Der norwegische Einzelhandelsmarkt ist stark konzentriert und wird von einigen großen Supermarktketten beherrscht, wobei NorgesGruppen, Coop und Reitangruppen die größten Akteure sind. Zusammen kontrollieren diese drei Gruppen fast 95 Prozent des Marktes. NorgesGruppen hat mit einem Marktanteil von rund 44 Prozent die größte Marktposition und betreibt unter anderem die Ketten Kiwi, Meny, Joker und Spar. Kiwi ist ihr Discounter und einer der beliebtesten Budget-Supermärkte in Norwegen. Coop folgt mit einem Marktanteil von rund 29 Prozent mit Ketten wie Coop Extra (ihre Discountmarke), Coop Mega und Coop Obs. Rema 1000, eine Discount-Kette der Reitangruppen, hat einen Marktanteil von 23 Prozent und ist ebenfalls sehr beliebt.
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Discounter
Discounter spielen in Norwegen eine große Rolle, da der Markt stark auf preisbewusste Verbraucher ausgerichtet ist. Das erklärt den Erfolg von Ketten wie Kiwi, Rema 1000 und Coop Extra, die mit niedrigen Preisen konkurrieren und ihren Marktanteil in den letzten Jahren steigern konnten. Es gibt auch Discounter wie Europris, die nicht nur Lebensmittel, sondern auch Haushaltsprodukte anbieten und sich auf dem norwegischen Markt gut behaupten.
Teures Obst und Gemüse
In Norwegen sind die Preise für Obst und Gemüse die höchsten in Europa, oft 63 Prozent über dem EU-Durchschnitt und sogar 40 Prozent höher als im benachbarten Schweden. Diese hohen Preise gelten für viele Grunderzeugnisse wie Gemüse, Obst, Milchprodukte und Fleisch. Gründe dafür sind die norwegischen Importzölle, die die einheimischen Erzeuger schützen, und die schwache norwegische Krone, die Importe verteuert. Darüber hinaus tragen hohe Betriebskosten wie Energie- und Transportkosten zu diesem Preisniveau bei.
Obwohl die Preise hoch sind, geben die norwegischen Haushalte verhältnismäßig weniger von ihrem Einkommen für Lebensmittel aus (etwa elf Prozent) als der europäische Durchschnitt, was zum Teil auf die hohen Einkommen in Norwegen zurückzuführen ist. Discounter wie Kiwi und Coop Extra spielen im Billigsegment eine große Rolle, aber selbst dort sind die Preise im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer noch hoch.
Lokales Obst und Gemüse
Lokal angebautes Obst und Gemüse gewinnt in Norwegen aus Gründen der Nachhaltigkeit und der Ernährungssicherheit zunehmend an Bedeutung. Die norwegische Regierung und der Agrarsektor arbeiten aktiv an der Stärkung der lokalen Produktion, insbesondere um den ökologischen Fußabdruck und die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Initiativen wie neue Anbaumethoden (z. B. Hydrokulturen und Gewächshausproduktion) und kürzere, direkte Verkaufsketten fördern dieses Wachstum. Unterstützt wird dies auch durch die Nutzung sozialer Plattformen wie REKO-Ringen, auf denen die Verbraucher direkt von lokalen Landwirten kaufen können, was das Vertrauen in die Produktqualität stärkt.
Dennoch ist der Selbstversorgungsgrad nach wie vor relativ gering, insbesondere bei Produkten wie Obst. Das Streben nach lokaler Produktion wird oft durch die kurze Anbausaison und die hohen Arbeitskosten behindert. Dennoch sind nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und Pläne zur Ernährungssicherung im Kommen, was auf eine steigende Nachfrage nach lokal erzeugten Produkten als Reaktion auf den Klimawandel und geopolitische Unwägbarkeiten hindeutet, die die Lebensmittelversorgung anfällig machen.
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Der aktuelle Wechselkurs der norwegischen Krone (NOK) gegenüber dem Euro liegt bei etwa 0,084 EUR pro NOK, was etwa 11,90 NOK für 1 EUR entspricht. Für den US-Dollar liegt der Wechselkurs bei etwa 0,091 USD pro NOK, was bedeutet, dass 1 USD etwa 10,96 NOK entspricht. Diese Wechselkurse schwanken regelmäßig aufgrund von Marktveränderungen und des Einflusses von Währungen wie dem Euro und dem Dollar auf die Norwegische Krone.