Die Bio-Apfelbranche im Bodenseekreis blickt auf einen erfolgreichen Saisonauftakt zurück. "Die Herbstware fand problemlos ihren Absatz und die letzten Partien der Ernte 24 werden nun in der KW 46 eingelagert. Es hat nur minimale Ausfälle aufgrund von Schorf gegeben, im Vergleich zum Vorjahr konnten wir jedoch bei nahezu allen Sorten ein leichtes Ernteplus verzeichnen. Bis auf vermehrten Niederschlag in der Primärsaison und um Pfingsten herum sind wir in diesem Jahr von gravierenden Wetterkapriolen wie Hagel- oder Frostereignissen und dergleichen verschont geblieben", resümiert Birgit Gutberlett, Geschäftsführerin der ÖKOBO GmbH (rechts im Bild).
Das Unternehmen mit Sitz in Meckenbeuren widmet sich primär dem Anbau und Vertrieb von Bio-Kernobst aus regionalem Anbau und beliefert den Naturkostfachhandel. "Wir haben zu Pfingsten letzte alterntige Ware (u.a. Idared, Jonagold, Jonagored, Fuji und Red Prince) offerieren können, wonach es dann eine kleine Lücke gegeben hat, die aber wiederum problemlos mit Importware aus Österreich und Italien gefüllt werden konnte. Erste Frühäpfel wie Deljonca und Collina gab es bereits Anfang August. Mit Santana wurde am 20.08. die Haupternte eingeläutet, gefolgt von Elstar nur fünf Tage später."
Minimale Preisanhebung
Vermarktungstechnisch blickt die ÖKOBO GmbH auf einen guten Saisonstart zurück. "Mengen und Qualitäten sind bisher zufriedenstellend gewesen. Bei den Frühsorten wird in der KW 45 auf die erste Ware aus CA-Lagerung umgestellt. Die Preise sind stabil und innerhalb der Gruppe ist man generell mit den aktuellen Erzeugerpreisen recht zufrieden. Im Verhältnis sind die Kosten nach dem starken Preisruck nach oben im Vorjahr nur noch minimal angestiegen", schildert Gutberlett.
Auch die Nachfrage sei in den ersten Verkaufsmonaten der neuen Saison erfreulich gewesen. "Es hat rege Aktionen mit Herbstware im Naturkostfachhandel gegeben. Im November und Dezember stehen Äpfel traditionell weniger im Fokus und weitere Aktionen wird es dann auch erst wieder ab dem Jahreswechsel geben." Die Inflation und Kaufkraftsenkung machen sich Gutberlett zufolge in der Vermarktung weniger bemerkbar. "Ich bin der Auffassung, dass es ohnehin für viele Verbraucher enger geworden ist. Diejenigen, die aber aus Überzeugung immer Bio gekauft haben, werden es meines Erachtens weiterhin tun."
Topaz und Natyra im Kommen, Elstar auf dem Rückzug
Auf Sortenebene seien zurzeit einige Entwicklungen zu beobachten, fährt Gutberlett fort. "Der Elstar wird tendenziell weniger angebaut, was primär dem Klimawandel und dem oftmals heißen August geschuldet ist. Elstar sollten bis Februar abverkauft sein, da sich die Sorte bei uns nicht so gut hält und wir dann ab Februar-März immer wieder entsprechend hohe Ausfälle hinnehmen müssen, obwohl wir die Sorte mittlerweile auch tauchen. Währenddessen konnten wir bei Topaz und Natyra mehrfach Zuwächse, sowohl in der Fläche als auch in der Absatzmenge, verzeichnen. Insbesondere die junge Käuferschicht tendiert stark hin zu diesen Sorten, während der Elstar kaum noch Beachtung findet, da er für diese Verbrauchergruppe zu weich ist. Ferner schneidet auch die neue Sorte Bloss beim Verbraucher sehr gut ab, hier gibt es aber noch viele Unklarheiten hinsichtlich der Vermarktungslizenzen."
Bilder: ÖKOBO GmbH
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