Auf dem belgischen Bio-Lauchmarkt ist es derzeit sehr ruhig. "Die Supermärkte kaufen zwar Mengen ein, aber der Tageshandel ist in den letzten Wochen völlig zum Erliegen gekommen", sagt Bio-Produzent Pieter Vandooren. Er erwartet jedoch, dass sich das bald ändern könnte. "Wir stehen in Kontakt mit einem österreichischen Händler, der einen erheblichen Mangel an biologischem Lauch hat."
Was die Qualität seines Lauchs angeht, ist Pieter Vandooren zufrieden. "Qualitativ ist alles in Ordnung. Der Lauch ist nicht sehr schwer, hat aber trotzdem eine schöne Größe. Außerdem hatten wir aufgrund der Witterungsbedingungen des Sommers zu Beginn der Saison einige Aussetzer, aber das ist jetzt alles wieder in Ordnung. Auch die Preise sind ähnlich wie im Vorjahr, etwa 1,80 EUR", erklärt Pieter. "Es ist nur so, dass es momentan etwas stagniert. Diese Situation ist den Erzeugern nicht fremd und dann sollte man sich nach anderen Absatzmöglichkeiten umsehen."
Für Bio-Lauch ist das jetzt vor allem Österreich. "Wegen der Probleme mit den Überschwemmungen im Sommer gibt es dort einen erheblichen Mangel an Bio-Lauch. Deshalb haben wir uns mit einem österreichischen Händler in Verbindung gesetzt, wo wir jetzt nur noch auf die endgültige Vereinbarung warten. Alles andere ist fertig und zu diesem Zeitpunkt ist es eine gute Alternative, aber nur für diesen Winter. Normalerweise hat Österreich im Winter eine eigene Produktion, aber diese Situation hat sie gezwungen, sich nach anderen Quellen umzusehen. Ich denke, dass wir die Auswirkungen extremer Wetterbedingungen in Zukunft noch öfter erleben werden, weshalb jedes Jahr ein anderer Markt Probleme haben wird. Das lässt sich nicht vorhersagen. Das sieht man jetzt auch in Spanien und die Auswirkungen davon werden wir in diesem Winter auch zu spüren bekommen. Oktober, November und Dezember sind traditionell etwas ruhiger im Bio-Bereich, aber ich erwarte, dass es trotzdem gut werden wird."
Eine Spezialisierung im Biobereich ist nicht möglich
Neben Lauch ist der Bioerzeuger aus Hooglede in Flandern jetzt auch mit Blumenkohl für die Tiefkühlindustrie, Knollensellerie für die Industrie und teilweise für den Frischmarkt sowie Knollensellerie und Kürbis für den Frischmarkt beschäftigt. "Das ist ein bisschen das Problem mit Bio. Die Märkte sind sehr klein, sodass man sich nicht auf eine Kultur spezialisieren kann. Wenn man verschiedene Kulturen kombiniert, kann man seinen Mitarbeitern Arbeit geben und etwas dazuverdienen. Andererseits ist man nicht so effizient, wenn man zwei Stunden Lauch, dann eine Stunde Knollensellerie und dann drei Stunden Fenchel produziert. Das ist eine schöne Diversität, aber es erfordert auch unterschiedliche Geräte und Maschinen. Das bedeutet eine Menge Planung und Flexibilität, aber so ist es nun mal. Wir müssen damit zurechtkommen."
"Momentan sind wir damit beschäftigt, Knollensellerie zu ernten. Dafür haben wir vor kurzem eine neue Maschine gekauft. Die haben wir extra anfertigen lassen, damit wir die Knollen von unten pflücken können und so keine Verluste erleiden", erklärt er. "Das erleichtert wiederum so einiges. Es ist viel zu tun, aber insgesamt sind wir zufrieden. Wir haben dieses Jahr auch zum ersten Mal Kürbisse angebaut und auch das läuft zufriedenstellend. Ich habe natürlich keine Vergleiche mit anderen Jahren, aber der Ertrag ist gut und der Absatz auch. Wir erwarten, dass wir ab dem nächsten Jahr ein regelmäßiges Programm mit dem Einzelhandel aufstellen werden."
"Bei Fenchel, Blumenkohl und Knollensellerie läuft ebenfalls alles gut. Dabei ist es auch von Vorteil, dass wir Verträge mit Händlern/Verpackern haben. Diese laufen kontinuierlich und wir können die Anbaufläche entsprechend anpassen. Nur beim Lauch sind wir vom Tageshandel abhängig. Dort sind 40 bis 50 Prozent festgelegt, aber für die anderen 50 bis 60 Prozent müssen wir Märkte finden. Das macht jedes Jahr zu einer neuen Herausforderung", sagt Pieter abschließend.
Weitere Informationen:
Pieter Vandooren
Yokkerstraat 6
8830 Hooglede, Belgien
Tel: +32 472292756
[email protected]