Der Bananensektor Ecuadors, ein führender Exporteur, ist auf dem Weltmarkt stark vertreten und initiiert "Safe Farms", ein Sicherheitsprotokoll zur Eindämmung der zunehmenden Kriminalität. Dieser Plan orientiert sich an den Methoden Kolumbiens zum Schutz seiner Kaffee- und Bananenplantagen. In Ecuador haben kriminelle Aktivitäten wie Erpressung, Entführungen, Morde und die Drogenkontamination von Exporten die Industrie dazu veranlasst, die Sicherheit zu erhöhen, insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen kriminelle Banden aktiv sind.
Die Europäische Union, die 30 Prozent der Bananenexporte Ecuadors erhält, ist ein wichtiger Markt, der von diesen Sicherheitsherausforderungen betroffen ist. Die Exporteure setzen sich für eine verstärkte Sicherheit in der gesamten Lieferkette ein, um eine sichere Lieferung in die EU zu gewährleisten. Sie fordern eine öffentliche Politik für ein umfassendes Scannen von Exportcontainern und standardisierte Sicherheitsprotokolle in der gesamten Lieferkette und fordern die EU-Länder auf, diese Angelegenheit als ein Problem der öffentlichen Sicherheit anzuerkennen und die sichere Versorgung mit Bananen zu gewährleisten.
Das "Safe Farms"-Protokoll, das vom ehemaligen kolumbianischen Verteidigungsminister Diego Molano auf der "Banana Time" vorgestellt wurde, betont proaktive Maßnahmen auf Farmen, die Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor, Industriegruppen und staatlichen Behörden sowie eine langfristige Strategie zur Stärkung institutioneller Kapazitäten. Es umfasst Sicherheitstrainings, ein Solidaritäts- und Informationsnetzwerk für Arbeiter und Transportunternehmen sowie ein System zum Austausch von Risikoprofilen von Arbeitern und Lieferanten. Darüber hinaus werden biometrische Sicherheitssysteme und physische Barrieren für Produktionsräume vorgeschlagen.
Die Initiative wird vom Strategic Integrated Security Prevention and Response Center (CIEPRIS) geleitet und konzentriert sich auf Datenanalyse, Präventivmaßnahmen und die Zusammenarbeit mit Polizei und Streitkräften. Molano betonte die Notwendigkeit von Koordination und langfristigen Bemühungen und verglich die Situation mit Kolumbiens Erfahrungen mit Gewalt durch Guerillagruppen. Er wies darauf hin, dass die Wiederherstellung der Sicherheit in Ecuador eine komplexe, dauerhafte Herausforderung sei.
Quelle: EFEcomunica