Für mexikanische Avocados ist es dieses Jahr eine schwierige Saison. Hitze und Wassermangel führen zu einer geringen Produktion, und es wird nach guter Qualität gesucht. Das sagt Rodolfo Meza von Aztec Fruits, einer mexikanischen Exportgruppe mit einem Vertriebsbüro in Belgien, von wo aus sie mexikanische Früchte auf dem europäischen Markt vermarkten. "Aber aufgrund der geringen Mengen entscheiden sich viele mexikanische Erzeuger für den Export in die USA und nicht nach Europa. Das hat uns dazu gebracht, auf Avocados aus Guatemala umzusteigen, und das läuft sehr gut."
Ein Problem, das Rodolfo in den zurückliegenden Jahren immer häufiger beobachtet. "Die Ernte in Mexiko war nicht gut, wodurch die Erträge sehr niedrig waren. Dann schießen die Preise natürlich in die Höhe und die Vereinigten Staaten sind bereit, viel mehr zu zahlen als Europa", erklärt er. "Dann ist es schwierig, ein Produkt zu finden, das nach Europa verschifft werden kann. Deshalb sind wir vor etwa 2,5 Jahren mit dem Erzeuger Juan Carlos Pop aus Guatemala ins Gespräch gekommen. Gemeinsam beschlossen wir, das Projekt zu starten, seine Avocados nach Europa zu verschiffen. In den vergangenen Jahren haben wir uns um die Zertifizierung usw. gekümmert und konnten in dieser Saison unsere erste vollwertige Exportsaison starten."
Rodolfo ist mit dem Verlauf der Saison zufrieden. "Die Mengen sind noch relativ begrenzt, aber die Qualität ist gut und die Preise sind günstig. Die Saison läuft ähnlich wie in Mexiko, von August bis Januar, und wir verschiffen weiterhin regelmäßig. Die Kunden, die wir beliefern, sind sehr positiv überrascht und daran interessiert, weiterhin Avocados aus Guatemala zu kaufen."
"Wir haben dieses Jahr nicht die Mengen erreicht, die wir uns eigentlich erhofft hatten, aber wir konnten einen Stammkunden kontinuierlich mit unseren Früchten beliefern und in begrenztem Umfang auch einen zweiten Kunden. Wir bauen uns also in dieser Saison eine gute Basis auf und stellen fest, dass Avocados eine schöne Ergänzung zum bestehenden Sortiment sein können. Mit anderen Herkunftsländern wie Kolumbien oder Kenia können wir mengenmäßig nicht mithalten, aber beim Geschmack schon. Deshalb sehe ich für die kommenden Jahre ein großes Potenzial."
Zugang zum US-Markt
Diese Zuversicht erhielt jedoch einen herben Dämpfer, als sie kürzlich erfuhren, dass Avocados aus Guatemala ab dem nächsten Jahr auch Zugang zum US-Markt haben werden. "Das war eine kalte Dusche, denn das macht es für viele Erzeuger, wie in Mexiko, interessant, in die USA zu schauen. Vor allem, weil es in Europa so gut angekommen ist, wollten wir darauf aufbauen, aber das bringt wieder große Herausforderungen mit sich. Das heißt übrigens nicht, dass wir aufhören werden, aber in Jahren mit niedriger Produktion wird in Guatemala ab nächstem Jahr schnell auf die USA geschaut werden. Die wollen, wie angedeutet, die hohen Preise zahlen."
"Wir werden mit unseren Programmen in Europa weitermachen. Es war nicht einfach, um den Markt zu betreten, und wir möchten diese Kontinuität bewahren, aber wir müssen das mit der hohen Nachfrage aus den USA kombinieren, so wie wir es mit den mexikanischen Früchten machen. Es bleibt abzuwarten, was das nächste Jahr bringt. Die Mengen in Guatemala werden steigen und wir hoffen, dass auch die mexikanische Saison viel besser ausfallen wird. Dieses Jahr war schlecht, aber es gab genug Wasser. Nur kam es zu spät, aber nächstes Jahr könnte es anders sein. Ich habe bereits mit unserem regulären Partner in Mexiko gesprochen, der zuversichtlicher ist, uns für das nächste Jahr zu beliefern."
Potenzial für Ataulfo-Mangos
Ab Januar wird Aztec Fruits den Blick wieder auf die Mango-Saison richten. "Und die sieht eigentlich sehr gut aus. Die vergangene Saison war schwierig, aber dieses Jahr sieht vielversprechend aus. Die Produktion ist höher und wir sind mit der Qualität zufrieden. Unsere wichtigste Sorte ist die Ataulfo-Mango, mit der wir uns abheben. Bei Mangos sehen wir das größte Potenzial in Richtung Europa. Es ist ein schönes Produkt mit einer guten Haltbarkeit und einem einzigartigen Geschmack, der sehr geschätzt wird. Hier haben wir uns in den zurückliegenden fünf Jahren von einer Palette bis hin zu einer beträchtlichen Menge entwickelt, und das Wachstum wird sich fortsetzen."
Weitere Informationen:
Rodolfo Meza
Aztec Fruits 
Interleuvenlaan 62,
3001 Hevrelee, Belgien
Tel: +32 456 18 4982
[email protected]
www.aztecfruits.com