechen", berichtet Madhu Kalyapura Munikrishnappa, Produktspezialist bei der Don Limon GmbH mit Sitz in Hamburg.
Die großkalibrigen Pomelos werden nun vermehrt von Importeuren an den osteuropäischen Häfen von Riga, Klaipeda sowie Constanta aufgekauft.
Verlängerte Transitzeiten prägen Marktdynamik
Aufgrund hoher Einkaufspreise und Frachtraten seien die Beschaffungskosten zunächst relativ hoch gewesen. Die Seefrachtkosten seien seit Beginn der Saison um rund 50 Prozent gesunken, aktuellsten Angaben zufolge sollen die Frachtraten im Ursprung jedoch wieder ansteigen. Währenddessen prägen Schiffsverspätungen den Saisonauftakt bei den Pomelos. Kalyapura: "Die übliche Transitzeit von Xiamen nach Rotterdam beträgt 35 Tage über den Suezkanal, mit der alternativen Seeroute über das Kap der Guten Hoffnung sind es aber 45 Tage. Weitere Faktoren wie zum Beispiel die Verzögerungen an den Seehäfen führen nicht selten zu zusätzlichen Verspätungen um 10-15 Tage." Dennoch sei die bisherige Nachfrage erfreulich gewesen. "Der Bedarf an Pomelos ist zu Saisonbeginn in der Regel hoch. Hinzu kommt, dass viele niederländische Importeure aufgrund hoher Frachtraten und verlängerter Transitzeiten zunächst etwas zurückhaltend waren und weniger große Mengen importiert haben. Dies könnte wiederum ein Grund sein, dass es auch mehrere Wochen nach dem Saisonauftakt weiterhin eine hohe Nachfrage gibt."
Im chinesischen Anbau zeichne sich seit einigen Jahren ein starker Trend zu roten statt weißen Pomelos ab, was vor allem der gestiegenen Inlandsnachfrage nach roten Pomelos geschuldet sei. "Aufgrund des Mangels an kleinfallenden weißen Pomelos rechnen wir in dieser Kategorie mit einem frühen Ende der Exportsaison bis Ende Januar. Wir gehen auch davon aus, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird. Das heißt, die Angebotsmengen an weißen Pomelos werden vermutlich weiter zurückgehen, während die rote Pomelo das Geschehen tendenziell dominieren wird", schildert Kalyapura des Weiteren.
Fester Bestandteil des Winterportfolios
Seit etwa einem Jahrzehnt widmet sich Don Limon dem Import und Vertrieb chinesischer Pomelos. Trotz multipler Herausforderungen im Anbau und den teils schwierigen Marktbedingungen konnte das Importvolumen bislang jedes Jahr gesteigert werden. "Wir würden Pomelos immer noch als Wachstumsprodukt bezeichnen und sind vom weiteren Vermarktungspotenzial überzeugt. Entsprechend unseres wachsenden Teams und Know-hows sind wir bestrebt, die Mengen auch in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen. Die Pomelo hat zwar ein relativ kurzes Vermarktungsfenster, hat sich aber als fester Bestandteil unseres Winterportfolios etabliert. Heute bedienen wir sowohl LEH- als auch Großhandelskunden - unter anderem in Osteuropa, Italien und Frankreich - mit Pomelos unter unserer Eigenmarke Don Limon. Bedingt durch die bereits erwähnten Marktentwicklungen rechnen wir auch in den kommenden Jahren mit einer guten Nachfrage im Vergleich zum Angebot. Wir als Don Limon schließen auch nicht aus, dass wir uns neben China mittelfristig auch nach anderen Herkunftsländern umschauen werden", heißt es abschließend.
Bilder: Don Limon GmbH
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